Perry Rhodan Neo 225: Der neue Imperator. Susan Schwartz
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Eine livrierte Arkonidin kam auf Mirona Thetin zu, verneigte sich kurz und bat die Liduuri höflich, ihr zu folgen. »Ich bin sicher, dass ich Ihnen jeden Komfort bieten kann, bis die Beratung beendet ist«, äußerte die Bedienstete zuvorkommend. »Wenn Sie möchten, können wir uns in einen der Gärten begeben.«
»Gern«, stimmte Faktor I lächelnd zu. Das Wetter und die Temperaturen auf Arkon I waren sehr angenehm, wie es auch Liduuri bevorzugten. »Eine Erfrischung könnte ich gut vertragen – und sicherlich können Sie mir Fragen zur aktuellen arkonidischen Lebensweise beantworten, da meine Kenntnisse womöglich etwas veraltet sind.« Sie nickte ihrem Gefährten zu und verließ die beiden Männer.
*
»Bist du nervös?«, fragte Atlan da Gonozal seinen Vater leise.
»Nicht sonderlich«, antwortete Mascudar da Gonozal. »Was soll schon passieren? Sie haben niemanden, sie brauchen jemanden, und der Beste bin ich.«
Die Tür ging auf, sie traten ein.
Der Raum lag im Halbdunkel. Der Antigravsessel, in dem Mascudar Platz nehmen sollte, war heller beleuchtet. Die Ratsmitglieder waren bereits anwesend, alle trugen Spiegelfelder und keinerlei Insignien, um ihren jeweiligen Khasurn und Rang zu verschleiern. Sie würden sich erst offen zu erkennen geben, wenn Mascudar akzeptiert war.
Unter dem Vorsitz des Imperators entschieden im Berlen-Than elf mächtige Arkoniden über die Regierungsgeschäfte des Großen Imperiums. Die Anzahl der Ratsmitglieder entsprach somit üblicherweise exakt jener der mythischen Berlen Taigonii, der Zwölf Heroen aus den arkonidischen Legenden. Derzeit allerdings waren nur zehn Personen zugegen. Die Imperatrice Emthon V. war ja vom Thron gestürzt worden, und das Ratsmitglied Kristallmarschall Bethan da Gonozal war kurz nach diesem Ereignis zusammengebrochen.
Bei ihm war, wie Atlan erfahren hatte, eine Infektion mit einem ständig mutierenden, besonders aggressiven Kronenvirus diagnostiziert worden. Die Ärzte hatten ihn deshalb in ein tiefes Heilkoma versetzt. Es war bislang unklar, ob dies ein zufälliges Ereignis darstellte oder ob der Kristallmarschall einem heimtückischen Anschlag zum Opfer gefallen war. Womöglich wollte ein konkurrierender Khasurn dem ungewöhnlichen Ehrgeiz dieses eigentlich eher unbedeutenden Angehörigen des Hauses Gonozal einen Riegel vorschieben. Die Untersuchungen liefen ... und würden wie meist beim Intrigenspiel der Kelche wahrscheinlich ohne Ergebnis enden.
Atlan war nicht bekannt, wer genau derzeit die Regierungsgeschäfte führte, doch er war sicher, dass es ausschließlich Vertreter der mächtigsten arkonidischen Khasurne waren, der Familien des Hochadels.
Von seiner eigenen Familie gehörte seit dem Ausfall von Bethan da Gonozal jedenfalls niemand mehr zu dem illustren Kreis. Charron, der gegenwärtige Patriarch des Khasurns Gonozal, war sogar schon seit Längerem schwer krank. Doch er wartete nicht einfach zu Hause auf seinen Tod, sondern war weiterhin auf Forschungsreisen unterwegs, wo er bei bester medizinischer Versorgung entschlossen war, noch eine große Entdeckung zu machen. Er hatte sich einst vor allem damit einen Namen gemacht, gegen den ausdrücklichen Willen des Regenten die Forschungsreise der AETRON finanziert zu haben. Heutzutage mochte der Khasurn von der Anzahl der Familienmitglieder her klein sein, sein Vermögen jedoch war nach wie vor beträchtlich, und Charron hatte es trotz seines aufwendigen Lebensstils geschafft, es zu mehren und damit seine Position zu festigen. Vielleicht hatte er inzwischen sogar schon einen oder mehrere Erben.
