Perry Rhodan 3061: Die Dunkle Schwere. Michael Marcus Thurner

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Perry Rhodan 3061: Die Dunkle Schwere - Michael Marcus Thurner Perry Rhodan-Erstauflage

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riesiges, flauschiges Kaninchen wahrnehmen.

      Nein, das gefällt mir nicht.

      Also schön. Dann nenn mich Saessbekker.

      *

      POSY war ein Problem. Die Positronik zeigte gehöriges Misstrauen und wollte nicht glauben, dass es Verräter an Bord gab.

      Weil sie logisch strukturiert ist und nicht akzeptieren will, dass Verrat oftmals auf einer emotionalen Ebene beginnt. Sie sieht die vielen kleinen Anzeichen nicht, die eine Meuterei markieren.

      Richtig. Aber er war der Kommandant. Er hatte Möglichkeiten, die Herrschaft POSYS einzuschränken. Er konnte Vorschriften heranziehen, die für den Notfall galten.

      Ich helfe dir dabei, Daan. Ich habe eine lustige Idee.

      Saessbekker war ein formidabler Freund. Einer, der ihm einen Ausweg aus seiner Lage ebnen würde. Gudati vertraute ihm.

      Es klingt ein wenig verwegen, aber ich könnte Beweise für die Meuterei konstruieren. – Nein, warte! Sei nicht gleich empört! Die Renegaten drängen uns in eine Ecke. Die Feinde sind überall und drohen, die RATBER TOSTAN zu übernehmen. Das müssen wir unter allen Umständen verhindern. Richtig?

      Richtig.

      Wenn die Verräter mit Heimtücke arbeiten, müssen wir das auch tun. Andernfalls schaffen wir es nicht, die Herrschaft über das Schiff zu behalten. Verstehst du das?

      Saessbekker war schlau. Er wusste ganz genau, was zu tun war.

      Ich könnte einen Zeugen herbeischaffen, der vom Verrat Traekknors, Tempus und Hogams berichtet. Dieser Zeuge würde einen klitzekleinen Meineid schwören und erzählen, dass sich die drei in einer Kabine getroffen und Pläne zu deinem Sturz gewälzt hätten. Das entspräche nicht ganz der Wahrheit. Aber es würde uns weiterhelfen. Damit wäre unsere Position gestärkt – und wir könnten mit der Enttarnung der anderen Verräter fortfahren.

      Ein Zeuge? Was für eine interessante Idee!

      Natürlich wäre es nicht schön, ein Besatzungsmitglied lügen zu lassen. Aber der Zweck heiligte die Mittel, wie die Terraner so schön sagten.

      Wie wollte Saessbekker das anstellen?

      Ich kann sehr überzeugend sein, Daan. Aber damit unser Plan klappt, musst du mir einen winzigen Gefallen tun.

      Einem Freund wie Saessbekker würde er niemals einen Gefallen ausschlagen.

      Mit den aufgenommenen Rettungskapseln sind Cairaner an Bord gekommen. Du erinnerst dich?

      Selbstverständlich tat er das.

      Einer von ihnen heißt Orpard Surrutaio. Er hat Begleiter bei sich, die so tun, als würden sie auf ihn aufpassen. Surrutaio benötigt diese Aufpasser nicht. Sorg dafür, dass die beiden Cairaner isoliert und unschädlich gemacht werden, und lass Surrutaio in ein geeignetes Versteck schaffen. Er soll ein Schlafmittel bekommen. Er ist erschöpft und benötigt Ruhe.

      Gudati verstand nicht so recht. Was hatte Orpard Surrutaio mit seiner Suche nach einem Zeugen zu tun, der einen Meineid schwören sollte?

      Habe ich dir schon gesagt, dass du ein kleines Dummerchen bist?

      Saessbekker ließ Gudati etwas spüren, das sich wie ein Lachen anfühlte.

      Ich strenge mich an und bemühe mich, dir zu helfen, die Kontrolle über die RATBER TOSTAN zu behalten, und du stellst Fragen, als wärst du misstrauisch? Vertrau mir einfach! Vertrau deinem Freund!

