Perry Rhodan 839: Das große Feuerwerk. Kurt Mahr

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Perry Rhodan 839: Das große Feuerwerk - Kurt Mahr Perry Rhodan-Erstauflage

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sagte Bluff, fast atemlos vor Freude und Erleichterung. »Du darfst nicht mehr weggehen!«

      »Bis zum großen Fest bleibe ich bei dir«, antwortete das Mädchen, und ein Hauch von Traurigkeit stahl sich in ihren Blick.

      »Bis zum großen Fest? Wann ist das?«

      »Ich weiß es nicht.«

      »Und dann? Was geschieht danach?«

      »Auch das weiß ich nicht.«

      Bluffs Verstand verarbeitete diese Auskünfte mit der Logik des Verliebten. Sie würde bei ihm bleiben. Bis zum großen Fest. Wann immer das war. Und wie es danach weiterging, wusste sie nicht. Nichts war verloren! Vielleicht fand das große Fest erst in hundert Jahren statt. Und selbst wenn es früher zustande kam – man konnte immer noch darüber reden, was danach geschehen sollte.

      Bluff nahm Viana bei der Hand.

      »Was tun wir jetzt?«, fragte er.

      »Ich habe Hunger«, antwortete sie völlig unromantisch.

      »Komm – ich verschaffe uns etwas zu essen!«, rief er begeistert. »Ein Mahl wie für eine Königin!«

      Er rannte davon und zog das Mädchen hinter sich her. Sie tollten durch den Gemeinschaftsraum und auf der anderen Seite die Rampe hinauf, die zur Oberwelt führte.

      Walik Kauk, der am Radiokom Dienst tat, sah hinter ihnen her. Sein Blick fiel auf Jan Speideck, den das junge Paar beim Fernsehschauen gestört hatte. Er schüttelte den Kopf.

      »Der spinnt«, brummte er.

      »Lass gut sein, Speideck!«, lachte Walik Kauk. »Es geht ihm besser als dir. In deine Knollennase hat sich noch keine Frau verliebt – geschweige denn eine so hübsche!«

      Jan Speideck murmelte etwas Unverständliches. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Bildgerät zu, mit dessen Hilfe er auf achtzehn verschiedenen Kanälen Bilder aus verschiedenen Teilen der Stadt empfangen konnte.

      *

      Gegen Mittag machte Trevor Casalle sich auf den Weg.

      Er ließ sich mit der Menge eine Strecke weit die Straße entlangtreiben. Dann brach er in südlicher Richtung aus und näherte sich über eine Reihe weniger dicht bevölkerter Verkehrswege seinem Ziel.

      Imperium-Alpha lag in südwestlicher Richtung am Rand der Stadt. Vermutlich hatten sich ein paar Überlebende der Großen Katastrophe dort einquartiert – Menschen, die nie in ES aufgegangen und zu Konzepten geworden waren. Vor ihnen würde er sich hüten müssen.

      Ein Ablenkungsmanöver käme ihm gut zustatten. Er dachte eine Zeitlang darüber nach und entwickelte, während er kraftvoll ausschritt, einen Plan. Später erreichte er die große Nord-Süd-Achse, einst eine der Hauptverkehrsadern von Terrania City. Hier war die Menge der Konzepte weniger dicht. Trevor Casalle hielt die Augen offen. Es entging ihm nicht, dass zu beiden Seiten der Straße mehrere Gebäude standen, die überdurchschnittlich gut erhalten waren. An einem erkannte er Spuren einer Reparatur, die erst vor kurzem ausgeführt worden war.

      Er blieb in der Nähe. Zunächst sah es nicht so aus, als werde er Erfolg haben. Aber nach halbstündiger Wartezeit sah er an einem Fenster des reparierten Gebäudes den Kopf eines Mannes auftauchen. Der Mann sah eine Zeitlang auf die Straße herab, dann verschwand er wieder.

