Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband). Clark Darlton
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband) - Clark Darlton страница 12
»Ich schlage vor, dass wir umkehren«, meldete Surfat seine Bedenken an. »Doutreval ist allein dort unten in der Jet.«
Redhorse dachte nach. Wer immer den Felsen hierhergebracht hatte, schien seit langer Zeit diesen Platz nicht mehr aufgesucht zu haben. Trotzdem musste der Stein eine Bedeutung haben. Kein intelligentes Wesen legte grundlos inmitten einer Berglandschaft einen behauenen Quader nieder.
»Vielleicht ist es ein Denkmal«, sagte Bradon.
Redhorse umrundete den Felsen. Noch einmal betrachtete er die Bohrung. Plötzlich bekam er eine Idee. Er schob den Lauf seiner Waffe in das Loch und trat einige Schritte zurück. Der Schatten des Karabiners fiel genau auf den eingeritzten Kreis. Er stand in einem bestimmten Winkel zu dem mysteriösen X.
»Es ist eine Sonnenuhr«, sagte Redhorse. »Das Holz, das in der Bohrung steckte, ist inzwischen vermodert und zerfallen.«
»Keine schlechte Theorie«, sagte Gilliam. »Aber warum sollte jemand hier eine Sonnenuhr aufstellen?«
»Die Felsnadel ist ein markanter Punkt in dieser Landschaft«, sagte Redhorse. »Ist es nicht möglich, dass dieser Platz einmal der Treffpunkt unbekannter Wesen war?«
Der Schatten des Kombistrahlers wanderte langsam über den Kreis hinweg. Redhorse zog die Waffe wieder heraus und säuberte sie. Allein das Alter dieses Felsens ließ ihn bezweifeln, dass sie noch mit den Wesen zusammentreffen würden, die ihn aufgestellt hatten.
»Wir werden nie erfahren, ob die Theorie des Captains stimmt«, sagte Surfat.
Redhorse blickte zur Sonne, die jetzt flach über dem Meer stand. Es wurde Zeit, dass sie umkehrten. Mehr würden sie sowieso nicht finden, und es war zu gefährlich, Doutreval noch länger allein zu lassen.
Redhorse gab den Befehl zum Aufbruch. Er hätte den Stein gern mitgenommen, doch er war zu schwer für sie.
Als sie mit dem Abstieg begannen, erfolgte der erste Angriff auf die Space-Jet. Er kam völlig unerwartet und mit solcher Schnelligkeit, dass er fast das Ende der Expedition herbeigeführt hätte.
Zum dritten Mal wanderte Olivier Doutreval von der Funkanlage zur offenen Schleuse zurück. Er konnte nicht verstehen, dass die Hyperortungsgeräte nicht ansprachen. Wenn sich der Sender, der die Mobys aktiviert hatte, tatsächlich auf Gleam befand, dann hätten seine Impulse nicht von der Atmosphäre reflektiert werden dürfen, weil er innerhalb des Reflektorfeldes stand.
Vergeblich grübelte Doutreval darüber nach, wie er die abschirmenden Einflüsse der Atmosphäre aufheben konnte. Dazu hätte wahrscheinlich auch die Ausrüstung eines größeren Schiffes nicht genügt.
Doutreval erreichte die äußere Schleusenöffnung und blickte auf Gleam hinaus. Er konnte die vier anderen Männer der Besatzung nicht sehen. Sie waren zwischen den Felsen dort oben verschwunden. Die Stille hatte etwas Bedrückendes an sich. Doutreval blickte auf die beiden Kampfroboter. Solange sich die Maschinen nicht bewegten, bestand keine Gefahr. Doutreval hätte gern die SJ-4C verlassen, um die nähere Umgebung zu inspizieren. Das erschien ihm nicht gefährlich. Wenn er wirklich vom Wald aus angegriffen wurde, hatte er immer noch Zeit, sich zurückzuziehen. Von allen anderen Seiten konnte sich ihm niemand unbemerkt nähern. Doutreval glaubte nicht, dass er mit seinen Peilversuchen noch Erfolg haben würde.
Er schulterte seinen Strahler und verließ die Space-Jet. Gleichgültig blickten die Roboter zu ihm herüber. Tief atmete Doutreval die warme Luft ein. Der Wind führte einen modrigen Geruch mit sich, der von den Sümpfen kam. Doutreval ließ seine Blicke über das Gebirge gleiten. Diese Landschaft war zum größten Teil vulkanisch. In unmittelbarer Nähe schien es keine größeren Vulkane zu geben, doch Doutreval vermutete, dass Gleam noch nicht zur Ruhe gekommen war. Bestimmt waren stärkere Eruptionen keine Seltenheit. Es konnte auch zu schweren Erdbeben kommen.
