Entdeckertouren Bayerische Hausberge. Michael Kleemann

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Entdeckertouren Bayerische Hausberge - Michael Kleemann

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dort schlängeln sich neue Pfade hinauf – dort, wo der Wald noch intakt ist. Manche Einheimische markieren die Pfade, doch die gesprühten Punkte an den Bäumen halten Wind und Wetter vielleicht gerade einmal zwei Jahre stand, dann sind sie verblichen. Da hilft es, Steinmännchen zu bauen, die an einigen Pfaden zahlreich den Wegesrand säumen.

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      Ein Herz und eine Seele: Begleiterin Monika Schäfer mit Autorenhund Akira, TOUR 24

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      Buchautor Michael Kleemann an den Josefsthaler Wasserfällen, TOUR 26

      Auch wenn wir am Berg schöne Aussichten genießen können, heißt meine Devise: Der Weg ist das Ziel. Deshalb sollten wir bedenken, dass das Wissen um diese Wegkultur weitergegeben werden sollte. Nur dadurch können wir auch ihren Erhalt sichern.

      Erschließen wir die letzten ruhigen Ecken der Berge?

      Durchaus skeptisch werden vor allem manche Einheimische dieser Art von Bergbuchliteratur gegenüberstehen. Doch ich bin sicher, dass dieses Werk nicht die Massen anlocken wird. Es bleibt eher den Individualisten vorbehalten. So gesehen hat es auch sein Gutes, denn der Erhalt der Entdeckerpfade bleibt nur dann gesichert, wenn sie regelmäßig begangen werden. Sonst würden sie zuwachsen. Viele Wanderer werden diese Wege ohnehin nicht begehen, denn die meisten möchten neben einem Panoramablick auch das kulinarische Erleben am Berg nicht missen. Auf den beschriebenen Wegen in diesem Buch gibt es jedoch selten Hütten oder Berggasthöfe, die am Rand liegen.

      Sind die »Entdeckerpfade« in der Karte zu finden?

      Diese Frage ist nicht immer eindeutig zu beantworten. Um tatsächlich die schwarz gestrichelten Linien der topografischen oder Alpenvereinskarten zu finden, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder der Weg entspringt aus einer Abzweigung anderer Wege heraus oder man sucht den Weg direkt im offenen Gelände. Steil bergauf werden wir ihn aber kaum finden. Zum einen sind diese Pfade beim Aufstieg durch die Bergflanken nicht zu erkennen, zum anderen sind wir dann schon etwas außer Puste und haben den Blick nicht dafür. Besser ist es, bergab in der Falllinie zum Tal in Serpentinen abzusteigen. Von oben herab können wir einen Steig oder Pfad aufspüren, da er viel besser zu sehen ist.

      Auf die topografischen Karten sollten wir uns nicht unbedingt verlassen. Nur auf ganz alten Kartenversionen sind die Steige noch eingezeichnet. Zudem gibt es keine Kartengeher vor Ort, die die Wege noch inspizieren, um die Karten zu aktualisieren. Heutzutage werden Luftbildaufnahmen von einer speziellen Software ausgewertet und so zu Kartendaten verarbeitet; alte Pfade und Steige haben hier keinen Platz mehr. Oftmals werden dabei die schwarz gestrichelten Linien aus der Karte entfernt. Nur wenige der Wege in diesem Buch entsprechen daher den Angaben in der Karte. Oft sind Pfade eingetragen, die nicht mehr aufzufinden sind, meist völlig verwachsen. Wiederum gibt es Wege, die in der Karte überhaupt nicht eingetragen sind, obwohl sie schon seit Jahrzehnten den gleichen Verlauf haben. Eines kann man dennoch sagen: Je steiler der Hang, desto größer ist die Chance, das so ein Entdeckerpfad noch existiert. Denn in steilen Bergflanken können sich nur schwer junge Bäume und Sträucher ansiedeln, auch Aufforstungen werden wir hier kaum vorfinden.

