Perry Rhodan 3053: Mars. Christian Montillon

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Perry Rhodan 3053: Mars - Christian Montillon Perry Rhodan-Erstauflage

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den ersten Momenten stand ich in Funkkontakt mit den Sicherheitsleuten. Es gibt Angriffe in der gesamten Klinik – sämtliche Maschinen laufen Amok. Ich habe versucht, den Einsatz zu koordinieren, aber die Verbindung ist ausgefallen. Eine Störstrahlung überlagert jede Kommunikationsverbindung. Intern wie extern.«

      »Wir müssen nach oben«, sagte Farye, »und das beenden.«

      »Ammun-Si bleibt bei mir!«, forderte Rico. »Palotta hat die Positronik infiltriert und die Autorisationskette überschrieben. Ich dringe in das System ein und brauche ihn, falls es mir gelingt, alte Rechte wiederherzustellen.«

      Silverman nickte. »Farye, Joel – ihr kommt mit mir! Wir retten, was zu retten ist.«

      Was Ghizlane Madouni erlebte

      Mit dem Adrenalinstoß schoss Übelkeit durch ihren Körper, und für einen Augenblick fühlte sie sich, als gäben alle Gelenke nach, und sie würde einfach in sich zusammenfallen.

      Aber Ghizlane Madouni, die Kommandantin des Liga-Flaggschiffs, hielt sich aufrecht, als sie in das Transmitter-Entstofflichungsfeld trat. Sie wusste nicht, wohin es sie führte, doch es gab keine Wahl – ein notwendiges Risiko.

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      Illustration: Swen Papenbrock

      Sie hatte Nigella Schöman und Ove Heller, die verräterischen Raumjägerpiloten, nicht bis in die verlassene Onryonenstadt Iacalla verfolgt, um sie am Ende entkommen zu lassen. Sie musste wissen, was die beiden planten, mehr noch, musste deren Plan vereiteln!

      Ihr Sicherheitschef Torr Nishal blieb beim Sendetransmitter zurück und wartete auf eine Funknachricht, von der Ghizlane hoffte, sie am Zielort absenden zu können.

      Wo immer dieser liegen mochte.

      Schöman und Heller waren bereits vor einigen Minuten durch den Transmitter gegangen. Die Kommandantin rechnete sich eine Chance aus, dass sich die beiden nicht mehr in unmittelbarer Nähe des Empfangsgeräts aufhielten. Und dass dort auch sonst keiner wartete.

      Sie hob die Waffe schussbereit, als sie in der neuen Umgebung rematerialisierte.

      Wenigstens in der ersten Sekunde griff niemand sie an, obwohl das Gerät zweifellos im Vorfeld Empfangsbereitschaft gemeldet hatte. Sie trat aus dem Käfig des Empfangstransmitters, der weit größer war als das Gegenstück in Iacalla. Ghizlane schätzte, dass fünfzehn, vielleicht zwanzig Menschen gleichzeitig darin Platz finden konnten oder Güter von einigem Umfang.

      Der Raum war quadratisch im Grundschnitt und bis auf den Transmitter völlig leer – so gut einsehbar, dass kein Zweifel bestand: Die Kommandantin war allein.

      Es gab nur eine Tür, die nach draußen führte.

      Von der Atmosphäre her könnte es sich um eine verlassene Lagerhalle handeln, in einer Fabrik. Oder einem Schiff, vielleicht einem Handelsraumer.

      Wie auch immer – noch war sie nicht entdeckt worden, und das musste sie ausnutzen. Sie ging in die einzige Deckung, die der Raum bot und stellte sich so hinter den Empfangstransmitter, dass sie nicht zu sehen wäre, sollte jemand durch die Tür kommen.

      Sie versuchte, eine Funkverbindung zu Torr Nishal aufzubauen, indem sie mit seiner Kennung auf der abgesprochenen Frequenz sendete. Ob sie sich nach wie vor auf Luna befand? Auf Terra, einem der anderen solaren Planeten oder einem Raumschiff im freien All?

      Ihr Sicherheitschef meldete sich nicht, auch konnte sie keine Verbindung zu sonst jemandem aufbauen. Womöglich gab es eine Abschirmung um diesen Raum.