      Ja, das war ein kluger Gedanke. Er hatte so wenige Freunde an Bord des Schiffs.

      Na also. – Ach, da fällt mir ein: Diese Aufgabe sollten einige hundertprozentig loyale Besatzungsmitglieder erledigen. Es wäre nicht gut, POSY in die Angelegenheit hineinzuziehen.

      Die Positronik war fehlerhaft. Richtig.

      Und wie würde es weitergehen, nachdem Surrutaio festgesetzt war?

      Lass dich überraschen, Dummerchen. Ich garantiere dir, dass du einen glaubwürdigen Zeugen bekommst.

      Warum tat Saessbekker das alles für ihn?

      Nenn es einen besonderen Freundschaftsdienst.

      4.

      Wno Traekknor

      Die Paralyse ließ nach. Während all der Zeit der körperlichen Betäubung war er bei Bewusstsein gewesen. Er hatte den Abtransport durch den TARA mitbekommen, ebenso die Versorgung in der Medostation durch einen Mediker und die anschließende Betreuung durch einen Posbi.

      Traekknor ertrug geduldig das Nachlassen der Paralyse. Das Kribbeln, das immer stärker wurde und sich zu einem Gefühl wandelte, als würden sich Tausende Knat-Ameisen unter seiner Schuppenhaut durchs Fleisch fressen.

      Er erlebte diesen Schmerz nicht zum ersten Mal. Außerdem war er bei Weitem nicht so empfindlich wie die terranischen Weichhäuter.

      »Du erwachst«, hörte er eine metallene Stimme. »Sehr gut. Der Gesundungsprozess verläuft nach Plan.«

      Ein Medo-Posbi. Einer, den Traekknor kannte. Adriano hatte eine dreikugelige Gestalt wie ein Schneemann, der Unmengen graziler Arme besaß. Der Posbi wusste sie mit unnachahmlichem Geschick für mikroinvasive Operationen einzusetzen.

      Traekknor blieb ruhig. Er hatte seine Mundlefzen nicht vollends unter Kontrolle, ebenso wie die Zunge. Er musste Geduld haben.

      »Solltest du darüber nachdenken, aus der Station zu flüchten, möchte ich dich warnen«, sagte der Roboter. »Ich bin zwar ein Feigling und würde vor dir davonschweben. Aber vor der Tür warten zwei TARAS, die ich augenblicklich warnen würde.«

      Traekknor nahm die Information zur Kenntnis. Sie fügte sich zu den vielen anderen, die er während der letzten Stunden en passant aufgenommen hatte und die er zu einem Bild zusammenfassen musste.

      »Chchr ... Rcharrr«, schnarrte er bei einem ersten Versuch, die Mundschnauze zu bewegen.

      »Ich kann dich nicht verstehen. Aber ich höre eine gewisse Aggressivität aus deinen Worten. Muss ich mir Sorgen machen?«

      Traekknor blieb ruhig und machte einige Übungen mit der Mundschnauze, um die Muskulatur zu stärken. Seine Zunge brannte, als hätte sie jemand mit Sand abgeschmirgelt.

      »... ch werde dirr nchtsss tnn«, brachte er schließlich hervor. »Bleib ruhg nd lsss die TARASSS aus dm Spielll ...«

      »Das erleichtert mich. Dann kann ich den Zittermodus beenden. Bevor du fragst: Mein Bioplasma neigt zu Angstzuständen. Ich bin zwar in Behandlung, aber die Erfolge stellen sich nur schleppend ein.«

      Das Gefühl kehrte in den Schwanz zurück. Er ließ ihn versuchsweise nach links und nach rechts schlagen, durch die Lücke im Liegebett, auf das man ihn verfrachtet hatte. Es fühlte sich an, als hätte er eine abklingende Kältestarre, nachdem er viele Stunden bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius im Freien verbracht hätte.

      »Ah, die Körperreaktionen

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