Perry Rhodan 2539: Schreine der Ewigkeit. Marc A. Herren

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Perry Rhodan 2539: Schreine der Ewigkeit - Marc A. Herren Perry Rhodan-Erstauflage

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      Nr. 2539

      Schreine der Ewigkeit

      Der Maskenträger und die Zeremonie der Lokopter – die letzten Sieben werden gesucht

      Marc A. Herren

      Auf der Erde und den zahlreichen Planeten in der Milchstraße, auf denen Menschen leben, schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht in der Galaxis weitestgehend Frieden: Die Sternenreiche arbeiten daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Die Konflikte der Vergangenheit scheinen verschwunden zu sein.

      Vor allem die Liga Freier Terraner (LFT), in der Perry Rhodan das Amt des Terranischen Residenten trägt, hat sich auf Forschung und Wissenschaft konzentriert. Sogenannte Polyport-Höfe stellen eine neue, geheimnisvolle Transport-Technologie zur Verfügung. Gerade als man diese zu entschlüsseln beginnt, greift die Frequenz-Monarchie über die Polyport-Höfe nach der Milchstraße. Zum Glück kann der Angriff aufgehalten werden.

      Perry Rhodan folgt einem Hilferuf der Terraner in das in unbekannter Ferne liegende Stardust-System. Dort erhält er eine Botschaft der Superintelligenz ES, deren Existenz von den gegenwärtigen Ereignissen akut bedroht scheint, und reist weiter nach Andromeda, wo sich eine Zentrale der Frequenz-Monarchie zu befinden scheint.

      Doch das ist nicht alles, was die Menschen beschäftigt. Insbesondere Alaska Saedelaere, der Mann mit der Maske, wird von einer unstillbaren Sehnsucht nach den Rätseln des Kosmos getrieben.

      Er bricht mit dem Kosmokratenschiff LEUCHTKRAFT auf, um dessen Kommandantin zu suchen, nach der er sich schon lange sehnt: Samburi Yura. Doch ihre Fährte ist schwierig aufzunehmen. Der einzige Hinweis auf dem Planeten der Lokopter sind die SCHREINE DER EWIGKEIT ...

      Die Hauptpersonen des Romans

      Alaska Saedelaere – Der Maskenträger sucht nach Hinweisen auf den Verbleib von Samburi Yura, der Kommandantin der LEUCHTKRAFT.

      Keffira Sötest Lokop – Die berühmte Lokopterin neigt zur Weitschweifigkeit und zum Umhalsen.

      Svage Kittel Lokop – Der angesehene Wissenschaftler sieht sich mit einem Hochstapler konfrontiert.

      Syrst Tykvenst Lokop – Ein Lokopter mit einem bemerkenswerten Überschuss an Talentfreiheit.

      Prolog

      Der Traumtänzer

      Der Wind war aus Seelen gewoben.

      Er durchdrang ihn mit ekstatischer Wucht und fegte seine Abscheu hinweg. Der Mann fiel in die begeisterten Rufe und den ergriffenen Singsang der vielen Zuschauer ein, während der Wind sich zu einem Orkan steigerte. Einem gewaltigen Orkan, der die kleine Lichtquelle, die über dem Altar schwebte, nicht erstickte, sondern nährte und anwachsen ließ.

      Die Lebenskraft der mehreren hundert Wesen, die völlig bewegungslos auf dem Arenaboden lagen, strömte in die Flamme. Sie flackerte wild auf, entbrannte zu einer gleißend hellen Fackel.

      Der Mann schloss geblendet seine Augen. Wie unter hypnotischem Zwang flüsterte er den Namen der Macht, die mit der vereinigten Lebenskraft der bedauernswerten Kreaturen gemästet werden sollte.

      »Du irrst!«, drang eine kindlich klare Stimme in sein Bewusstsein.

      Alles veränderte sich: Das Tosen des Windes, das Flüstern und Rufen der Zuschauer, die orgiastisch aufgeladene Atmosphäre – es gab sie nicht mehr.

      Der Mann öffnete die Augen.

