Nachtreigen 2 - erweiterte Version. Dietmar Wolfgang Pritzlaff

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Nachtreigen 2 - erweiterte Version - Dietmar Wolfgang Pritzlaff

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wie in der Politik

      lässt man gern die vielen

      Nachkommastellen einfach weg

      Über Kleinigkeiten wie Pi

      spricht man eben nicht

      Pi ist Pi

      sonst nichts

      Blutiges Feuerwerk

      Feuerwerk

      Die Nacht erhellend,

      die Dunkelheit durchbrechend

      Feuerwerk

      Nicht aus Freude am Leben im neuen Jahr,

      sondern aus Hass, der das Leben auslöscht und vernichtet.

      Blutiges Feuerwerk

      Jeder den Atem anhält, der an dich denkt.

      Feuerwerk

      Auch wenn am Ende für “Einen” steht der Sieg,

      ist es doch nichts weiter als ein schmutziger, grausamer Krieg.

      Krieg

      Du machst Städte dem Erdboden gleich.

      Du vergießt Tränen und Blut ganzer Nationen.

      Du zerstörst Leben und versetzt so manchen Berg,

      du - blutiges Feuerwerk.

      Wege

      Krankenhaus

      Müde steife Gebeine schleppen sich Gänge hin und her.

      Weißgekleidete hetzen umher.

      Dann der Schlachttag, rot und schwer.

      Für die, die dran sind um so mehr.

      Visiten danach, ist alles gut?

      Trauer, wenn nicht, Verlierer verlieren den Mut.

      Glück, wenn Freunde und Verwandte,

      beste Wünsche bringen und Langeweile vertreiben.

      In der Nacht aufgeschreckt, aber bekannte

      Notfälle, Aufregung, Stücke fallen aus den Lebensscheiben.

      Dann immer wieder warten und hoffen,

      auf Genesung, manche auch fast besoffen.

      Immer wieder Tag aus Tag ein,

      Fieberthermometer, Essen und Trinken geben sich ein Stelldichein.

      Auch wenn absolut mal nichts passiert,

      die fortlaufende Arbeit die Schwestern doch desodoriert.

      Nichtsdestotrotz, ein Lächeln im Leben immer hilft,

      Patienten, Ärzte und Schwestern auch nur Menschen sind.

      Und weiter geht’s` mit der Wissenschaft am menschlichen Körperbau,

      ja, ja, du Krankenhaus,

      du bist krank und schlau.

      Seelentiefen

      Im Verborgenen schlummert das Unbekannte

      In dunklen Gängen und Höhlen,

      macht uns das Angst, was wir nicht enträtseln können.

      Im Versteckten liegt das Unterdrückte

      Umgeben von wallenden Nebelschwaden und Rauchwolken

      Nicht Materie und doch vorhanden, quält es unser Unterbewusstsein

      Im Verdeckten warten die Träume

      In grellem Sonnenlicht oder fahlem Sternenschein

      durchqueren sie Dimensionen und Sphären

      Im Verhüllten liegt die Hoffnung, sind Wünsche

      Eingeschlagen in den wehenden Tüchern

      der Lüge und der Enttäuschung

      Seele,

      gegeben mit der Geburt,

      hin- und hergeworfen, zerrissen und wieder zusammengefügt im Leben,

      genommen und entflogen im Tode

      Die Tiefen der Seelen sind unergründbar

      Einer lässt niemanden an sie heran - verschlossene Seele

      Andere Lassen mit ihr spielen - bedrückte Seele

      Einer schüttet seine im Überfluss aus - zu kleine Seele

      Andere fressen alles in ihre hinein - brodelnde Seele

      Einer behauptet er hätte keine - unterdrückte Seele

      Andere hofften sie Hätten eine - verborgene Seele

      Einer spürt ihr Gewicht - beschwerte Seele

      Andere tragen ihre im Gesicht - entblößte Seele

      Einer würde seiner am liebsten einen Tempel bauen - vergoldete Seele

      Andere ziehen ihre in den Schmutz - befleckte Seele

      Einer behütet, pflegt und umhegt seine - reine Seele

      Andere bekämpfen ihre - gestrauchelte Seele

      Einer trauert seiner nach - tote Seele

      Andere finden ihre in sich wieder - entdeckte Seele

      Wir werden sie nie in Händen halten und betrachten können.

      Sie nie durchqueren und bewerten können

      Nie ihre Tiefen erforschen können

      Halte sie, spüre und fühle sie in Dir

      Lebe mit ihr, stirb mit ihr

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