Tot am Ring. Wolfgang Wiesmann

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Tot am Ring - Wolfgang Wiesmann Kommissarin Fey Amber

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wir gemütlich ein Käffken in der Cafeteria. Danach fahren wir nach Nieblum. Wie findest du das?“

      „Das ist eine gute Idee. Dann brauche ich nicht kochen.“ Froh darüber schlug Karla vor: „Vor der Vernissage bummeln wir durch das beschauliche Örtchen. Ich kann nach dem Essen zu meinem Apartment laufen und den Bus holen.“

      „Nee, das erledigen wir gemeinsam. Bewegung nach dem Essen tut gut“, entgegnete Inge.

      „Ja sicher, die brave Patientin. Hoffentlich gibt es was Leckeres“, ließ Karla verlauten. „Klinikessen ist eigentlich nicht meins.“

      „Du wirst überrascht sein. Der Koch hier ist kein Fünfsternekoch, aber meckern muss man nicht.“

      „Okay, dann bin ich dabei. Wie sieht es mit deinem Rehaplan für heute aus?“, wollte Karla wissen.

      „Ab jetzt habe ich frei.“

      10. Besprechung

      – Bochum; Donnerstag –

      KHK Klaus Pfeffer betrat als erster den Besprechungsraum der Mordkommission in Bochum. Franzi und Ulf folgten unmittelbar. Der erste Gang von Ulf Schmidt führte in Richtung Kaffeemaschine, die er zügig in Gang setzte. Klaus Pfeffer befüllte den Wasserkocher. Er bevorzugte schwarzen Tee.

      „Für mich auch einen Tee“, rief Rolf Klaus zu, der mit zwei Akten unterm Arm den Raum betrat. Ulf frotzelte sofort: „Was ist los Rolf? Keinen Kaffee, in dem der Löffel stehen bleibt?“

      „Haben wir auch Kamillen- und Fencheltee im Sortiment? Mein Magen meldet sich.“

      Ulf schüttelte sich. „Brrr. Damit kann man sich höchstens die Füße waschen, aber doch nicht trinken. Fang nicht an zu schwächeln. Aber wir haben beides da.“

      „Gut, dann hätte ich gern eine Mischung von beiden.“

      „Das lässt sich machen.“ Ulf schauderte es immer noch, er bereitete aber alles vor.

      Lotter kam schwitzend herein. Mit einem Stofftaschentuch wischte er sich über Stirn und Nacken.

      „Wo bleiben die anderen?“ Rolf wurde schon ungeduldig.

      Karin Bock kam um die Ecke gedüst, gefolgt von Elke de Haag von der Spurensicherung.

      „Ach nee, die Damen auch schon da?“ Frank Lotter wollte scherzen.

      „Was möchte das Männlein mir sagen?“, giftete Karin ihn an.

      Rolf schaltete sich sofort ein: „Jetzt ist aber gut. Wir sind hier nicht im Kindergarten. Wenn ihr euch was zu sagen habt, klärt das draußen.“

      „Guten Morgen allerseits“, begrüßte die Staatsanwältin Christa Sitzler die Anwesenden. Mit einem kurzen „Moin“ schloss sich der Pressesprecher Siegfried Westermann an. Er liebte den Norden.

      Rolf begann. Die Anwesenden sahen sich auf der Großleinwand die grausamen Fotos von den Fundorten an.

      „Fassen wir zusammen, was haben wir bis jetzt? Was sagen wir gleich der Presse? Klaus, bitte informiere uns über den letzten Stand der Ermittlungen“, forderte Rolf den Leiter der zweiten Mordkommission auf.

      Klaus Pfeffer startete mit seinen Ausführungen: „Beide Frauen wurden nach einem identischen Muster umgebracht.“ Er stand auf und zeigte auf die beiden Fotos, die nebeneinander auf die Wand projiziert wurden.„Nach den ersten Erkenntnissen der Rechtsmediziner wurden sie vermutlich erstickt. Fundort nicht gleich Tatort. Vielleicht hat es etwas mit der Kunstszene zu tun. Die Stahlseile, an denen sie aufgehängt wurden, der Schleier über dem Gesicht und die roten Farbspritzer könnten aus dem Künstlerbedarf stammen. Beide Frauen waren festlich gekleidet, als wären sie vorher auf einer Party gewesen.“

      „Mir kommen sie bekannt vor. Ich kann im Augenblick allerdings noch nicht sagen, woher ich sie kennen könnte“, warf Karin ein.