      Er stand auf einer breiten Straße, die eigentlich von Leben nur so überquellen müsste. Sie war aber leer.

      Der Mann begriff, dass dieser Moment keinen Bestand hatte, nicht echt war. Die Erkenntnis berührte ihn nicht, denn er sah ein Wesen von ätherischer Schönheit. Er kannte es ... kannte sie.

      Aus einem engelsgleichen Gesicht blickten ihn zwei riesengroße schwarze Augen vorwurfsvoll und zugleich zärtlich an. Die Frau bewegte leicht den Kopf, worauf ihr schulterlanges schwarzes Haar der Bewegung mit fast quälender Verzögerung nachkam.

      Als existiere es in einer anderen Zeit.

      Das Haar wallte bedächtig über die beiden Fibeln, die ihr Kleid an den Schultern zusammenhielten. Aus den spiralförmigen, von innen heraus geheimnisvoll glimmenden Fibeln ragte je ein blauweiß funkelnder, reich facettierter Sternensaphir.

      Im Gewand der Frau meinte er die Unendlichkeit des Alls zu sehen. Um die Leibesmitte gegürtet, fiel der seidig fließende Stoff bis zu den Fußknöcheln. Die Falten waren nicht nur solche des Gewandes, sondern auch welche in Zeit und Raum.

      Der Blick des Mannes stieg an ihrem Kleid empor, das weder ein akzentuiertes Becken noch die sanften Rundungen von Brüsten erahnen ließ. Trotzdem gab es für ihn keinen Zweifel daran, dass das Wesen vor ihm weiblich war. Ihr geheimnisvoller Duft stieg ihm in die Nase, und er ertappte sich dabei, wie er ihn sanft und tief einsog.

      Alaska Saedelaere nahm die Maske von seinem Gesicht. Er wünschte sich, dass sie ihn wieder berührte. Sehnte sich nach ihren Fingerkuppen, danach, wie sie sanft über sein Gesicht mit dem pulsierenden Cappinfragment strichen.

      »Erkenne die Wahrheit!«, holte ihn Samburi Yura mit ihrer kindlich rein klingenden Stimme zurück. »Deine mindere Reife versperrt dir den Blick auf das wahre Sein.«

      Die Worte schmerzten Alaska. Wenn ihm die Kosmokratenbeauftragte eine mindere Reife attestierte, so vergrößerte dies die Distanz zwischen ihren Existenzen um eine weitere, vielleicht unüberwindbare Dimension.

      »Weshalb wurden diese Kreaturen getötet?«, hörte er sich fragen, obwohl er die Antwort kannte. »Nur um dem Überwesen Lebensenergie zu beschaffen?«

      Trauer verzerrte Samburi Yuras edel geschnittene Gesichtszüge. »Du lässt dich vom Schein leiten, Alaska. Dränge diese Leichtgläubigkeit aus deinem Erkennen. Nur so wirst du fähig sein, dich zu entwickeln.«

      Plötzlich umringten zwergenhaft kleine Wesen mit verknitterten Gesichtern und riesigen Kinderaugen die Kosmokratenbeauftragte. Sie drängten sich an sie wie verängstigte, Schutz suchende Welpen. Alaska fühlte Eifersucht in sich aufsteigen.

      »Mindere Reife«, wiederholte Frau Samburi mit kalter Stimme. »Lasse dich nicht vom Schein leiten, sondern vom Sein!«

      »Ich ... ich werde mich bemühen ...«

      »Bemühe dich nicht – tu es!«

      Alaska blickte in ihre Augen. Sie verwandelten sich in endlose Schächte. In die unfassbaren Eingänge der Zeitbrunnen.

      Plötzlich regte sich Hoffnung in ihm. »Ist das mein Weg zu dir?«, wollte er wissen. »Denn ich soll dich angeblich suchen.«

      Ein leichter Anflug von Spott strich über die Züge ihrer makellosen, alabasterweißen Gesichtshaut.

      »Angeblich sollst du mich suchen? Wer hat dir denn diese Angabe gemacht?«

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