Perry Rhodan 1452: Entscheidung am Ereignishorizont. Ernst Vlcek
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Nr. 1452
Entscheidung am Ereignishorizont
Auf der Straße des Sieges – zur Schlacht mit den Cantaro
von Ernst Vlcek
Der doppelte Schock der galaktischen Heimkehrer aus Tarkan, sich fast um 700 Jahre verspätet zu haben und die Heimat durch eine undurchdringliche Barriere abgeschottet zu finden, an der schon viele Raumfahrer gescheitert sind, ist längst überwunden.
Inzwischen schreibt man den Juli des Jahres 1144 NGZ, und die galaktische Barriere ist für einige schon durchaus passierbar geworden. So haben die CIMARRON, mit Perry Rhodan an Bord, und die BLUEJAY mittels des von Geoffry Waringer entwickelten Pulswandlers die erste Absperrung längst durchbrechen und mit den Widdern, den von Homer G. Adams geleiteten Widerständlern, die im Untergrund agieren, Kontakt aufnehmen und selbst den Viren-Wall überwinden können.
Diese Begegnung mit einem alten Freund und die Bildung einer neuen Allianz führen letztlich zur großangelegten Aktion auf Uulema und zum ersten Sieg über die Cantaro, die neuen Herrscher der Milchstraße.
Damit beginnen bei denen, die gegen die galaktischen Gewaltherrscher ihr Leben riskieren, Hoffnungen zu keimen – Hoffnungen auf eine bessere Zukunft.
Mit diesem Gefühl gehen sie auch in ihren neuen Einsatz im Perseus-Sektor. Dort fällt die ENTSCHEIDUNG AM EREIGNISHORIZONT ...
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Terraner warnt vor zu großem Optimismus.
Sato Ambush – Der Pararealist bekämpft Geister der Vergangenheit.
Gucky – Der Ilt schmollt.
Sedge Midmays – Chefarzt der CIMARRON.
Lakardón – Schaltmeister der Anti-Paura-Station.
Caer Rudov – Ein Springer im Bann eines Albtraums.
1.
»Ich scheue vor dem Risiko nicht zurück«, sagte Rhodan.
»Und wenn wir wieder in die Vergangenheit verschlagen werden?«, gab Atlan zu bedenken.
»Dann verursachen wir diesmal ein Zeitparadoxon und machen eine Geschichtskorrektur, die das Raum-Zeit-Gefüge in seinen Grundfesten erschüttert und diese düstere, schreckliche Realität ungeschehen macht. Mein Wort darauf, Arkonide!«
»Wir befinden uns auf der Siegerstraße, Terraner. Es kann gar nichts schiefgehen.«
Sie grinsten beide.
Nun war es beschlossene Sache. Nachdem Perry Rhodan sich mit den anderen Freunden besprochen hatte und deren Zustimmung hatte, wollte er das Wagnis eingehen.
Reginald Bull hätte Rhodan wohl die Freundschaft aufgekündigt, wenn er ihn nicht um den Beistand der CIMARRON gebeten hätte. Aber Rhodan machte dem Kommandanten der CIMARRON eine Auflage.
»Es reicht, wenn du einen Teil der Mannschaft bei diesem Einsatz an Bord hast. Nimm nur Freiwillige mit. Der Rest hat auf Arhena bessere Überlebenschancen.«
Icho Tolot war mit der HALUTA ebenfalls dabei; er behauptete, dass die 50 Freifahrer, die er auf Phönix auf seinem Schiff aufgenommen hatte, sich weigerten, von Bord zu gehen.
Rhodan nickte.
Roi Danton, Rhodans Sohn Mike, fragte bloß:
»Wann fliegen wir los? Die MONTEGO BAY ist startklar.«
Nikki Frickel spielte die Beleidigte.
»Wie kannst du das nur fragen, Perry Rhodan! Wozu habe ich denn die SORONG, wenn nicht, um den Cantaro aus allen Rohren einzuheizen?«
»Vielleicht bist du danach Kommandantin eines stolzen Schiffes gewesen.«
»In diesem Fall kapere ich mir ein Ewigkeitsschiff.«
»Mein Platz ist an Atlans Seite«, sagte Iruna von Bass-Teth. Sie ließ keine Gelegenheit aus, um darauf hinzuweisen, dass der Abstecher zur Sturmwelt Bugaklis ihr eine zu lange Trennung von Atlan gewesen war. Aber sogleich meinte sie in sachlichem Tonfall: »Ohne die CRAZY HORSE ist das Unternehmen sowieso nicht durchzuführen.«
»Die BLUEJAY ist mit dabei«, sagte Reno Yantill, noch bevor Rhodan die entsprechenden Fragen stellen konnte.
Damit war für Rhodan die Anti-Paura-Staffel komplett.
Er hatte nur noch eine Kleinigkeit mit Homer G. Adams zu regeln. Er musste dem Chef der Widerstandsorganisation klarmachen, dass er keine Schiffe für diesen Einsatz bereitzustellen brauchte.
Dabei mochten sich gewisse Schwierigkeiten ergeben, weil Homer sofort die Organisation und taktische Planung des Unternehmens Anti-Paura in die Hand genommen hatte. Andererseits musste er einsehen, dass sich seine kleine Flotte für andere Aufgabenbereiche besser eignete.
»Eigentlich habe ich mir eine intensivere Zusammenarbeit zwischen WIDDER und euch vorgestellt«, sagte Homer G. Adams. »Ohne die Mittel unserer Organisation wären dir diese Informationen schließlich nie in die Hände gefallen.«
»Du hast ganz richtig einen Trennstrich zwischen den Widdern und uns gezogen, Homer«, sagte Rhodan freundschaftlich. »Wir haben das gleiche Endziel, aber wir gehen es mit unterschiedlichen Mitteln an. Deine Leute sind Untergrundkämpfer, keine Raumsoldaten, das ist dir doch klar, Homer. Wir gehen nicht in einen Partisanenkampf, sondern müssen uns auf einen offenen Schlagabtausch vorbereiten.«
»Schon gut, ich weiß, dass du recht hast«, sagte Adams. »Ich bin manchmal eben ein sentimentaler Narr. Das kommt davon, dass ich mehr als ein halbes Jahrtausend in Einsamkeit hinter mir habe. Und dann kommen meine Freunde zurück, und da will ich sie gleich mit Haut und Haaren verschlingen.«
»Keiner von uns kann ermessen, welche Hölle das Leben in der Milchstraße war«, sagte Rhodan. »Ich weiß nicht, ob ich oder irgendeiner von uns diesen permanenten Überlebenskampf hätte durchstehen können. Aber dein Kampf ist noch nicht vorbei. WIDDER braucht noch seinen Kopf.«
»Alles klar«, sagte der kleine, verwachsene Mann, der biologisch Älteste im Kreise der Unsterblichen um Rhodan, der nie eine Kämpfernatur gewesen war, aber im Angesicht des sich abzeichnenden galaktischen Holocausts über sich hinausgewachsen war. »Die QUEEN LIBERTY wird zur Beobachtung mitkommen.«
Adams sagte es so bestimmt, dass Rhodan zu verblüfft war, um ihm zu widersprechen. Es gab auch keinen Grund, Homer daran zu hindern, als Beobachter mitzukommen.
Der Start wurde für den nächsten Tag, den 3. Juli 1144, für 12 Uhr mittags, Normzeit, festgelegt.
*
Bei der abschließenden Lagebesprechung hielt Perry Rhodan den Versammelten noch einmal eindringlich die Gefahren des bevorstehenden Unternehmens vor Augen.
»Euch