Perry Rhodan 302: Gestatten, Gucky und Sohn!. Clark Darlton
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Perry Rhodan 302: Gestatten, Gucky und Sohn! - Clark Darlton страница 6
»Reden wir nicht mehr darüber, Gucky. Dir kann sowas auch passieren, wenn du die Räumlichkeiten nicht genau kennst. Wer weiß, vielleicht landest du sogar mal in einem Kochkessel.«
Söhnchen kam aus seiner Ecke.
»Paps, schlägst du mich auch nicht mehr, wenn ich den Mund halte?«
»Was soll er nicht sagen?« fragte Mory, neugierig geworden.
»Ach, gar nichts!« erklärte Gucky lahm und nahm Söhnchen bei der Hand. »Gehen wir etwas in den Park spielen. Gehab dich wohl, edle Tante Mory. Wir sehen uns dann später.«
»Aber nicht im Bad«, rief sie hinter ihm her, und Gucky zuckte merklich zusammen.
Um weiteren Peinlichkeiten zu entgehen, teleportierte er mit Söhnchen direkt in den Park zum alten Weiher.
Lieber in der Gesellschaft plophosischer Sechskantfrösche, als weiter von Tante Mory ausgefragt zu werden ...
*
Es war eine sehr komplizierte und schwierige Operation gewesen, die Ara-Chirurgen an Mory und Suzan vorgenommen hatten. Bestimmte Nervenleiter im Gehirn waren durchtrennt worden. Das hatte zur Folge, daß Mory und Suzan parapsychisch »taub« geworden waren. Oder eigentlich besser: Stumm. Denn die Nervenleiter, die das Gedankengut zum Ausstrahlzentrum im Gehirn transportierte, arbeitete nicht mehr. Selbst der beste Telepath konnte nun ihre Gedanken nicht mehr lesen.
Das war die Veränderung, die Gucky bemerkt hatte.
Mory hatte an diesem Tag gerade ihre Morgentoilette beendet und wollte das gemeinsame Frühstück vorbereiten lassen, als die Funkstation von New-Taylor sich meldete. Ein junger Offizier berichtete, daß von der Erde ein längerer Text in Geheimkode eingetroffen sei und daß man ihm den Auftrag erteilt hatte, den Text unverzüglich an den Obmann von Plophos weiterzuleiten.
Mory runzelte die Stirn.
»Keine Erklärungen sonst?«
»Keine, Obmann. Soll ein Kurier den Text überbringen?«
»Tonband?«
»Ja, Obmann.«
»Gut. Sorgen Sie dafür, daß ich die Nachricht so schnell wie möglich bekomme. Danke!«
Sie schaltete das Gerät ab.
Während sie mechanisch die Vorbereitungen traf, die das Frühstück angingen, dachte sie über die Nachricht nach, die von der Erde eingetroffen war. Geheimkode – das bedeutete in diesem Fall: Rhodan. Er war es, der ihr eine Botschaft schickte. Das kam selten vor, wenigstens in Geheimkode. Eine Maschine zum Entschlüsseln war vorhanden, aber sie wurde nur selten benützt. Die meisten Nachrichten, auch die persönlicher Natur, kamen im Klartext an.
Es mußte sich also um eine wichtige Botschaft handeln.
Suzan, Gucky und Söhnchen versammelten sich wie üblich im Frühstückszimmer und unterhielten sich. Man machte Pläne für den Tag und beschloß, einen Ausflug ins nahe Gebirge zu unternehmen. Gucky wollte für die Lebensmittelvorräte zum Picknick sorgen. Suzan kümmerte sich um einen Gleiter, der sie in die Berge bringen sollte. Söhnchen versprach, heute besonders artig zu sein.
Mory lächelte, als sie von den Plänen hörte.
»Einverstanden, aber wir werden den Aufbruch ein wenig verschieben müssen. Von der Erde ist eine Nachricht eingetroffen, die ich noch entschlüsseln und abhören muß. Ihr könnt dabeisein, denn ich wüßte nicht, welche Geheimnisse Rhodan vor euch haben könnte. Warten wir also, bis die Tonrolle eintrifft.«
Gucky verlor auf einmal allen Appetit.
