Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten - Alfred Bekker страница 64
"Wer sind die KÄMPFER DES LICHTES?", fragte ich.
"Ich habe keine Ahnung: Sagen Sie es mir, Mr. Trevellian!"
"Eine Organisation, die mit dem, was Sie sagen, ernst macht! Männer, die das Gesetz in die eigenen Hände nehmen und all diejenigen, die sie in Ihren Augen Abschaum sind, eiskalt liquidieren."
"Ich habe Ihnen nichts zu sagen, Mr. Trevellian."
"Der Name Chuck Belmont sagt Ihnen wohl auch nichts?"
"Es tut mir leid." Er betätigte einen Knopf auf seinem Schreibtisch und schaltete damit offenbar eine Gegensprechanlage ein. "Ach, Rose, sagen Sie doch Mr. Cramer, dass er sofort zu mir kommen soll. Wie es scheint, brauche ich seinen Beistand." Und dann wandte er sich an uns: "Mr.
Cramer ist Leiter unserer Rechtsabteilung, Gentlemen. Der Art und Weise nach, in der Sie mich hier befragen, ist zu entnehmen, dass Sie mir unbedingt etwas am Zeug flicken wollen! Ich halte es daher für besser, wenn Mr. Cramer als Zeuge an diesem Gespräch teilnimmt."
"Das ist Ihr gutes Recht", erwiderte ich.
Der Reverend lief dunkelrot an. Sein Gesicht hatte nun einen sehr düsteren Ausdruck. Er deutete hinaus aus dem Fenster. "Da draußen läuft der Abschaum frei herum! Mörder und jene, die die Mörder aussenden! Drogendealer und Leute, die die Unzucht fördern, um Gewinn aus ihr zu ziehen! Ich sehe es und Gott sieht es! Aber Sie haben nichts besseres zu tun, als einem Mann die Zeit zu stehlen, dem es um nicht anderes geht, als das Böse mit allen Mitteln zu bekämpfen!
Dort draußen, in diesem Dschungel der Sünde, wäre Ihr Platz, Gentlemen! Stattdessen verfolgen Sie die Gerechten mit Ihren unhaltbaren Verdächtigungen!"
Seine Stimme dröhnte.
Die Wirkung dieses Mannes auf einer Bühne konnte ich mir jetzt vorstellen. Eine Person, deren Präsenz eine ganze Halle mühelos füllen konnte. Notfalls sogar ohne Mikrofon. Ein rhetorisches Naturtalent. Ein Mann mit einfachen Antworten auf schwierige Fragen. Und darin lag wohl das Geheimnis seines Erfolgs.
Ein kleiner dicklicher Mann mit schütterem Haar betrat wenig später den Raum. Das musste Cramer, der Anwalt sein.
"Ich hoffe, dass wir jetzt fortfahren können", hörte ich Milo sehr sachlich sagen. "Es geht einfach um die Beantwortung einiger Fragen. Um sonst nichts..."
Aber mein Instinkt sagte mir, dass wir uns an diesem granitharten Prediger die Zähne ausbeißen würden.
34
Das Telefon ließ Catherine zusammenzucken. Noch bevor sie abnahm, wusste sie, wer es war.
Die Stimme...
"Sie haben es nicht anders gewollt!"
"Hören Sie, ich..."
"Es war ein Fehler, den Mund aufzureißen, Miss Dobbs! Wir hatten gedacht, dass das Vermächtnis ihres Bruders, die Sache für die er kämpfte, auch Ihnen etwas bedeutet. Das war ein Irrtum..."
"Ich habe nichts..."
Die Stimme unterbrach sie grob.
"Jeder Mensch muss wählen. Die Seite des Lichts - oder die des Bösen... Und Sie haben die Partei des Abschaums ergriffen..."
Der Puls schlug ihr bis zum Hals.
Sie wollte etwas erwidern, aber einen Sekundenbruchteil später war die Verbindung unterbrochen. In ihrem Gehirn arbeitete es. Sie fragte sich, was sie tun konnte, um ihr Leben zu retten. Denn, dass mit den Leuten, die es auf sie abgesehen hatten, nicht zu spaßen war, dass wusste sie nur zu gut.
Nur ruhig bleiben!, sagte sie sich selbst. Sie ging zur hinteren Fensterfront der Wohnung und schaute in den Hinterhof. An der Ecke sah sie eine Gestalt. Einen Mann, der den Jackenkragen soweit hochgeschlagen hatte, dass von seinem Gesicht nicht viel zu sehen war. Über die Feuertreppen war es für ihn ein Leichtes, hier heraufzukommen. Sie atmete tief durch. Jetz gab es für sie nur noch die Flucht nach vorn.
Kurz entschlossen lief sie zu Telefon. Sie nahm das Telefonbuch und suchte nach einer ganz bestimmten Nummer. Die des FBI-Districhts New York. Hastig glitten ihre Finger über die Seiten. Dann nahm sie den Hörer ab und wählte.
"Kann ich bitte einen Agent Trevellian sprechen? Es ist dringend..."
In der nächsten Sekunde ließ ein Geräusch aus dem Nachbarraum sie zusammenzucken. Sie zitterte wie Espenlaub.
Da war etwas am Fenster.
Jemand...
Glas splitterte. Jemand stieg durch das Fenster in die Wohnung ein.
"Kommen Sie schnell!", schrie Catherine durch den Telefonhörer. Sie legte nicht auf, sondern ließ den Hörer einfach fallen. Und dann war sie in zwei Sätzen bei der Wohnungstür, die sie sorgfältig verrammelt hatte. Ihre Finger kamen ihr klamm und schwerfällig vor.
Schritte drangen aus dem Nachbarraum.
Mein Gott!
Dann hatte sie es geschafft. Sie riss die Wohnungstür auf...
...und stieß einen Schrei des Entsetzens aus.
Eine hochaufgeschossene Gestalt stand dort. Innerhalb eines Sekundenbruchteils hatte eine große, behandschuhte Pranke sich auf ihren Mund gelegt. Ihr Schrei verstummte. In dem Gesicht des Fremden stand ein hässliches, zynisches Grinsen.
Mit dem Absatz kickte er die Tür ins Schloss, während sich aus dem Nachbarraum ein zweiter Mann näherte. In der Hand hielt dieser eine Automatik. Den kalten Lauf spürte sie eine Sekunde später an ihrer Schläfe.
"Scheint, als müssten wir uns mal gründlich unterhalten, Baby!", wisperte einer von ihnen.
Der mit der Pistole ging zum Telefon. Er legte den Hörer auf und betätigte im nächsten Moment die Wiederholungstaste.
Dann nahm er den Hörer ans Ohr, wartete einen Augenblick ab und legte dann endgültig auf. "Sie hat mit dem FBI telefoniert", stellte er fest. Die Art und Weise, wie er das sagte, hatte etwas von einem Todesurteil.
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