Es gab einen zweiten Sessel für Atlan, in dem er sich ohne Aufforderung niederließ. Bequem war er immerhin.
Auch Mascudar setzte sich.
Sogleich erklang eine unpersönliche Stimme. »Fürs Protokoll: Der Berlen-Than ist zusammengetreten, um über die mögliche Inthronisation von Mascudar da Gonozal, einst Imperator Gonozal der Siebte, zu entscheiden. Sind Sie damit einverstanden, sich uns zu offenbaren, nach bestem Wissen und Gewissen?«
»Ja, das bin ich«, antwortete Mascudar.
»Bitte erläutern Sie, wer Sie sind.«
»Ich bin ein Tarkanchar-Duplikat des Imperators Gonozal des Siebten und verfüge über sämtliche Erinnerungen und Charaktereigenschaften des Originals. Ich bin in jeder Hinsicht genau gleich. Ich habe vor rund zehntausend Jahren den Thron innegehabt, zur Zeit der Methankriege, die von mir beendet wurden. Meine Herrschaft war lang und positiv.«
»Und welches Ziel verfolgen Sie jetzt?«
»Das Tai Ark'Tussan durchlebt eine sehr schwierige Phase, die zum Niedergang führen könnte. Vorangetrieben durch Imperatrice Emthon die Fünfte, aufgrund vieler falscher Entscheidungen und zusehends radikalerer Handlungen, wie etwa dem Anschlag auf mein Leben, der Hunderte weitere Leben auf sinnlose Weise mit in den Tod gerissen hätte. Ich verfüge über nicht weniger als zweihundert Kampfeinheiten einer hervorragend ausgerüsteten Flotte, die ich dem Imperium zur Verfügung stelle. Ich habe die Erfahrung und Kompetenz, das arkonidische Reich wieder zur Blüte zu führen. Eine Alternative zu mir kann ich derzeit nicht erkennen – und der Zwölferrat hat sie auch nicht, ansonsten wäre Emthon die Fünfte längst unwiderruflich entmachtet und ein neuer Imperator eingesetzt worden.«
»Sie erzählen uns nichts Neues, diese Daten finden wir in den Archiven, und Ihr Profil lässt auch keinen anderen Schluss zu als das, was Sie uns preisgeben. Teilen Sie uns etwas mit, was nicht im Archiv steht.«
»Nun ... hier kann ich vielleicht auf meinen Sohn verweisen.« Mascudar zeigte huldvoll auf Atlan. »Mascaren wurde von Yagthara Agh'Hay-Boor geboren, meiner Ehefrau, die ich über alles wertgeschätzt und verehrt habe. Sie hat mich verstanden und unterstützt, und ich bedaure es, dass sie nicht mehr an meiner Seite sein kann.«
»Und wen gab es da sonst noch in der Familie, Mascaren ausgenommen?«
»Sie meinen, wen Erwähnenswerten? Nun, wir adoptierten Crysalgira da Quertamagin ...«
»Zhdopan Mascaren, können Sie das bestätigen?«
»Ja, sie war meine Ziehschwester«, antwortete Atlan. »Wir wurden zusammen erzogen. Auch ihre Geschwister lebten bei uns.«
Und als ihr alt genug wart, habt ihr euch von Brüderlein und Schwesterlein zu etwas anderem entwickelt, spottete der Extrasinn.
Halt die Klappe. Sie war ... etwas ganz Besonderes. Und das weißt du! Reiße keine Wunden auf.
Sind wir heute aber wieder sensibel ...
Kurzes Schweigen, die Räte verständigten sich lautlos untereinander. Dann erklang die unpersönliche Stimme erneut.
»Dann möchten wir noch um Aufklärung über die Umstände Ihres Todes bitten.«
»Das ist das Einzige, was ich nicht beantworten kann«, bekannte Mascudar. »Darüber gibt es nichts in den Archiven – genauso wenig, wie sich in meinem Kopf eine Erinnerung daran befindet. Über die letzte Zeit meines Lebens weiß ich nichts mehr.«
Er redet sich raus, meldete sich der Extrasinn.
Atlan nickte innerlich. Ich habe ihn auch schon danach gefragt, und er ist mir ausgewichen. Er verbirgt etwas. Als ich seinerzeit Forschungen anstellte, wies alles darauf hin, dass die Aufzeichnungen