Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry Rhodan
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan страница 283
»Ich habe Kirt und Prexxel-Alabaster ausspionieren können«, sagte Aurelia. Sie schwebte zum Eingabefeld, tippte mit fliegenden Fingern eine mindestens zwanzigstellige Zahlenabfolge ein.
Die Tür glitt auf.
Unwillkürlich hielt Marli die Luft an.
*
Die gut zwei Meter breite Gleittür vor mir fuhr zur Seite. Ich blickte in einen Raum, der derart sinnverwirrend war, dass mich die Details trotz Extrasinn überfluteten. Wände und Decke waren ab der Höhe von einem Meter Stauräume.
In transparenten Setzkästen steckten die unmöglichsten Dinge. Einige lagen auf Regalen, andere schwebten in Antigravfeldern. Vieles davon war technischer Natur, anderes wirkte wie das Sammelsurium eines Wahnsinnigen oder eines Müllliebhabers. Da schwebten metallene Verpackungen neben künstlichen Pflanzenstücken, Löffel neben Waschlappen, arkonidischer Halsschmuck neben einem Mini-Konverter. Jeder Gegenstand war sorgsam in der Mitte seiner winzigen Parzelle drapiert, lag oder schwebte wie ein Museumspräparat, eingepfercht von Tausenden Sammelstücken.
Der SERUN ließ die atembare Luft passieren. Es roch süßlich, nach Räucherstäbchen, Vanille und einem Parfüm, das ich von einigen Jülziish her kannte.
Mitten in diesem vollkommen überladenen Raum drehte sich ein gut fünfzig Zentimeter breiter Posbi zu uns um. Er bestand aus zwei metallenen, schwarz-weiß gemusterten Rädern, die mit einer Achse verbunden waren. Insgesamt maß der Posbi einen halben Meter in der Höhe. Er drehte sich von links nach rechts, als suchte er mit unsichtbaren Augen nach uns.
»Ist da jemand?«, fragte Kirt aus einem Akustikfeld, das in der Achse saß. Seine Stimme klang warm. Die schwarz-weiß gemusterten Räder rotierten vor und zurück. Ich kannte Posbis gut genug, um in den rasch aufeinanderfolgenden Richtungswechseln Kirts Unsicherheit zu erkennen.
»Zeig dich ihm!«, befahl ich Willka. »Versuch ihn zu beruhigen.«
Hinter uns schloss sich die Tür. Aurelia ging davor in Position, falls Kirt versuchen sollte, zu fliehen. Auch Gucky wirkte äußert wachsam.
»Mach schon!«, rief Gucky Willka zu. »Er hat große Angst!«
Willka schaltete den Deflektor ab. Ich konnte im Visier beobachten, wie ihr Herzschlag anstieg. Sie schien ebenso nervös wie der Posbis zu sein.
»Kirt!«, rief Willka. »Ich bin es!«
»Invasion!«, brüllte Kirt. Er fuhr noch wilder von links nach rechts. Auf der Achse in seiner Mitte glühten rote Lichter auf. »Invasion! Eindringlinge! Ladhonische Scharen! Alarm!«
»Kirt!« Willka hob beschwörend beide Arme. »Ich bin's, Marli! Marli Willka!«
Die Situation drohte außer Kontrolle zu geraten. Offensichtlich suchte Kirt nach einer Möglichkeit, den Sicherheitsdienst zu alarmieren.
»Bedroh ihn mit dem Strahler!«, riet ich.
Willka schüttelte den Kopf. »Nein! Er ist mein Freund!«
»Gucky!«
Der Ilt reagierte sofort. Er hielt Kirt telekinetisch fest.
»Aurelia, kann er Funkimpulse raussenden?«
»Nein! Ich habe ein Störfeld geschaltet!«
Wenigstens auf Gucky und Aurelia war Verlass.
»Was ist das?«, rief Kirt. »Was machst du mit mir?«
»Ich mache gar nichts!« Willka kam näher, kniete sich vor dem Posbi hin und hob die Hand. »Erinnerst du dich nicht? Marli! Marli Willka! Wir haben uns schon einmal getroffen! Du kennst doch Sebastion!«
»Sebastion?« Kirt starrte auf ihre Hand. »Ich ... ich weiß nicht. Wo ist Prexxel?«
»Er kommt gleich«, sagte Willka.
Als wäre das ein unheilvolles Stichwort, glitt die Tür auf. Ein zwei Meter großes, alabasterfarbenes Plasmawesen mit einer Vielzahl ausgebildeter Tentakel kam herein. Einer der Tentakel trug an seiner Spitze ein großes Auge, das sich ruckartig Willka zuwandte. »Was ist hier los?«
Ich zielte auf Prexxel, um ihn paralysieren zu können, falls es nötig wurde.
Der Matten-Willy stürzte sich ohne weiteres Wort auf Willka, wollte sie packen und zur Seite schleudern, doch dank der Kraftverstärker blieb Willka einfach stehen.
Prexxel ächzte. Er drehte sich im Kreis, rotierte und grub dabei die Teleskopfüße in den Boden. Das eine Auge blinzelte panisch.
Ich schaltete den Deflektor ab. »Prexxel! Kennst du mich?«
Die Panik wich Verwunderung – das Auge vergrößerte sich. »Bist du ... Atlan? Atlan da Gonozal?«
Auch Gucky schaltete den Deflektor ab. Nun blieb als einziger Trumpf Aurelia übrig.
»Hallo!«, sagte Gucky. »Mich kennst du doch auch, oder? Charmanter Universenretter? Überall-zugleich-Töter? Liebling terranischer Kinder?«
Das Pseudopodienauge wippte nach unten und oben, was wohl eine Zustimmung war. »Ich kenne euch. Oder besser – Geschichten über auch. Warum seid ihr heimlich hier eingedrungen?«
»Stahmon«, sagte ich. »Er mag keine Gäste.«
Prexxel schloss das eine Auge. Weitere Pseudopodien bildeten sich aus, die er abwehrend vor sich hielt. »Stahmon. Nein. Er ... sie ... mag niemanden.«
»Sie?«, hakte ich nach, doch Prexxel achtete nicht mehr auf mich. Er ging zu Kirt, dessen Halbkugel wild nach oben und unten rutschte. Das eine Auge war verschwunden.
»Die Ladhonischen Scharen ...«, stieß Kirt hervor.
»Sie sind nicht hier«, sagte Prexxel. »Du bist in Sicherheit.«
»Nein, nein, nein ...«, wimmerte Kirt.
Willka zog den Handschuh ab. »Wir haben früher ein Spiel gespielt, erinnerst du dich?« Sie hielt die Hand hoch, spreizte die Finger.
Kirt hörte auf zu wimmern. Seine Bewegungen wurden langsamer, die Räder kamen zum Stillstand. Er kam näher, berührte mit einem der Reifen Willkas Hand. Die roten Leuchtpunkte auf seiner Achse wechselten die Farbe in Orange, schließlich zu Gelb. »Marli ...«
»Ja, ich bin's. Erinnerst du dich?«
»Es war wärmer, damals. Wärmer. Mein Plasma war frei ...«
»Und genau das ist es jetzt nicht mehr«, stellte ich fest. »Wegen Stahmon.«
Ein Schauer aus roten Lichtern pulste über Kirts Körper. »Stahmon ... Er ist überall ...«
»Er?« Nun war ich irritiert. »Oder meinst du sie? Was genau ist Stahmon? Die Stationspositronik?«
Kirt und Prexxel sahen sich an. Sie schienen unsicher,