      „Dann denk nach, bevor du was sagst“, blaffte Lotter sie an, grinste dabei aber.

      „Da kannst du Gift drauf nehmen! Denken gehört zu meinem Repertoire, was man von dir nicht immer behaupten kann. Dir ist wohl zu Kopf gestiegen, dass du Uwe Wentzel für die Zeit seines Urlaubs in der Leitung der MK3 vertrittst.“

      Rolf schlug mit der Hand auf den Tisch. „Das tut hier überhaupt nichts zur Sache! Was ist mit euch beiden los? Reißt euch zusammen! Ich kann euch aus dem Fall rausnehmen und mit zwei Kollegen aus einer anderen MK ersetzen. Ist das klar? Grabenkämpfe brauchen wir hier nicht!“

      Es trat kurzfristig eine betretene Stille ein.

      Pfeffer drehte sich zu den anderen Kollegen um. „Hat einer von euch diese beiden Frauen schon mal gesehen?“

      Karin legte ihre Stirn in Falten und zermarterte ihr Hirn weiter.

      Pfeffer fuhr fort: „Merkwürdig ist, dass die beiden Frauen von niemandem vermisst werden, obwohl die Tat schon einige Tage zurückliegt. Versteht ihr das?“

      Die Ermittler schüttelten den Kopf.

      Rolf wandte sich an Elke und Ulf von der Spurensicherung. „Habt ihr noch was Wichtiges gefunden, was uns bei den Ermittlungen weiterhelfen könnte?“

      „Ja – ich denke schon“, ergriff Ulf das Wort. „Im Muttental fanden wir ein Reststück von dem Stahlseil und ein Schweizer Taschenmesser. Verschiedene Stoffreste. Einer stammt vermutlich vom Rock des Opfers. Auf dem Parkplatz lag ein Einmalhandschuh. Unzählige Reifenspuren und Fußabdrücke konnten wir auch sichern. Wir fanden Zigarettenschachteln, Bonbonpapiere, Zigarettenstummel und diverse Kleinigkeiten. Frisch abgebrochene Zweige auf dem Weg zum Fundort fielen auf. Der Täter, oder vielleicht auch zwei oder mehrere Täter oder Täterinnen, hatten schwer zu tragen. Aus diesem Grund ist eine deutliche Schleifspur in der Natur sichtbar.“

      „Am Hohenstein sah es ähnlich aus“, ergänzte Elke de Haag.

      „Ein Stückchen Stoff vom Schleier und Haare im Gebüsch. Wir fanden eine reißfeste Plastikfolie, in der die Leiche vielleicht transportiert wurde. An ihr klebte rote Farbe. Ob auf ihr auch noch andere Spuren vorhanden sind, wird die Untersuchung zeigen. Eine Tube mit roter Farbe lag in der Nähe des Fundortes im Gebüsch. Sie ist von der Marke Fixus. Mal sehen, was die Auswertung insgesamt bringt. Vor allen Dingen die Faserspuren an der Kleidung und an der Haut der Opfer. Auch die Farbe könnte uns weiterbringen.“

      „Inwiefern?“, wollte Klaus wissen.

      „Es wäre interessant zu erfahren, um welche Farbe es sich genau handelt. Vielleicht stammt sie tatsächlich aus dem Künstlerbedarf wie die Stahlseile.“

      Karin murmelte leise vor sich hin: „Farbe, Stahlseile, Künstler, Veranstaltung, Presse? Verdammt! Ich bin sicher, ich kenne die beiden.“

      Sie setzte sich an einen der acht Arbeitsplätze und googelte.

      „Leute, in Herbede gibt es doch die Firma Dröse, den Großanbieter für Künstlerbedarf. Vielleicht stammen die Stahlseile und Farben von dort. Ich fahre da gleich mal hin. Mann, sind wir blöd. Von dort ist doch der Gutschein, den wir Karla geschenkt haben.“

      Rolf schlug sich mit der Hand vor die Stirn. „„Ja

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