Heilende Küche. Aleana Haber

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Heilende Küche - Aleana Haber

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füreine optimale Gesundheit zu treffen.

      Die meisten Menschen würden das Wort leidenschaftlich benutzen, um mich zu beschreiben (neben einigen anderen Wörtern wie Streberin, Nerd und nerdige Streberin). Zwei meiner größten Leidenschaften sind die Verbesserung der wissenschaftlichen Kompetenz der Menschen und die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit, die meiner Meinung nach miteinander einhergehen. Das größte Hindernis für eine Wende in der epidemischen Verbreitung chronischer Krankheiten in unserer Gesellschaft sehe ich darin, dass die meisten von uns nicht über die grundlegenden wissenschaftlichen Kenntnisse verfügen, um die besten Entscheidungen zu treffen und diese motiviert umsetzen zu können. Daher habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, den Menschen beim Wiedererlangen ihrer Gesundheit zu helfen, indem ich eine wissenschaftlich fundierte Form von Gesundheitserziehung anbiete.

      Diese Leidenschaft hat ihre Ursprünge in meiner persönlichen Geschichte mit schweren gesundheitlichen Problemen und in meiner eigenen wissenschaftlichen Ausbildung. Diese Ausbildung habe ich in Bezug auf meine eigene Gesundheit völlig ignoriert – bis mein Zustand so schlimm wurde, dass ich zur Aufgabe meiner wissenschaftlichen Karriere gezwungen war.

      Ich bin als Kind jedes Mal im Auto eingeschlafen, wenn wir an irgendeinen Ort fuhren, der mehr als ein paar Kilometer entfernt war. Ich fand es eigentlich immer schön, aufzuwachen und festzustellen, dass wir bereits am Ziel waren. Meine Familie und ich dachten, dass ich »einfach nur ein guter Schläfer« sei. Aber viel zu schlafen war nicht mein einziges Symptom. Im Alter von sieben Jahren wurde ich bereits gehänselt, weil ich das »dicke Kind« war. Ich kam extrem früh in die Pubertät, kurz nach meinem zehnten Geburtstag, als ich zudem aufhörte zu wachsen. Ich hatte den größten Teil meines Lebens Probleme mit Verstopfung und hatte während meiner Teenager- und Zwanzigerjahre mit leichten Depressionen und Angstzuständen zu kämpfen. An meinem zwanzigsten Geburtstag war ich krankhaft fettleibig, was so weit ging, dass ich mit Ende zwanzig mein Höchstgewicht von fast 136 Kilo erreicht hatte. Von meinem siebten Lebensjahr an fing ich mir jede Krankheit ein, die im Umlauf war – und wenn gerade nichts grassierte, hatte ich zumindest eine Halsentzündung. Von der Pubertät an hatte ich immer trockene Haut, Akne, extreme Schuppen, dünnes Haar, Augenbrauen, die sich zyklisch ausdünnten und dann wieder nachwuchsen, und immer mal wieder Hautausschläge und allergische Reaktionen auf Dinge, die ich berührte. Ich weiß nicht mehr, wann es begann, dass meine Gelenke und Muskeln schmerzten und sich steif anfühlten, aber mit Ende zwanzig hatte ich wiederholte Belastungsverletzungen, das Karpaltunnelsyndrom und entwickelte eine frühe Arthritis. Mit achtzehn hatte ich bereits eine seltene, aber mich stark schwächende Migräne, und mit fünfundzwanzig entwickelte ich schweres Erwachsenen-Asthma. Bei mir wurden das Reizdarmsyndrom, gastroösophageale Refluxkrankheit, Ekzeme, Psoriasis und eine Hauterkrankung namens Lichen planus diagnostiziert. Doch keines dieser Symptome oder Leiden war schwerwiegend. Es war eine Ansammlung von Ärgernissen, Dinge, die meine Ärzte einfach abtaten (oder schlicht mit Schmerzmitteln, Steroiden, Bronchodilatatoren oder Abführmitteln behandelten) und viele Beschwerden, die ich meinen Ärzten gegenüber nicht einmal zu erwähnen wagte. Mein Blutdruck war grenzwertig hoch, meine Blutzuckerwerte waren grenzwertig diabetisch, und mein LDL-Cholesterin lag knapp über dem Normalbereich. Wirklich über dem Grenzbereich lag nichts, aber ich war in keinster Weise gesund.

      Dass ich in meinen frühen Jahren immer müde und anfällig für Krankheiten war, hielt mich besser aus Schwierigkeiten heraus, als es jeder Hausarrest gekonnt hätte. Unter der Woche, wenn Schule war, ging ich freiwillig um acht Uhr abends ins Bett und schlief auf dem Schulweg im Bus, anstatt mit den anderen Kindern meines Alters Poker zu spielen. Und anstatt in der Pause herumzurennen oder mit den Rauchern abzuhängen, zog ich es vor, mir einen ruhigen Ort zu suchen, an dem ich meine Hausaufgaben machte. Zum Unfug-Machen war ich viel zu müde. In Verbindung mit einer gewissen angeborenen Streberhaftigkeit und meinem Ehrgeiz führte dies dazu, dass sich meine Energie auf die Schularbeiten und auf das Geigenspiel konzentrierte. Da ich es gar nicht anderes kannte, arbeitete ich hart, obwohl ich mich die meiste Zeit weder vom Antrieb her noch rein körperlich wohlfühlte. Eigentlich führte mein ständiges Unwohlsein zu einem dickköpfigen Drang, noch härter zu arbeiten. Ja, sogar zu der Entschlossenheit, absolut alles dafür zu tun, um bei allem, was ich mir vornahm, erfolgreich zu sein. Und es führte zu der Gewohnheit, mir immer neue Wege zu suchen.

