Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten - Alfred Bekker страница 25
„Das ist vielleicht die einzige Möglichkeit, etwas Bewegung in die Sache zu bringen. Oder willst du abwarten, bis dieser Keil unseren Gesprächspartner dermaßen auf Krawall gebürstet hat, dass der ebenfalls nicht mehr mit uns reden will?“
„Vielleicht hast du Recht. Aber ich bin dafür, dass wir vorher etwas essen. Mir knurrt nämlich der Magen.“
Zehn Minuten später saßen wir in einem Schnellimbiss an der Konrad Adenauer Straße. Eine Zeitung lag dort aus. Es war der Bremer Anzeiger.
Die Titelseite berichtet ausführlich über unsere Aktion im Hafen von Emden, bei der wir die PRIDE OF EMDEN aufgebracht und daran gehindert hatten, ihre todbringende Fracht außer Landes zu bringen.
Die Verbindungen, die der Fall nach Bremen hatte, wurden natürlich herausgestellt. Auf Seite zwei wurde der Fall Norma Jeremies, deren Brustimplantat in einem der Fässer der PRIDE OF EMDEN gefunden war, ausführlich ausgebreitet. Ihr Verschwinden, die bisherigen vergeblichen Bemühungen der Polizei, die Serie des Rote-Haare-Mörders aufzuklären und zur Abrundung der Story ein Kurzinterview mit den tief getroffenen Angehörigen.
„Das wird uns nicht gerade helfen“, murmelte ich und gab Jan die zusammengefaltete Zeitung.
22
Gregor Sommer zuckte zusammen, als das Telefon klingelte. Von seinem Penthouse aus hatte man einen traumhaften Blick. Sommer war ein mittelgroßer Mann mit einem Gesicht, dessen hängende Wangen an eine Dogge erinnerten. Er hatte die Hände tief in den Taschen seiner weiten Flanellhose vergraben. Am Gürtel trug er einen leichten 22er Revolver im Holster. Die Krawatte hing ihm wie ein Strick um den Hals. Er schwitzte. Es klingelte noch einmal.
Mit einer Bewegung, die ihn sichtliche Überwindung zu kosten schien, nahm er ab.
„Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie nicht mehr anrufen sollen, Herr Anselm... Ja, ich weiß! Ich werde sehen, was ich tun kann, aber ich bin nicht Jesus! Wunder vollbringen gehört nicht in mein Repertoire!“
Dann schwieg Sommer plötzlich.
Der Kinnladen fiel ihm herab und sein Gesicht verlor den letzten Rest an Farbe.
23
Sommer residierte in einem der nobelsten Gebäude von Bremen. Er nannte ein Traum-Penthouse sein eigen, dessen Anschaffungspreis so hoch war, dass ein einfacher Kriminalkommissar wohl kaum eine Chance gehabt hätte, die Summe zu Lebzeiten jemals abzuzahlen.
Wir ließen uns mit dem Aufzug bis zum Penthouse tragen.
Vor der Tür blickten wir in ein Kamera-Auge. Ich betätigte die Klingel.
„Was wollen Sie?“, fragte eine etwas unwirsch klingende Stimme, nachdem ich es zum dritten Mal versucht hatte.
„Ubbo Norden, Kripo. Mein Kollege Kommissar Slieter und ich haben ein paar Fragen an Sie, Herr Sommer.“
Einige Augenblicke knackte es nur im Lautsprecher. Dann sagte die Stimme: „Halten Sie Ihre Ausweise in die Kamera, damit ich sie sehen kann. Schließlich kann jeder behaupten, was er will.“
Ich hielt ihm also meine ID-Card in die Überwachungskamera. Er wollte auch noch Jans Dienstausweis sehen und so kam mein Kollege der Aufforderung nach und hielt ihn ebenfalls so hin, dass er sich im Erfassungsbereich des Kameraauges befand.
Dann glitt endlich die Tür automatisch zur Seite.
Ich hatte gleich im ersten Moment den Eindruck, dass Sommer ziemlich mitgenommen aussah. Wie jemand, der gerade eine furchtbare Nachricht erhalten hatte, die ihn völlig aus der Fassung brachte.
Vielleicht waren wir ja in seinen Augen die Schreckenboten...
„Ich nehme an, dass Sie gerade einen Anruf erhalten haben“, sagte ich.
Er hob die Augenbrauen. „So?“
„Von Herr Keil, Ihrem Anwalt.“
„Nein, das stimmt nicht. Aber vielleicht sagen Sie mir zunächst, was Sie eigentlich von mir wollen.“
„In Emden wurde ein Frachter namens PRIDE OF EMDEN von uns aufgebracht, um eine Ladung von Giftmüll sicherzustellen, die illegal entsorgt werden sollte“, erklärte ich.
Unser Gegenüber verzog jedoch nur das Gesicht. „Ach, ja?“, fragte er mit einem ziemlich überheblichen Unterton.
„Sagen Sie bloß, Herr Keil hat Ihnen nicht abgeraten, mit uns zu sprechen?“, fragte Jan.
„Erstens lassen Sie mir ja wohl ohnehin keine Wahl und zweitens habe ich mit Herr Keil nicht gesprochen, ob Sie es nun glauben oder nicht.“
„Sie sollten sich gut überlegen, ob Sie nicht einen anderen Anwalt für sich tätig sein lassen“, erklärte ich.
„Am Besten, Sie kümmern sich um Ihren eigenen Kram und lassen ehrlich arbeitende Geschäftsleute einfach in Ruhe ihren Job machen!“, knurrte Sommer ziemlich giftig.
Er drehte sich um und ging durch eine zweiflügelige Tür ins Wohnzimmer. Durch ein Handzeichen bedeutete er, dass wir ihm folgen sollten. Vom Wohnzimmer aus hatte man einen traumhaften Blick auf Bremen und die Weser
Es war ein heller, klarer Tag.
Sommer deutete auf die klobigen Ledersessel. „Setzen Sie sich und dann verraten Sie mir mal, wieso ich mir einen anderen Anwalt nehmen sollte.“
„Vielleicht deswegen, weil Herr Keil auch noch jemand anderen vertritt, mit dem sich Interessensgegensätze ergeben könnten.“
„So?“
„Ich spreche von Hans-Richard Brannemann.“
„Am