Sophienlust Bestseller Staffel 1 – Familienroman. Marietta Brem

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Sophienlust Bestseller Staffel 1 – Familienroman - Marietta Brem Sophienlust Bestseller

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sagte Dr. von Lehn etwas später zu Andrea, seiner jungen, bezaubernden Frau.

      »Wenn man nur wüßte, wer es war. Ich würde ihn weiß Gott was heißen.« Voller Mitleid streichelte die junge Frau das magere Kätzchen, das ihr Mann inzwischen abgetrocknet hatte.

      »Das glaube ich dir aufs Wort, Liebling«, antwortete Hans-Joachim und grinste schelmisch. »Ich kann ein Lied davon singen.«

      »Oh, sei still, du...«

      Er verschloß ihren Mund mit einem zärtlichen Kuß.

      *

      »Was Peterle wohl sagen wird, wenn wir uns nach so langer Zeit wiedersehen?« Marga wollte nicht zugeben, daß sie sich vor einer Begegnung mit ihrem Sohn fürchtete. Was, wenn der Junge sie nicht sehen wollte.

      Es würde ihr dann wohl nichts anderes übrigbleiben, als sich seinen Wünschen zu fügen. Das aber wäre so furchtbar für die Frau, daß sie gar nicht wagte, daran zu denken.

      Zu schwer lastete noch die Erkenntnis auf ihr, daß sie ihren Mann Volker wohl endgültig verloren hatte. Sie selbst legte inzwischen keinen Wert mehr auf die Scheidung, aber Volker würde sich nun sicher nicht mehr lange gedulden.

      »Wir sind da.« Die ganze Fahrt über hatte Manfred geschwiegen. Jetzt tat es ihm fast schon leid, daß er Marga damals seine Hilfe angeboten hatte.

      »Manfred, bitte...« Hilfesuchend schaute die Frau ihn an.

      »Was ist, Marga? Du mußt dich schon deutlicher ausdrücken, wenn ich dich verstehen soll«, antwortete der Mann ungehalten. Er schloß den Wagen sorgfältig ab und öffnete dann seiner Begleiterin das Tor.

      »Ich... wie soll ich es dir nur sagen? Es wäre mir lieber, wenn du... Ich meine, würdest du vielleicht hier im Park auf mich warten? Peter erschrickt sonst vielleicht, wenn da plötzlich ein fremder Mann mitkommt.«

      »Aber natürlich warte ich hier auf dich. Wenn es sonst nichts ist.« Er schaute sich suchend nach einer Bank um, und in einiger Entfernung entdeckte er sogar eine.

      »Ich werde mich dort drüben hinsetzen und mir die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Zum Glück ist heute besseres Wetter als gestern.«

      Erleichtert atmete Marga auf und wickelte eine winzige Locke ihres kurzen Haares um den Finger. »Du bist ein Schatz, Manfred«, bekannte sie. »Schade, daß unsere Liebe schon nach so kurzer Zeit zerbrochen ist. Aber eine Freundschaft ist auch etwas sehr Schönes«, bekannte sie dann und lief eilig davon.

      Sinnend schaute Manfred ihr eine Weile nach, ehe er sich auf den Weg zu der kleinen Bank machte, die voll von der Vormittagssonne angestrahlt wurde, die jetzt, Ende März, schon ziemlich Kraft besaß.

      Er setzte sich, lehnte den Kopf zurück bis an den rauhen Baumstamm, und dann schloß er zufrieden die Augen. Er mußte kurz darauf eingeschlafen sein, denn das Kindergeschrei ganz in seiner Nähe ließ ihn plötzlich erschreckt zusammenfahren.

      Als er die Augen öffnete, bot sich ihm ein bezauberndes Bild. Das Mädchen mit dem hellbraunen langen Haar, das er gestern schon in Begleitung Volker Ecksteins gesehen hatte, tanzte über den noch kahlen Rasen mit einem kleinen Mädchen, dessen kohlrabenschwarze Locken als erstes auffielen.

      Er konnte sich gar nicht mehr losreißen von dem, was er da sah. Anscheinend hatten sie ihn noch nicht entdeckt, denn die junge Frau und das Kind spielten unbefangen und sangen dazu.

      Volker Eckstein bewies Geschmack, das mußte Manfred zugeben. Dieses Mädchen war nicht nur bildhübsch, sie hatte bestimmt auch ein Herz voller Liebe, für das es sich lohnte, seine Freiheit aufzugeben.

