Sophienlust Bestseller Staffel 1 – Familienroman. Marietta Brem
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»Gib mir das Bild zurück. Du kennst die Frau ohnehin nicht.« Manfreds Stimme klang gefährlich leise, aber das machte auf die Frau keinen Eindruck. Die Eifersucht war zurückgekehrt, obwohl sie noch immer versuchte, sich zu beherrschen.
»Vielleicht kann ich sie kennenlernen?« Mühsam rang sie sich ein verbindliches Lächeln ab. »Oder ist sie womöglich meine Nachfolgerin?«
»Rede doch nicht solchen Unsinn, Marga, und gib mir endlich das Bild wieder.«
»Ich denke ja gar nicht daran. Jedenfalls nicht, bevor du mir nicht gesagt hast, wer das ist.«
Widerwillen stieg in dem Mann auf. Wie hatte er diese Frau nur reizvoll finden können?
»Also gut«, gab er dann nach, weil er endlich seine Ruhe haben wollte. »Aber das eine sage ich dir: Nach diesem Auftritt, den du dir jetzt wieder erlaubt hast, denke ich nicht im Traum daran, mit dir Essen zu gehen. Es tut mir leid, daß du dich umsonst umgezogen hast.«
»Aber das macht doch nichts«, ahmte sie seinen Tonfall nach und verzog ironisch die Lippen. »Dann gehe ich eben allein. Ich bin sicher, daß es mir auch ohne deine werte Gesellschaft ausgezeichnet schmecken wird. Also, wer ist diese Person?«
»Sprich nicht so abfällig. Sie ist eine sympathische junge Frau, die ich einmal geliebt habe.«
»Habe?« Sie lachte ungläubig auf. »Du willst mir weismachen, daß diese Liaison vorbei ist? Nein, mein Lieber, für so dumm brauchst du mich nicht halten.« Die blanke Eifersucht blitzte aus ihren Augen.
»Glaub es oder glaub es nicht. Mir ist das egal.« Er überlegte einen Augenblick, ehe er weitersprach.
»Ich habe Gisela sehr geliebt. Wir waren fast zwei Jahre zusammen.« Seine Augen bekamen einen fast träumerischen Ausdruck. »Dann hat sie sich plötzlich und ohne Grund von mir getrennt. Das ist jetzt über fünf Jahre her. Seitdem habe ich nichts mehr von ihr gehört, geschweige denn, sie wiedergesehen.«
Wie erwachend schaute er nach einer Weile auf, direkt in das betroffene Gesicht Margas, der ihre Heftigkeit von vorhin fast schon wieder leid tat.
Aber jetzt konnte Manfred kein Mitleid mehr mit ihr haben. »Das Bild«, forderte er leise, aber entschlossen. »Gib mir sofort das Bild, damit ich gehen kann.«
»Aber Manfred, bitte, so habe ich das doch nicht gemeint. Du mußt verstehen...«
»Muß ich das? Nein, ich glaube nicht, daß ich das muß. Gib mir die Fotografie.«
Margas Hand zitterte ein wenig, als sie ihm das Lichtbild reichte. »Es... es ist wirklich nicht so, wie du jetzt vielleicht denkst. Es war nur...«
»Ich weiß schon, Marga, und ich bin auch sehr froh darüber, daß du jetzt dein wahres Gesicht gezeigt hast. Ich möchte nicht mit dir brechen, denn ich weiß, wie hilflos du alleine bist. Trotzdem mußt du verstehen, wenn ich nur noch dein Freund sein will, mehr nicht.«
»Aber... aber Manfred, das kann doch nicht dein Ernst sein. Ich... ich wollte doch nur wissen...« Enttäuscht hielt sie inne. Damit hatte sie nicht gerechnet.
»Was stellst du dir unter einer... Freundschaft vor?« Unsicher forschte sie in seinem unbeweglichen Gesicht, das nichts von seiner inneren Aufruhr verriet.