      Sie setze sich eine Prioritätenliste.

      Zuerst musste sie ein Versteck suchen und abklären, wo sie herausgekommen – oder hineingeraten – war. Danach würde sie versuchen, Schöman und Heller ausfindig zu machen und zu überwältigen, sich gegebenenfalls um weitere Gegner kümmern und eine Nachricht absenden.

      Das klang nach einem straffen Programm. Sie warf einen beiläufigen Blick auf die Uhr ihres Kommunikationsarmbands – wenige Minuten bis Mitternacht nach Terrania-Zeit.

      Der Raum jedenfalls bot keine dauerhafte Versteckmöglichkeit, und es gab nur den einen Ausgang. Sie atmete tief durch und eilte mit schnellen Schritten dorthin. Zu ihrer Überraschung ließ sich die Tür problemlos öffnen.

      »Willkommen an Bord«, sagte eine dunkle Stimme.

      Ghizlane blickte in den Lauf dreier auf sie gerichteter Energiewaffen.

      Eine hielt ein ihr unbekannter Mann, und sie hätte eine Chance gesehen, ihn mit einem Überraschungsangriff zu überwältigen. Nicht jedoch im Fall der beiden anderen Mündungen, die am Ende der Waffenarme eines TARA-C-Kampfroboters saßen.

      »Ghizlane Madouni«, sagte der Fremde. Seine Stimme klang dumpf und rau, als wäre er erkältet. Er hatte ein hageres Gesicht mit auffallend grünen Augen und trug die Uniform eines Flottenangehörigen. »Kommandantin unseres Flaggschiffs und zugleich eine Närrin ohnegleichen. Wer hätte das gedacht? Wie konntest du glauben, niemand würde deine Ankunft bemerken?«

      Weil ich nicht wusste, wohin der Transmitter führt, dachte sie. Und das galt leider nach wie vor. Und weil Hoffnung ein verzweifelter Ratgeber ist. In der Tat lagen Torheit und Mut manchmal dicht beisammen.

      »Das wirst du nicht verstehen«, sagte sie.

      »Woher kommst du?« Er bedeutete ihr, in den Raum zurückzugehen, und folgte mit dem Kampfroboter. Die Tür blieb offen, ein Detail, das Ghizlane nicht entging. Vielleicht ergab sich die Gelegenheit zur Flucht. »Wie hast du uns gefunden?«

      Er wusste es folglich nicht. Interessant.

      »Bist du Schöman und Heller gefolgt?«

      Wahrscheinlich vermutete er das nur aufgrund der zeitlichen Nähe – die beiden waren erst vor wenigen Minuten angekommen.

      »Oh, die beiden sind auch hier?«, fragte Ghizlane unschuldig.

      »Das weißt du genau.« Das war Ove Heller, der nun ebenfalls den Raum betrat. »Madouni war zuletzt bei Kommandant Jindo Kubertin auf Luna. Sie ist uns nach Iacalla gefolgt und hat den Transmitter entdeckt. Verflucht, wir hätten ihn besser sichern müssen, aber seit Jahren hat ihn keiner gefunden! Wer weiß außer dir davon?«

      »Niemand«, sagte Ghizlane und dachte an Torr Nishal, der beim Transmitter auf eine Nachricht oder ihre Rückkehr wartete. Ohne Hinweis konnte er allerdings nichts tun – es war ihm unmöglich, Ghizlanes Standort ausfindig zu machen.

      Heller gab ein gekünsteltes Seufzen von sich, als bedauere er, zu den folgenden Worten gezwungen worden zu sein: »Schieß ihr ins Bein, Barron.«

      »Aber ...« Der zweite Mann zögerte. »Ich kann doch nicht ...«

      »Tu es!«

      »Keine Zeit für so etwas!«, rief eine dritte Stimme, und Nigella Schöman betrat ebenfalls den Raum.

      Ghizlane unterdrückte mühsam ein Zittern.

      »Du wirst reden, Kommandantin!« Das letzte Wort sprach die Pilotin spöttisch aus. »Glaub nur nicht, dass ich mich auch später noch

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