Die bedeutenden Historiker. Lars Hoffmann
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Natürlich greift Plutarch auf literarische Quellen zurück, die er jedoch nur sehr selten wörtlich wiedergibt. So lassen sich für die griechische Geschichte ohne Weiteres Herodot und Thukydides nachweisen, doch als Rhetor und Philosoph hatte man gelernt, Textvorlagen eher umzugestalten und danach in den eigenen Text einfließen zu lassen. Mit Sicherheit hat Plutarch auch lateinische Quellen herangezogen und etwaige Gewährsleute für die jüngeren Ereignisse konsultiert, doch will er gerade kein Historiker sein, der eine reine Ereignisgeschichte vermittelt. Sein Werk lebt vielmehr von der Erkenntnis, dass Persönlichkeiten gestaltend auf die Geschichte einwirken können, die er als einer der letzten Autoren getrennt für den griechischen Osten und den lateinischen Westen behandelt. Der historische und moralische Vergleich schafft somit eine Synthese zwischen Osten und Westen: Denn die Ereignisse nehmen unter anderen äußeren Bedingungen ihren jeweils eigenen Verlauf, die ethisch-moralischen Kriterien für menschliches Handeln jedoch können und müssen überall gleich sein. Erst vor diesem Hintergrund ist es möglich, zwischen beiden Seiten abzuwägen, weil man dafür eine gemeinsame Grundlage benötigt. Dies bedeutet allerdings, dass die Idee für die Parallelviten nicht nur in der in Alexandria entwickelten literarischen Biographie zu sehen ist. Vielmehr spielt dabei das Moment der Rechenschaft vor sich selbst eine wesentliche Rolle, und dies erreichte Plutarch, indem er die reine belehrende Biographie mit dem gerichtlichen Disput verband.
Werke:
Plutarchus, Vitae Parallelae. Hrg. v. C. LINDSKOG, K. ZIEGLER u. H. GÄRNTER. Bde. 1-5 (versch. Auflagen). München 1993-2005 (Bibliotheca Teubneriana).
Plutarch, Große Griechen und Römer. Eingeleitet u. übersetzt v. K. ZIEGLER. Bde. 1-6. 2. Aufl. Zürich 1979 (Bibliothek d. Alten Welt).
Weiterführende Literatur:
R. HIRSCH-LUIPOLD, Plutarchs Denken in Bildern. Studien zu literarischen, philosophischen und religiösen Funktion des Bildhaften. Tübingen 2002 (Studie u. Texte zu Antike u. Christentum 14).
Chr. PELLING, Plutarch and History. Eighteen Studies. Swansea 2002.
B. SCARDIGLI, Die Römerbiographien Plutarchs. Ein Forschungsbericht. München 1979.
R. VOLKMANN, Leben und Schriften des Plutarch von Chaeronea. O.O. 1969.
B. KONRAD, Charakterbilder bei Plutarch und Tacitus. Köln 1962.
R. HIRZEL, Plutarch. Leipzig 1912 (Das Erbe der Alten Welt, I 4).
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