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      Archaische Anderswelten: Aufstieg zum Geigelstein auf Entdeckerpfaden, nahe der Rossalm, TOUR 11

      Tourensprengel

      Der eine oder andere fragt sich vielleicht, weshalb nur wenige Touren im Bereich der Berchtesgadener Alpen beschrieben wurden. Der Grund ist einerseits, dass Herr Joachim Burghardt explizit über diese Region ein Buch verfasst hat, zum anderen da hier Entdeckerpfade im Bereich des Nationalparks nicht begangen werden dürfen. Für das Kaisergebirge sind nur zwei Touren quasi als Zugabe verfasst worden, da im Zuge der Corona-Pandemie auch in Zukunft nicht ganz klar sein wird, ob Österreich immer problemlos anzufahren ist.

      Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln

      Die Anfahrt mit dem Nahverkehr ist detailliert in den Infokästen am Beginn der Tour beschrieben. Informieren Sie sich im Rahmen Ihrer Tourplanung über die Abfahrtszeiten. Meine ganz persönliche Bitte an Sie ist, den ÖPNV zu nutzen, wo es geht. Auf den meisten Touren ist das möglich. Die Bewohner der Alpenregionen kommen an die Grenzen der Belastbarkeit, was den Autoverkehr angeht.

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      Auf dem Weg zur Neureuth, TOUR 30

      Anforderungen

      Gehzeit und Höhenmeter einer Tour werden auf den Entdeckerpfaden oft anders wahrgenommen. Mal ist man vielleicht völlig beeindruckt von der landschaftlichen Schönheit der Tour und nimmt die Anstrengungen kaum wahr, manchmal nimmt man Schwierigkeitsfaktoren wie kurze Strecken in weglosem Gelände oder besonders steile Wege in den Gebirgsflanken als erschwerend wahr. Eine sachliche Hilfe bietet Ihnen die im Anschluss aufgeführte Schwierigkeitsbewertung. Die Touren sind so gewählt, dass sie das gesamte Spektrum abdecken.

      Mögliche Gefahren und Widrigkeiten

      Um die gesamte Charakteristik der Entdeckerpfade zu erfassen, ist es unerlässlich, auch auf die damit verbundenen alpinen Gefahren und Widrigkeiten hinzuweisen, da sich diese Wege zumeist abseits vom offiziellen, alpinen Wegenetz befinden. So kann ich über folgende Punkte aus meinen Touren berichten:

      • Fehlende Schilder oder Markierungen: In diesem Fall ist der Wegverlauf so gut wie möglich anhand natürlicher Orientierungspunkte wie Bachläufen, Talverläufen, Himmelsrichtungen beschrieben.

      • Fehlende Sicherungen oder marode Holzstufen

      • Pflanzenverwuchs durch Jungwald, der sich in den Jahren nach Erscheinen dieses Buches weiter verstärken kann

      • Starker Grasbewuchs: Derartige Wegpassagen sollten nur bei Trockenheit der Tage davor begangen werden. In schattenseitigen Lagen, besonders im Spätherbst, sollten diese Wegpassagen komplett gemieden werden.

      • Abzweigende Pfade, die vom beschriebenen Weg wegführen

      • Wegverläufe, die mit den Angaben in der Karte nicht übereinstimmen

      • Pfadspuren durch Waldarbeiter, Wildwechsel, Erosion, auch Schuttreisen, die von menschlichen Pfaden nur schwer zu unterscheiden sind

      • Schwierigkeiten in der Orientierung, die ein Umkehren erzwingen

      • Änderungen im Wegverlauf durch Erosion, Hangrutsch und Windbruch, die ebenso eine Umkehr erfordern können

      • Keine Möglichkeit, Auskünfte einzuholen

      • Begegnungen mit Einheimischen, Jägern und Förstern, die ihr Missfallen äußern über das Wandern abseits markierter Wege, obwohl das im jeweils angegebenen Gebiet erlaubt ist

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