      Casalle überquerte die breite Bahn. Er betrat das Haus. Der Antigravlift war ausgefallen, aber unmittelbar neben dem Schacht gab es ein Treppenhaus. Casalle stieg hinauf. Er gelangte auf einen Korridor, orientierte sich und fand die Tür, die zu dem Raum führte, in dem er den Mann gesehen hatte.

      Er öffnete die Tür. Der Mann, eine schmächtige Gestalt mit einem überproportional großen Schädel, saß an einem Tisch und studierte Papiere. Er sah überrascht auf. Als er seinen Besucher erkannte, erstarrte sein Gesicht vor Schreck.

      Trevor Casalle lächelte.

      »Sie erinnern sich? Gut. Aber kriegen Sie deswegen keine falschen Ideen. Ich bin Trevor Casalle, aber außer mir leben sechs weitere Bewusstseine in diesem Körper. Ich bin ein Konzept. Die Lehre der reinen Vernunft bedeutet mir nichts mehr.«

      Der schmächtige Mann sah aus, als sei er nicht sicher, ob er diesen Worten trauen dürfe. Casalle hoffte jedoch, dass seine Lügen nicht durchschaut würden.

      »Wer sind Sie?«, fragte Casalle, um das Gespräch in Gang zu bringen.

      »Tero Kalasanti«, antwortete der Schmächtige. »Ich gehöre zu Glaus Bosketchs Gruppe.«

      »Glaus Bosketch? Wer ist das?«

      »Der Mann, der uns anführt. Die andere Gruppe ist die Terra-Patrouille unter Jentho Kanthall.«

      »Jentho Kanthall?«, wiederholte Casalle voller Überraschung. »Hat der Kerl überlebt?«

      »Ja, in einer Raumkapsel.«

      »Glaubt er noch an die Vernunft?«

      Zum ersten Mal getraute Kalasanti sich zu lächeln.

      »Das will ich hoffen«, antwortete er. »Allerdings nicht im aphilischen Sinn.«

      »Waren Sie die ganze Zeit über auf der Erde?«

      »Ja. Wenn auch nicht immer bei wachem Bewusstsein.«

      »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir über die Jahre nach der Großen Katastrophe zu erzählen?«

      Tero Kalasanti war jetzt vollends aufgetaut.

      »Gerne«, antwortete er bereitwillig. »Ich habe ohnehin nicht viel zu tun. Der Rest der Gruppe ist in der Stadt unterwegs, um sich die Konzepte anzusehen. Ich bin alleine.«

      Genau das hatte Trevor Casalle wissen wollen.

      »Warten Sie ein paar Minuten«, sagte er. »Beim Erzählen kriegt man einen trockenen Mund. Ich treibe irgendwo was zu trinken auf.«

      In diesem Augenblick hätte die Sache noch schiefgehen können – dann nämlich, wenn Kalasanti geäußert hätte, er habe Getränke auf Lager. Aber die Gefahr ging vorbei. Kalasanti sagte nichts. Casalle stürmte die Treppe hinunter. Unter der Tür blieb er stehen. Acht Meter entfernt, am Straßenrand, stand ein Mann von mittlerem Alter, ein Konzept. Casalle machte ihn auf sich aufmerksam. Der Mann kam herbei. Auch er erkannte Trevor Casalle, aber er erschrak nicht.

      »Ich möchte dir etwas zeigen«, sagte Casalle. »Komm mit!«

      Das Konzept zögerte, aber schon hatte Casalle sein Gegenüber am Arm gepackt und in die Eingangshalle gezerrt. Der Rest ging sehr schnell. Casalle fällte den Ahnungslosen mit einem einzigen Schlag in den Nacken. Unter der Wucht des Hiebes zersplitterten die Halswirbel. Der Mann war sofort tot.

      »Heh, Kalasanti!«, schrie Casalle das Treppenhaus hinauf, dass es durch das ganze Gebäude hallte.

      Kalasanti meldete sich nach wenigen Sekunden.

      »Kommen Sie 'runter!«, forderte Casalle ihn auf. »Helfen Sie mir beim Tragen!«

      Casalle

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