Ganesha macht die Türe zu. Andreas Brendt
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Ich treffe Ole vor dem Abendessen. Wir müssen entscheiden, wie es weitergeht. Das Thema des dritten Tages ist Erden und Zentrieren. Es gibt Yogastunden, Bauchtanz und andere Angebote, die uns nicht vom Hocker hauen. Wir lieben die Begegnung und belassen es bei den zwei Tagen, weil der Spaß auch ziemlich teuer ist. Derweil gibt es in Arambol anderes zu erleben. Außerdem bleibt Hariprem und wird nach dem Festival ein paar Wochen lang jeden Tag eine Session abhalten. Für fünf Euro – Liebe und Heiligkeit im Sonderangebot.
Mit der untergehenden Sonne wird es kühler und der Strand lebendig. Ich schlage Ole das Kabarett der Männergruppe vor, vielleicht findet er es ja witzig, aber er winkt ab. Ich laufe über den Strand, genieße das bunte Schauspiel, die Menschen, die Leidenschaft. Ole wirft einen Blick in den Love Room, nur bleibt der heute leer.
Gegen neun Uhr findet in der Buddha Hall Ecstatic Explosion statt. Tantra-Disco. Möge der Rausch mit uns sein. Teilnehmer, Organisatoren, Lehrer, Gurus, Assistenten kommen zusammen. Eine große Familie, in der jeder sein darf, wie er ist. Ich entdecke Taozen, der im Takt um die Frauen herumschwirrt. Hariprem und Kaulika sind hundert Jahre zu alt für diesen Disco-Quatsch, aber schweben frei und verliebt im Raum. Die elektronische Musik geht mir in die Eingeweide. Viele springen, mein ›Ahnen-Inder‹ stapft auf der Stelle und schüttelt sein Haupt. Manche tanzen allein, andere hüpfen zusammen. Bewegung ohne Scheu. Wunderschöne Frauen winden sich, Männer explodieren. Katarina steht plötzlich hinter mir. Sie küsst meinen Hals, drückt mich und verschwindet dann mit einem Israeli. Schade. Ich schließe die Augen und fühle den Bass, die Klänge der Sitar, den hypnotisierenden Rhythmus. Es geschieht. Oder es darf geschehen. Meine Scham verflüchtigt sich, die Zwangsjacke geht auf, Bewegung fließt durch meine Hüften. Alles kann sein. Auch ich. Die Musik peitscht voran, die Beats fliegen uns um die Ohren, sie sind die Luft zum Atmen. Mittendrin eine qualvolle Pause, in der nur die Harfe zupft und wir, die bassabhängigen Wilden, auf eine schmerzhafte Folter gespannt werden. Die zerreißenden Momente werden in eine furchtbare Länge gezogen, bis das Wiedereinsetzen des Hammerbeats uns Erlösung schenkt und das Spektakel durch die Gegend katapultiert. Der Raum brennt. Ole geht ab, schwitzt, aber sein erschöpfter Körper will mehr. Er tanzt und tanzt und tanzt, und so beenden wir das Tantra-Festival, zwei schöne Tage, mit einzigartigen meditativen Momenten und tantrischen Begegnungen und wunderschönen Menschen, in einem großen ausgelassenen Miteinander aus Freiheit und Musik.
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