      So etwas wie Neid erfüllte den Mann, dem sein vergangenes Leben plötzlich sinnlos und oberflächlich erschien. So konnte und wollte er nicht mehr weitermachen. Sobald die Geschichte mit Marga erledigt war, wollte er sich daran machen, sein eigenes Leben zu ordnen. Und das mußte bald geschehen, denn schließlich war er ja auch nicht mehr der Jüngste.

      Mit achtundzwanzig Jahren war er zwar im besten Mannesalter, aber auch für ihn blieb die Zeit nicht stehen. Also mußte er sich beeilen, wenn er...

      Manfred grinste vor sich hin. Wohin verirrten sich denn seine Gedanken? Da sah er eine hübsche Person, und schon dachte er ans Heiraten und an eine Familie, was er bisher immer abgelehnt hatte.

      Nun schienen die beiden auf ihn aufmerksam geworden zu sein. Das kleine Mädchen sagte etwas und deutete zu ihm herüber.

      Manfreds Herz begann stürmisch zu klopfen. Ärgerlich schalt er sich einen Narren. Er tat schließlich nichts Verbotenes, denn er wartete auf eine Mutter, deren Kind hier in diesem Heim lebte.

      Aber das war es gar nicht, was ihn so aus der Ruhe brachte. Auch die junge Frau schaute jetzt in seine Richtung, dann hob sie die Hand und winkte ihm zu.

      Instinktiv winkte Manfred zurück. Dann aber ließ er abrupt seine Hand sinken. Was war los mit ihm? Suchend schaute Manfred sich um. Vielleicht hatte sie gar nicht ihn sondern Volker Eckstein gemeint.

      Aber er stellte nach kurzer Zeit bereits fest, daß sich außer ihnen dreien niemand im Park befand. Ehe er sich recht besinnen konnte, stand die junge Frau mit dem niedlichen Mädchen schon vor ihm.

      »Möchten Sie jemanden besuchen?« fragte Sabine freundlich, und ihr Lächeln erreichte sein Herz, das in den letzten Jahren schon ziemlich kühl geworden war.

      »Nicht direkt«, wich Manfred aus und erhob sich. Dann reichte er Sabine höflich die Hand und stellte sich vor.

      Auch die junge Frau nannte ihren Namen. »Und das ist unsere Agnes, der Sonnenschein von Sophienlust.«

      Artig streckte das Mädchen ihm seine Hand hin, und Manfred bewunderte insgeheim die wunderschönen blauen Augen des Kindes. Irgendwie erinnerten sie ihn an jemanden, aber so sehr er sich auch das Hirn zermarterte, er kam nicht dahinter.

      »Sie arbeiten hier in dem Kinderheim?« wandte er sich wieder an Sabine Kroff.

      Das schöne Mädchen nickte.» Ja, seit zwei Monaten. Ich verdanke Frau von Schoenecker sehr viel, sogar mein Leben.« Erschrocken preßte Sabine die Hand vor den Mund. Das hatte sie eigentlich nicht sagen wollen, es war ihr nur so herausgerutscht.

      Agnes bückte sich und begann, mit kleinen Hölzchen zu spielen, die auf dem Boden lagen.

      »Wenn Sie eine Weile Zeit hätten, würde es mich freuen, wenn Sie sich zu mir setzten. Mögen Sie?«

      »Sehr gern, danke«, antwortete Sabine und errötete. Sie fühlte sich ein wenig komisch, aber es war nicht unangenehm.

      Was ist nur los mit mir? fragte sie sich, denn schließlich war der Mann ja ein Fremder für sie, den sie gerade eben erst kennengelernt hatte. Trotzdem machte er einen seltsam vertrauten Eindruck auf sie, als würden sie sich schon lange kennen.

      »Darf ich Sie fragen, warum Sie hier sind, oder ist das ein Geheimnis?«

      Manfred schwieg. Er überlegte scharf, was er antworten sollte, denn er nahm ja an, daß sie die Freundin von Margas Mann war. Und da mußte er natürlich seine Worte mit Bedacht wählen.

      »Warum sollte es ein Geheimnis sein«, sagte er dann. »Ich habe eine Bekannte hergebracht, deren Sohn in diesem Heim lebt. Und nun

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