»Ganz einfach«, antwortete Manfred leichthin und erhob sich, nachdem er das Bild wieder sorgfältig in seinem Geldbeutel verstaut hatte. »Wenn du mich brauchst, dann bin ich selbstverständlich für dich da. Aber du wirst dich damit abfinden müssen, daß ich keine Liebe mehr für dich empfinde.«
Marga hatte das Gefühl, als hätte ihr jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Sie schwankte ein bißchen und hoffte inständig, daß Manfred sie stützen möge. Aber nichts dergleichen geschah. Gleichgültig schaute er zur Seite und steckte seinen Geldbeutel in die Hosentasche.
»Ich gehe jetzt. Entschuldige mich bitte. Ich habe noch etwas anderes vor.« Wie leicht ihm die Lüge über die Lippen kam!
»Dann liebst du diese Frau also doch«, knirschte Marga und würdigte ihn keines Blickes mehr. Sie ahnte, daß sie verloren hatte, aber noch wollte sie es nicht wahrhaben.
»Ruf mich an, wenn du mich brauchst, Marga. Ich habe dir meine Freundschaft angeboten und gedenke, mich daran zu halten.«
Die Frau stand da wie erstarrt. Sie brachte kein Wort mehr hervor, denn sonst hätte sie angefangen zu weinen. Und das wollte sie unter keinen Umständen. Mit einem Mal fiel alle Oberflächlichkeit von ihr ab, und sie wußte plötzlich, daß sie einer Scheinwelt nachgejagt war.
Marga erwachte erst wieder aus ihrer Erstarrung, als die Tür krachend ins Schloß fiel.
*
»Spielst du mit mir, Sabine?« Bittend schaute die kleine Agnes zu der jungen Frau auf.
Sabine Kroff preßte in einem plötzlichen Schwächeanfall die Hand an die Stirn, mit der anderen stützte sie sich an einem Baum ab, weil sie sonst bestimmt umgefallen wäre.
»Ja, Herzchen, gleich. Ich muß nur einen Augenblick ausruhen.« Sabine lächelte gequält. Schmerzhaft wurde sie wieder daran erinnert, daß sie bald für zwei sorgen mußte, für sich und Jochens Kind. Hoffentlich schaffte sie es, denn sie wußte, daß es nicht einfach werden würde.
»Bist du auch krank, so wie meine Mami? Der war auch immer schlecht, bis sie sie dann fortgebracht haben. Da hat sie gar nichts mehr mit mir geredet.« Ängstlich klammerte sich das Mädchen an Sabines Rockzipfel.
»Nein, Agnes, ich bin nicht krank. Es ist auch schon vorüber«, tröstete sie das kleine Mädchen, das erleichtert aufatmete. Sabine hatte wohl gemerkt, daß das Kind sie besonders ins Herz geschlossen hatte, vielleicht auch deshalb, weil sie beide am selben Tag nach Sophienlust gekommen waren.
»Hallo, Sabine und Agnes. Ich habe euch schon im Haus gesucht.«
»Guten Tag, Frau... Tante Isi.« Sabine errötete ein bißchen, denn sie hatte sich noch immer nicht an die vertraute Anrede gewöhnt.
»Hast du Henrik nicht mitgebracht, Tante Isi?« fragte Agnes treuherzig und reichte der gutaussehenden Frau artig ihr Händchen.
»Nein, Agnes, er konnte nicht mitkommen, weil er in die Schule mußte. Aber heute nachmittag wird er dich bestimmt besuchen.«
»Prima, dann können wir miteinander spielen.« Munter hüpfte Agnes davon und trällerte dabei ein Liedchen, das nur sie allein kannte.
»Sie ist richtig aufgeblüht, seit sie bei uns ist, findest du nicht auch, Sabine?«
»Ja, Sie haben recht, Frau von... Entschuldigung.«
»Das ist schon in Ordnung. Nenne mich ruhig so, wie du es möchtest. Jetzt hast du dich ja auch schon einigermaßen erholt und hier eingelebt, da können wir auch Freunde sein, ohne daß du mich Tante Isi nennst. Recht so?«
»Ja, sehr gern, Frau von Schoenecker. Ich... es wäre den anderen gegenüber vielleicht nicht ganz fair, wenn Sie mich bevorzugen«, murmelte Sabine verlegen. Trotzdem war sie froh, daß sie endlich mit Denise darüber