Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan Perry Rhodan-Paket

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die Zentrale stürmen!«

      »Mit dir an meiner Seite und einer guten Portion Glück. Außerdem brauchen wir Aurelias Ausrüstung. Sie hat sich für diesen Einsatz eine Menge Spezialprogramme zum Knacken von Positroniken eingespeist.«

      Gabriel flatterte mit den Flügeln. »Ihr wollt die Zentrale stürmen? Darf ich mitkommen?«

      »Nein!« Ich wollte den Posbi nicht unnötig in Gefahr bringen.

      Ach ja?, hakte der Extrasinn nach. Ich würde sagen, du vertraust ihm nicht. Und daran tust du gut. Er könnte sich unberechenbar verhalten.

      Ich stimmte dem Extrasinn zu. »Gabriel, wir brauchen dich hier vor Ort. Du bist ein Posbi dieser Station. Der letzte Überlebende des Widerstands. Wenn wir es schaffen, die Holoschirme zu hacken, würdest du dann gemeinsam mit Aurelia eine Rede halten? Die anderen Posbis und Matten-Willys aufwiegeln? Für Unruhe sorgen?

      Verkünde ruhig, wer hier ist und warum. Sag ihnen, dass Terra kein Mythos ist, dass die Posbis noch Freunde haben und wir Stahmons Diktatur nicht dulden! Perry Rhodan, Gucky und Atlan sind wieder in der Milchstraße! Und wir haben die Posbis, die stets unsere treuen Verbündeten waren, nicht vergessen!«

      Gabriel streckte die Brust hervor, dass sich die Rippen nach außen wölbten. »Ja! Das mache ich! Ich werde sie entfesseln!«

      Ein Piepton erklang. Aurelia. Endlich.

      Ich nahm das Gespräch an. »Ja?«

      Die Posmi kam ohne Begrüßung zur Sache. »Ich habe die entsprechenden Daten gefunden und ausgewertet. Stahmon wurde auf Anraten der Zain-Konstrukte als Sicherheitsverantwortlicher auf WHEELER eingesetzt. Das ist jedenfalls die offizielle Version. Diese behauptet auch, Stahmon sei ein besonders langlebiger Mensch.«

      »Die ... Zain-Konstrukte?« Der Name löste etwas in mir aus.

      Daten und Geschichten wirbelten hoch wie Staub. Informationen zogen vorbei, ein endloser Strom. Der Extrasinn kam mir zu Hilfe. Eine Buchstabenfolge stoppte den Fluss abrupt: UPZ.

      »UPZ«, sagte ich laut. »Die Union Positronisch-biologischer Zivilisationen vor etwa fünfhundert Jahren. Hat sie mit diesen Zain-Konstrukten zu tun?«

      »Ja!«, bestätigte Aurelia. Ihre Verwunderung klang täuschend echt. »Das hast du hervorragend kombiniert. Die Zain-Konstrukte sind einer der Bündnispartner.«

      »Also doch!«, rief Gucky. »Ich habe dieses Gemeinschaftszivilisationsding nie kapiert, weil man nichts von den ominösen Bündnispartnern gesehen und gehört hat. Es wurde zwar die Gründung bekannt gegeben und Jawna Togoya ist brav als offizielle Botschafterin davongezogen, aber das war's auch. Sind diese Zain-Konstrukte schüchtern?«

      »Das kann man so sagen«, bestätigte Aurelia. »Jedenfalls hatten sie sich zunächst ausbedungen, im Hintergrund zu bleiben. Womöglich wegen eigener Probleme, womöglich aber auch wegen eines tief sitzenden Misstrauens. Laut den Daten von WHEELER rieten sie den Posbis von Anfang an zu mehr Sicherheitsvorkehrungen, auch gegenüber den Galaktikern.«

      »Sicherheit geht vor«, sagte Gucky. »Eine schöne Bande. Und was haben die mit Stahmon zu schaffen? Stahmon ist doch kein Mensch, oder? Es wäre ja auch verrückt einen Menschen als Posbi-Kommandanten einzusetzen.«

      »Nun ...« Aurelias Stimme wurde belehrend, als genösse sie es, Gucky einen Sachverhalt zu erklären. »Nicht verrückter als anderes, das mir in meiner Existenz schon begegnet ist, inklusive dir und deinen Paragaben. Immerhin gibt es eine treue Freundschaft zwischen Galaktikern und Posbis. Viele Posbis wählen humanoide Formen, nicht nur, weil sie praktisch sind. Es liegt an der emotionalen Bindung und der Sehnsucht nach der alten Freundschaft. Deshalb hat Stahmon diese Form gewählt. Tatsächlich ist sie weder eine Frau noch ein Mensch oder ein anderes Lebewesen.«