»Eine Nachricht von Perry? Und verschlüsselt? Was soll denn das nun wieder?«
»Keine Ahnung. Warten wir ab.«
Gucky hatte verschiedene Ahnungen, aber die behielt er wohlweislich für sich. Ob Rhodan dahinter gekommen war, daß Mercant ihn mit einem geheimen Auftrag hierhergeschickt hatte? Unterrichtete er nun Mory und befahl, den verräterischen Mausbiber zur Erde zurückzuschicken?
Gucky verging der Appetit nun restlos.
»Nanu, hast du keinen Hunger mehr?« fragte Mory besorgt. »Du willst wohl sparen, damit du nachher in den Bergen alles allein essen kannst?«
»Macht Papi immer«, verriet Söhnchen vorlaut.
Gucky ging nicht einmal darauf ein, was bezeichnend für seinen Zustand war.
Als sie fertig waren, landete ein Schnellgleiter und brachte die Tonrolle mit Rhodans Nachricht. Mory legte sie in den Spezialapparat, der sie zugleich entschlüsselte und vorspielte. Ohne besondere Aufregung zu zeigen, schaltete sie dann das Gerät ein.
Die Stimme Rhodans klang verändert, ein wenig mechanisch, aber es war zweifellos Rhodans Stimme.
Mory hörte gespannt zu. Guckys Gesicht hellte sich bereits nach den ersten Worten merklich auf, und schnell griff er nach einem weißen Brötchen, das Söhnchen ihm großzügig übriggelassen hatte.
Die Nachricht lautete:
»An Mory Rhodan-Abro, Obmann von Plophos! Hallo, Mory, ich hoffe, es geht dir gut und du bist gesund. Ich bin es auch. Wenn ich heute eine Nachricht in Geheimkode sende, so wegen der Abhörgefahr. Nicht nur die Erde, sondern die ganze Milchstraße befindet sich in größter Gefahr, denn es ist ein Gegner aufgetaucht, mit dem wir niemals gerechnet haben. Es ist ein Riesenroboter, der aus den Tiefen der Galaxis kommt und uns angreift. Er hat einen Durchmesser von mehr als zweihundert Kilometern und führt Tausende von modernsten Schlachtschiffen mit sich. Es sind Schiffe irdischer Bauart, und das ist das unbegreifliche Geheimnis des rätselhaften Angreifers. Im Sektor Morgenrot fanden die ersten Kämpfe statt, und wir mußten uns zurückziehen. Wir sind ratlos, Mory. Wenn der Feind die Erde findet, sind wir verloren. Ich brauche nun alle Kräfte, und ich möchte dich bitten, mir meinen besten Helfer zur Erde zu schicken. Er ist bei dir und verbringt dort seinen wohlverdienten Urlaub, aber ich brauche ihn. Bitte Gucky, daß er seinen Urlaub abbricht und sofort nach Terra zurückkehrt. Sein Sohn kann bei dir bleiben. Das ist eigentlich alles. Weitere Einzelheiten treffen bis morgen bei dir ein. Ende.«
Mory blieb sitzen, denn das Gerät schaltete sich selbständig ab.
»Nun, Gucky?« fragte sie.
Gucky sah auf.
»Wie soll ich hier wegkommen? Erst in acht Tagen kommt die POSEIDON von ihrem Patrouillenflug wieder zurück, um mich und den Racker aufzunehmen. Solange kann ich nicht warten.«
»Du bekommst ein Schiff von mir. Wenn Rhodan dich ruft, mußt du folgen. Er braucht dich sofort, nicht erst in einer Woche. Was mag das für ein Gegner sein, von dem er spricht?«
»Ein Roboter, das hast du doch gehört. Aber ein Roboter, der einen Durchmesser von zweihundert Kilometern hat ... das gibt es doch gar nicht!«
»Es muß ihn aber geben, sonst hätte Rhodan es nicht gesagt.«
»Verrückt!« Gucky sah seinen Sohn an. »Du kommst natürlich mit. Mama wird auf dich aufpassen. Ich kann Tante Mory nicht zumuten, auf dich