Doutreval rupfte einige Moospflanzen heraus und zerriss sie zwischen den Fingern. Ein Geruch wie nach Pfefferminze breitete sich aus. Doutreval schnippte die Pflanzenreste davon. Hier, in der Nähe der Berge, war der Boden noch nicht sumpfig. Doutreval wusste jedoch, dass er nur wenige hundert Meter zurücklegen musste, um das Sumpfgebiet zu erreichen.
Er fand eine Höhle eines der eidechsenähnlichen Tiere. Sie war offenbar unbewohnt und von Moos fast verwuchert. Doutreval presste seine Fußspitze hinein und lockerte das Erdreich. Einige kleinere Insekten, die den verlassenen Bau zu ihrer Behausung erkoren hatten, flüchteten in aller Hast. Sie unterschieden sich kaum von terranischen Arten.
Doutreval ging weiter, bis er die Haut fand. Sie lag zwischen dem Moos, schon halb zerfallen, aber noch immer auf die erschreckende Größe ihres Trägers hinweisend. Doutreval bückte sich und riss ein Stück ab. Die Haut war mit Schuppen bedeckt. Es sah so aus, als hätte sich hier eine riesige Schlange gehäutet. Doutreval blickte sich nach allen Seiten um. Nichts war zu sehen. Er atmete erleichtert auf und fuhr mit der Untersuchung seines Fundes fort.
Die Haut war in der Sonne ausgetrocknet. Früher musste sie besonders elastisch gewesen sein. Die Maserung wirkte fremdartig, die Schuppen besaßen eine dreieckige Form und waren von tiefblauer Farbe.
Doutreval maß die Länge der Haut mit Schritten ab und schätzte, dass das Tier, das sie abgelegt hatte, mindestens zwanzig Meter lang sein musste. Sein Durchmesser mochte einen halben Meter betragen.
Ein gurgelndes Geräusch ließ Doutreval herumfahren.
Vom Waldrand kam in mächtigen Sätzen etwas auf ihn zu, was wie eine Riesenschildkröte aussah. Doutreval wusste nicht viel über Schildkröten, aber er hatte immer geglaubt, sie könnten sich nur langsam kriechend fortbewegen. Das Riesentier, das auf ihn zuhüpfte, ließ ihn seine Meinung rasch ändern.
Er machte einen Schritt zurück. Seine Füße verfingen sich in der Haut. Er stolperte und fiel ins Moos. Die Waffe entglitt seinen Händen. Plötzlich begann rings um ihn das Moos zu schäumen und sonderte einen klebrigen Schaum ab, der stark nach Pfefferminze roch. Entsetzt erkannte Doutreval, dass er sich nur langsam von dieser feuchten Masse losreißen konnte.
Wieder erscholl das Gurgeln. Doutreval glaubte Triumph darin zu erkennen. Er wandte den Kopf. Die »Schildkröte« stieß sich vom Boden ab und segelte scheinbar schwerelos dreißig Meter über den Boden. Doutreval ächzte. Seine Hände streckten sich nach dem Strahler aus. Es gelang ihm, den Schaft zu berühren, doch er konnte die Waffe nicht zu sich heranziehen. Er war bereits über und über mit Schaum bedeckt. Der gesamte Moosteppich war in Aufruhr geraten.
Verzweifelt kämpfte Doutreval gegen die fürchterliche Umklammerung an. Endlich kam sein Oberkörper frei. Der Gestank betäubte ihn fast. Er dachte flüchtig daran, dass er wahrscheinlich nie mehr Pfefferminztee trinken würde, wenn er diesen Angriff überstand.
Die Schildkröte gurgelte und röhrte wie eine Dampfpfeife. Als Doutreval die Waffe ergriff und sich umblickte, war der Angreifer direkt über ihm. Der Funker riss die Kombiwaffe herum. Für einen Augenblick blendete ihn die Sonne. Mit einem dumpfen Platscher landete die Schildkröte zehn Meter hinter Doutreval. Aus den Augenwinkeln sah Doutreval die Kampfroboter heranstürmen. Sie wagten jedoch nicht zu schießen, weil der Funker sich in der Schussbahn befand.
Zum ersten Mal sah Doutreval seinen Gegner in aller Deutlichkeit. Das Wesen hatte nur den Panzer mit einer Schildkröte gemeinsam. Sein Kopf war breit und massig, er ragte nur Zentimeter unter dem Panzer hervor. Doutreval erkannte, dass das Tier eine gewaltige Unterlippe besaß. Zwei kleine, starre Augen leuchteten in der dunklen Kopfhaut.
Das