Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten - Alfred Bekker страница 26
Schritte waren zu hören. Die Tür zu den Nachbarräumen hatte bis dahin halb offen gestanden. Jetzt öffnete sie sich vollends. Eine junge Frau stand dort. Sie trug einen kurzen Kimono. Das Haar fiel ihr lang über Schultern. Sie war blond. „Du hast Besuch, Darling?“, fragte sie und stemmte einen Arm in die Hüfte.
„Verschwinde, Janin!“, knurrte Sommer. „Das hier ist geschäftlich.“
Sie musterte uns kurz und knapp. Dann drehte sich um und schloss hinter sich die Tür.
Sommer wandte sich mir zu. Er fuhr seinen Zeigefinger aus wie ein Klappmesser und sein Gesicht war zur Maske erstarrt. „Entweder Sie sagen mir jetzt ganz schnell, was Sie von mir wollen, oder ich weise den Sicherheitsdienst des Hauses an, Sie vor die Tür zu setzen. Solange Sie keine Vorladung oder einen richterlichen Durchsuchungsbefehl haben, schützt Sie nämlich keine Kripo-Marke davor!“
„Arbeiten Sie mit uns zusammen, Herr Sommer! Die Leute, für die Sie den Kopf hinhalten, sind es nicht wert! Die würden Sie doch auch nicht schützen! Reden Sie mit uns. Und dann ist da übrigens noch etwas.“
Ich zeigte ihm auf dem Handy ein Bild von Rabea Frerich. Es war eines der Tatortfotos und daher entsprechend hart. Auch wenn Sommer so tat, die Sache ließ ihn nicht kalt.
„Was habe ich mit diesem Kerl zu tun, der Rothaarige umbringt?“, fragte er. „Ich habe davon in der Zeitung gelesen“, fügte er noch hinzu, um einer entsprechenden Nachfrage zuvor zu kommen.
„Packen Sie jetzt aus, Sommer. Dann komme Sie günstig dabei weg. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann wir Ihrer Organisation das Wasser abgraben!“
„Dann wünsche ich Ihnen viel Spaß dabei!“ Er lachte heiser. „Und kommen Sie meinetwegen wieder, wenn Sie Beweise haben!“
24
Am frühen Abend fuhren wir noch einmal zu Mäckis Bar.
„Hat es irgendeinen bestimmten Grund, dass du unbedingt noch einmal dort hin möchtest?“, fragte Jan.
„Ich weiß nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dort etwas übersehen zu haben. Aber das kann auch nur Einbildung sein.“
„Naja, bevor wir uns bei Kommissar Jensen sehen lassen kann eine kleine Erholungspause vielleicht nicht schaden“, meinte Jan.
Keiner von uns sprach es offen aus, aber wir traten auf der Stelle. Und zwar sowohl bei der Suche nach dem Rote-Haare-Mörder als auch was die Hintermänner der PRIDE OF EMDEN-Affäre betraf. Es war wie so häufig im Kampf gegen das organisierte Verbrechen: Man wusste mehr, als sich gerichtlich verwerten ließ. Sommer war momentan noch nicht angreifbar.
Auf der Fahrt zu Mäckis Bar rief Jan in der Dienststelle an, um sich zu erkundigen, wie weit unsere Kollegen mit der Analyse der Geldströme dieses Müll-Syndikates bereits war. Aber es wurde schnell klar, dass da so schnell keine Wunderdinge zu erwarten waren.
Vor allem nicht schnell.
Und was den Fall des Frauenmörders anbetraf, der es auf rothaarige Opfer abgesehen hatte, tappten wir noch immer völlig im Dunkeln. Ein Mann war verhaftet worden, der vielleicht Hilfe brauchte und wahrscheinlich auch um einen längeren Aufenthalt in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung nicht herumkam, den man aber als Täter wohl inzwischen mit ziemlich großer Sicherheit ausschließen konnte.
Kurz nachdem Jan das Gespräch mit unserer Dienststelle beendet hatte, klingelte es.
Am Apparat war die Bremer Polizei.
Kommissar Jensen persönlich.
„Was gibt es, Herr Jensen?“
„Die Analyse der Reifenspuren liegt vor, die auf Ihre Veranlassung hin gemacht wurden“, erklärte er.
„Und?“, hakte ich nach.
„Der Vergleich mit dem Profil mit dem Wagen von Rabea Frerich hat einen Volltreffer ergeben. Wo sind Sie jetzt?“
„Wir waren ohnehin auf dem Weg zu Mäckis Bar.“
„Dann treffen wir uns am besten dort und sehen uns hinterher an, wo genau der Wagen gestanden hat.“
„In Ordnung“, bestätigte ich.
25
Wir waren natürlich vor Jensen in Mäckis Bar.
Ich ließ den Blick durch den Raum schweifen. Der Betrieb hatte gerade erst begonnen und es waren kaum Gäste im Raum. Ein junger Mann mit blonden, kurz geschorenen Haaren stand hinter dem Tresen.
„Wo ist eigentlich Herr Anselm?“, fragte ich.
„Ich habe keine Ahnung.“
Ich legte meine ID-Card auf den Tisch. „Wir hätten noch die eine oder andere Frage an ihn.“
„Vielleicht kann ich Ihnen weiterhelfen. An dem Abend, als diese rothaarige Frau hier in der Nähe ermordet wurde, war ich nämlich auch hier in der Bar, allerdings im hinteren Bereich.“
„Ach, so.“
„Ich habe gehört, der verrückte Benny ist inzwischen festgenommen worden. Gut so, der konnte einem wirklich den letzten Nerv rauben. Aber einfach vor die Tür setzen