Sammelband 6 Krimis: Der Killer in den Bergen und andere Krimis für Strand und Urlaub. Alfred Bekker

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Sammelband 6 Krimis: Der Killer in den Bergen und andere Krimis für Strand und Urlaub - Alfred Bekker

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leider nicht mit ins Boot nehmen.“

      Milo mischte sich jetzt ein. „Die Geschichte ist doch faul!“, meinte er. „Sie wollen behaupten, dass Balbo Gutierrez ermorden wollte, um Teilhaber des Buena Vista zu werden?“

      „Der Laden ist eine Goldgrube, das haben Sie doch gesehen, als Sie gestern Abend hier waren! Und im Übrigen sind Menschen schon für viel weniger umgebracht worden...“

      „Auch wieder wahr“, musste ich zugeben. „Warten wir mal ab, was Balbo sagt – wenn er endlich geruht zu sprechen.“

      „Aber das wir uns richtig verstanden haben. Ich habe keineswegs behauptet oder bestätigt, dass Ricky hinter dem Anschlag auf Gutierrez steckte!“

      „Ach, nein?“

      „Ich habe lediglich gesagt, dass es ein Motiv gibt, falls sich der Verdacht gegen ihn bestätige sollte!“

      „Sie sichern sich gerne nach allen Seiten ab, was Mister Hueldez?“, stellte ich fest.

      Er runzelte die Stirn. „Worauf wollen Sie hinaus, G-man?“

      „Uns erzählen Sie eine Geschichte, die für den Fall vorbeugt, das Balbo Sie belasten sollte. Und gleichzeitig schwächen Sie das Ganze so ab, dass der Ärger, den Sie mit Balbo bekommen, sollten wir ihn bald wieder frei lassen, nicht allzu groß wird...“

      „Ich sage nur die Wahrheit“, beharrte Hueldez. „Was Sie daraus machen, ist Ihre Sache.“

      „Diese Wahrheit sollte auch Mister Gutierrez erfahren – und zwar unsere Version der Wahrheit. Sagen Sie uns bitte, wo er ist.“

      „Ich habe nicht die geringste Ahnung.“

      „Das können Sie Ihrer Großmutter erzählen, aber nicht mir, Sie werden doch mit Sicherheit irgendeine Möglichkeit haben, um mit ihm in Kontakt zu treten, falls es... Schwierigkeiten geben sollte. Na?“

      „Mister Gutierrez ist extrem misstrauisch geworden. Schließlich war der Vorfall, dessen Zeuge sie geworden sind, nicht der einzige Versuch, ihn umzubringen. Das ist vielleicht sogar erklärlich. Bei aller Wertschätzung für ihn, muss man doch sagen, dass er ein Geschäftsmann ist, der mit harten Bandagen um den Erfolg kämpft.“

      „Zu harten Bandagen?“

      „Manche sehen das vielleicht so, ja.“

      „Nun kommen Sie schon! Wie können wir ihn erreichen?“

      „Per Email an eine russische Internetadresse. Das ist die einzige Möglichkeit. Er traut nicht einmal mir.“

      „Dann schicken wir ihm von Ihrem Rechner hier eine Botschaft“, schlug ich vor.

      Hueldez zuckte die Achseln.

      „Warum nicht?“

      „Mein Handy schrillte.

      Es war Mister McKee, der uns über die neuen Erkenntnisse unseres Kollegen Nat Norton in Kenntnis setzen wollte. „Wenn Sie im Buena Vista fertig sind, suchen Sie bitte Jack Ehrlich auf. Clive und Orry übernehmen Brian Savage, den dritten ehemaligen Teilhaber von Watson & Partners.“

      „In Ordnung, Sir“, bestätigte ich. „Wir sind schon so gut wie unterwegs. Ich werde gleich Clive und Orry informieren.“

      „Brauchen Sie nicht, Jesse, das übernehme ich.“

      „Okay.“

      „Nach Nats Ermittlungsergebnissen bin ich überzeugt davon, dass diese drei ehrenwerten Anwälte eine Schlüsselrolle in diesem Fall spielen. Sie dürfen uns auf keinen Fall durch die Lappen gehen.“

      „Gibt es denn Anzeichen dafür?“

      „Jeffrey Watson hat einen Flug auf die Cayman-Islands gebucht, wie unsere Fahndungsabteilung gerade herausgefunden hat. Für heute!“

      „Dann hoffe ich, dass ein paar Kollegen dort schon am JFK-Airport auf ihn warten, um ihn gegebenenfalls in Empfang zu nehmen!“

      „Worauf er sich verlassen kann, Jesse!“

      21

      Wir befanden uns gerade auf dem Bruckner Expressway, als Milos Handy schrillte. Über die Freisprechanlage konnten wir beide mithören.

      Unser Kollege Jay Kronburg war am Apparat.

      „Wir befinden uns gerade in der überaus weiträumigen Wohnung von Mister Watson", berichtete Jay. „Ihr beide wart doch schon mal dort, oder?"

      „Stimmt', bestätigte ich.

      „Das sieht für mich aus, als wäre Watson verschwunden. Auf seinem Schreibtisch liegt eine schriftliche Bestätigung für einen Flug in die Karibik."

      „Habt ihr schon mit den Kollegen, die zum JFK-Airport beordert wurden, Kontakt aufgenommen, ob er dort aufgetaucht ist?"

      „Haben wir. Aber bislang gibt es auch dort keine Spur von ihm. Wir werden ihn in die Fahndung geben. Ich wollte nur, dass ihr Bescheid wisst. Es könnte nämlich sein, dass ihr vergeblich in die Bronx fahrt."

      „Danke, Jay", sagte Milo.

      Jay unterbrach die Verbindung.

      Wir setzten unseren Weg Richtung Norden fort.

      Dorthin, wo die Bronx ihr bürgerliches Gesicht zeigte und sich in Vierteln wie Riverdale in den letzten Jahren zu einer schmucken Wohngegend entwickelt hatte - ganz im Gegensatz zum schlechten, vor allem durch den Süden geprägten Image, das die Bronx insgesamt immer noch hatte.

      Jack Ehrlichs Adresse lag an einer Allee. Es handelte sich um einen großzügig angelegten Bungalow mit einem weitläufigen Garten. Hier in Riverdale waren die Grundstückspreise zwar nicht ganz so horrend wie in Midtown Manhattan, aber auf Grund der relativ nahen Lage zum Stadtzentrum des Big Apple immer noch hoch genug, um die durchschnittlichen Grundstücksgrößen eher im unteren Durchschnitt zu halten.

      Für Jack Ehrlich schien das nicht zuzutreffen.

      Sein Grundstück war das mit Abstand größte in der gesamten Straße.

      Auf den ersten Blick war sichtbar, dass hier jemand wohnte, dem es wirtschaftlich hervorragend ging.

      Ob das auch für die private Ebene zutraf war uns nicht bekannt, das Haus in Riverdale

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