      Gabriel hatte sich während des Gesprächs immer dichter an mich gedrängt. Seine Flügel berührten beinahe meine Schulter. »Was ist Stahmon dann?«

      »Ein Shelter-Programm.« Aurelia machte eine kurze Pause, ließ die Worte sacken. »Stahmon hat sich in WHEELER verselbstständigt. Er ist das Resultat der Furcht der Posbis vor Übergriffen, und das wurde ihnen zum Verhängnis. Aus dem Shelter-Programm entstand letztlich der Diktator! Und ich fürchte, dass dieses Programm seine Gefühle im Gegensatz zu mir nicht nur simuliert. Vielleicht hat es auch einfach einen Defekt. Aber eine Sache ist schon sehr auffällig, meint ihr nicht?«

      Gucky blickte mich verständnislos an. »Dass Stahmon verrückt ist?«

      »Nein.« Ich begriff, worauf Aurelia hinauswollte. »Das Plasma. Stahmon könnte es den Posbis entnehmen, weil es ihn fasziniert. Oder weil er selbst in irgendeiner Form Verbindung damit aufnehmen kann.«

      »Ganz genau.« Aurelias Lippen veränderten die Farbe in ein helles Blau. »Aber das steht nicht fest. Mit achtundneunzigprozentiger Gewissheit kann ich sagen: Stahmon ist die Essenz eines Programms, ein fühlbares, von Ortern erfassbares Hologramm, das je nach Beschaffenheit der Projektoren sogar einfache Handgriffe ausführen kann. Dafür benutzt Stahmon ...«

      »Prallfelder!«, rief Gucky dazwischen. »Schön, ich hab's kapiert. Aber wie halten wir das Ding auf? Und wo hat es überall Projektoren?«

      »Ich bin dabei, das Netz der Projektoren zu lokalisieren. Allerdings fürchte ich, dass zumindest einige der Geräte beweglich sind und sich per Antigrav steuern lassen.«

      Ich schaltete mich wieder ein. »Was ist mit dem Gebiet, in dem wir sind? Ist es sicher?«

      »Ich habe einige Sonden ausgeschickt und bislang keine Projektoren entdeckt. Womit wir bei Guckys Frage wären: Wie halten wir Stahmon auf? Ich fürchte, es gibt nur einen Ort, an dem das möglich ist.«

      »Die Zentrale«, sagte ich. »Zur Hauptpositronik. Dorthin müssen wir! Und zwar, solange Stahmon noch glaubt, dass wir auf der Flucht sind! Wo bist du gerade?«

      Aurelia gab ihren Standort durch. Ich prüfte ihn auf der Karte, die mir der SERUN von WHEELER angelegt hatte. »Wir holen dich ab! Bis dahin musst du etwas anderes tun!«

      *

      Marli kauerte an der Wand neben dem Geheimversteck, bereit, jederzeit wieder hineinzuschlüpfen, falls es nötig sein sollte. Sie beobachtete Kirt, der unter seinen Schätzen hin und her rollte. »Hast du wirklich so viel Angst davor, diese Station zu verlassen? Ich meine ... Du hast selbst gesagt, dein Plasma war früher frei. Jetzt ist es das nicht.«

      Kirt hielt inne. »Früher bin ich sehr gerne weggegangen, zu den Sternen. Ich wollte erkunden, was dort draußen ist. Die Wahrheit finden. Stattdessen habe ich Millionen von Geschichten gefunden – und keine davon ist wahr.«

      »Früher waren Posbis und Galaktiker beste Freunde.«

      »Ich erinnere mich nicht.«

      »Aber mich hast du gerade gerettet. Wenn du beschützt wärst, von vielen, die dir helfen wollen – könntest du dir dann vorstellen, mit uns zu kommen, um uns den Weg nach Culsu zu zeigen?«

      »Ich kenne den Weg nach Culsu nicht.«

      »Sofern du ihn wüsstest.« Marli blieb geduldig – und beharrlich. Sie hatte den Eindruck, dass Kirt stur war, aber das konnte sie auch sein.

      »Culsu ...« Kirts warme Stimme verlor sich. »Welt aus Eisen ... Sie hat mich seit

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