      Ich begann meine akademische Laufbahn auf dem Gebiet der Physik und erwarb 1999 einen Bachelor of Science mit Auszeichnung an der University of Victoria, Kanada. Im Alter von sechsundzwanzig Jahren promovierte ich 2003 an der University of Western Ontario, Kanada, in medizinischer Biophysik und verbrachte die nächsten vier Jahre als Postdoktorandin in der medizinischen Forschung; zuerst in der kardiologischen Abteilung des St. Michael’s Hospital in Toronto und dann in der Abteilung für Zellbiologie an der Universität von Arizona.

      Während meiner Ausbildung und Forschungslaufbahn wechselte ich wiederholt das Fachgebiet – von Physik zu medizinischer Biophysik, dann zu Physiologie und weiter zu Zellbiologie. Meine Schwerpunkte reichten von Immunologie über Gefäßgesundheit, Gentherapie bis hin zu Krebsbiologie. Die spezifischen Ziele meiner Forschung erstreckten sich von der einfachen Verbesserung des grundlegenden wissenschaftlichen Verständnisses eines bestimmten Systems bis hin zu medizinischer Forschung, die präklinische und klinische Studien einschloss. Ja, ich mag unkonventionelle und ziemlich weitreichende berufliche Veränderungen. Normalerweise baut jeder Schritt in einer akademischen Laufbahn auf dem Wissen und der Erfahrung auf, die in den vorangegangenen Schritten erlernt wurden. So wie ich es gemacht habe, hatte ich zwar jedes Mal, wenn ich einen neuen Abschluss machte oder eine neue Position antrat, Erfahrungen, auf die ich zurückgreifen konnte. Ich musste mir aber immer einen ganzen Bachelorstudiengang an Wissen beibringen und neue Labor- und Versuchstechniken erlernen, um weiterhin qualitativ hochwertige Forschung auf dem Niveau betreiben zu können, das ich von mir selbst erwartete.

      Trotz dieser zusätzlichen Hürde habe ich während meiner akademischen Laufbahn eine Vielzahl von Auszeichnungen erhalten, darunter Auszeichnungen für herausragende Forschungsleistungen, viele Stipendien und Forschungsstipendien und sogar ein eigenes Forschungsbudget. Ich war in diesen Jahren sehr produktiv, veröffentlichte vierzehn Arbeiten in von Fachkollegen begutachteten wissenschaftlichen Zeitschriften (darunter sieben Arbeiten als Hauptautorin, von denen einige auch heute noch häufig zitiert werden) und referierte auf fünfundzwanzig internationalen Konferenzen.

      Aber meine akademische Karriere wurde frühzeitig beendet. Obwohl ich es noch nicht wusste, litt ich zusätzlich zu den beiden sekundären Autoimmunkrankheiten, die meine Haut betreffen (Psoriasis und Lichen planus), auch an Hashimoto-Thyreoiditis und Fibromyalgie. Als ich dreißig Jahre alt war, am Ende meines zweiten Postdoktorandenstipendiums, wurde meine erste Tochter geboren, und mein Körper konnte plötzlich den Anforderungen meiner gerade beginnenden akademischen Laufbahn nicht mehr standhalten. Ich war krank und nicht mehr dazu in der Lage, ein Gleichgewicht zwischen meinen Ambitionen als Wissenschaftlerin und meinen Ambitionen als Mutter zu finden. Daher traf ich die Entscheidung, zu Hause bei meinem Kind zu bleiben und meine akademische Karriere auf Eis zu legen. Ja, eine weitere unkonventionelle Entscheidung.

      Zu Hause bei meinen Töchtern zu bleiben (drei Jahre später bekam ich eine weitere Tochter) gab mir den Raum, den ich brauchte, um mich auf meine Gesundheit zu konzentrieren. Ich nahm 45 Kilo ab, wurde fit und lebte glücklich und zufrieden bis an mein Lebensende – na ja, oder auch nicht. Ich nahm zwar 45 Kilo ab und wurde körperlich aktiv, aber obwohl sich mein Blutzuckerspiegel und mein Blutdruck verbesserten, blieb es um die anderen Dinge schlecht bestellt. Ich empfand eine tiefe Frustration darüber, dass ich immer dünner und dünner wurde und mich dabei zunehmend schlechter fühlte – was sich darin äußerte, dass mein Energieniveau sank, meine Kopfschmerzen immer häufiger wurden, meine Gelenke sich jeden Morgen steif und wund anfühlten und meine Haut so viele Probleme aufwies, dass sie auch immer schlechter aussah. Und genau das motivierte mich dazu, tiefer zu graben und meinen wissenschaftlichen Hintergrund und meine breite Wissensbasis auf das Problem meiner Gesundheit anzuwenden – was mich schließlich zur Paleo-Ernährung und zum Autoimmun-Protokoll brachte.

      Innerhalb von

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