Perry Rhodan - Die Chronik Band 1. Michael Nagula

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Perry Rhodan - Die Chronik Band 1 - Michael Nagula

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nur vier Romane, und Kurt Brand und William Voltz traten in eine bereits laufende Serie ein. Aber Mahr schrieb von den ersten hundert Romanen immerhin 28, und bis zu seinem vorübergehenden Ausstieg aus der Serie mit Band 395 sollte diese Zahl sogar auf 75 Romane anwachsen. Er prägte die Serie von Anfang an.

      Und es gab einen, der eben darauf gesetzt hatte: Kurt Bernhardt!

      Sicher hatte dem Cheflektor schon am 11. Mai 1959 die Gründung einer neuen Weltraumserie vorgeschwebt, die alle Fehler von JIM PARKER vermeiden sollte, und sicher war er schon vorher auf der Suche nach den richtigen Autoren gewesen.

      Wie aus einer Korrespondenz hervorgeht, die die Witwe von Kurt Mahr in einem Begleitbuch zum PERRY RHODAN-Con 2003 kommentiert und fotokopiert vorlegte, bekam Mahr zu eben diesem Datum die Antwort auf ein Schreiben, mit dem er sein erstes Manuskript beim Moewig Verlag eingereicht hatte. Der Roman erschien im folgenden Jahr unter dem Titel »Zeit wie Sand« als TERRA-Heft 99, und sofort muss Bernhardt den Eindruck gehabt haben, dass hier ein hoffnungsvoller neuer Autor bereitsteht.

      Als Mahr dem Verlag vier Wochen später zwei weitere Exposés zur Ausarbeitung anbot, antwortete Bernhardt am 19. Juni 1959: »Mit ihrem bereits eingereichten Manuskript sind wir sehr zufrieden und können uns sehr gut vorstellen, dass unsere Zusammenarbeit erfolgreich sein wird, wenn Sie weiterhin das Niveau beibehalten.« Aber er ließ es auch nicht an Kritik fehlen. »Nur muss in Ihrem Manuskript mehr Aktion vorhanden sein, das heißt ganz allgemein in Ihren Manuskripten. Die wissenschaftliche Fundierung ist ausgezeichnet, aber Sie wissen ja und müssen immer bedenken, dass wir die Hefte an ein großes Publikum verkaufen. Also bitte versuchen Sie, in Ihren nächsten Manuskripten mehr Aktion zu bringen und somit auch mehr Spannung.«

      Am 29. Juli bestätigte Bernhardt den Empfang des zweiten Manuskripts, »Ringplanet im NGC 3031«, und war begeistert. Er kaufte es aufgrund des größeren Umfangs von 300.000 Zeichen, das es für einen TERRA SONDERBAND geeignet erscheinen ließ, zu einem erhöhten Honorar von 500 DM an. Und am 28. Oktober bestätigte Bernhardt den Eingang des dritten Manuskripts im normalen Heftumfang von 240.000 Zeichen, »Der Nebel frisst sie alle«. Auch diese Manuskripte wurden sehr gelobt.

      Und damit stand Bernhardt nicht allein. Am 19. Januar 1960 schrieb er an Mahr: »Sie haben sicherlich schon längst gemerkt, dass unsere Lektoratsabteilung für Sie eine kleine Schwäche hat, und darum wollen wir heute etwas tun, was noch nie – auch besonders zeitlich gesehen – der Fall war: Wir schreiben Ihnen den Text einer Postkarte ab, die wir heute erhielten.« Ein Leser hatte dem Verlag seine Meinung zu »Zeit wie Sand« mitgeteilt, der ihn begeistert hatte: »Den vorliegenden Terra-Roman halte ich für einen der besten Romane, die in dieser Reihe erschienen sind, der glaubhaft, in seiner Handlung flüssig und überaus spannend ist. In seiner Menschlichkeit ist dieser Roman wohl kaum zu übertreffen, es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen das mitzuteilen. Mit Freude darf ich hoffen, dass ähnliche Werke in Zukunft weiter erscheinen werden.«

      Diesem letzten Wunsch schloss sich auch der Verlag an, und Mahr wurde das viele Lob schon ein wenig unheimlich. »Ich muß Ihnen gestehen«, schrieb er an Bernhardt, »der Moewig Verlag beginnt, mich durch sein übergroßes Zuvorkommen in der Geschwindigkeit, mit der meine Romane beurteilt werden, zu beschämen.«

      Und dann blies das erste Schreiben des Außenlektors Günter M. Schelwokat auch noch in dasselbe Horn. »Eingangs möchte ich betonen, dass das gute Ankommen Ihres ersten Romans bei den TERRA-Lesern mich nicht nur als Lektor und Redakteur TERRAs, sondern auch rein persönlich freut und mich in der Auffassung bestärkt, dass es an der Zeit ist, dem gehobeneren, technisch-wissenschaftlich gut fundierten SF-Roman, wie Sie ihn pflegen, selbst im Rahmen der Kleinbände, die ja bislang mehr auf blutig-abenteuerliche Space Operas abgestimmt waren, mehr und mehr Platz einzuräumen.« Und unter Bezug auf das zweite Manuskript erklärte Schelwokat, er habe es »übrigens zur Aufnahme in die Sonderbandreihe empfohlen. Bei Herausgabe dürften Sie dann wohl noch mit einer zusätzlichen Honorierung von 100 DM rechnen. Bei einem guten Abschneiden dieses Romans können Sie erwarten, dass auch ein Teil Ihrer zukünftigen Produktion für die Sonderbände Verwendung finden wird.«

      So war es kein Wunder, dass Kurt Mahr, als die Vorarbeiten für PERRY RHODAN anliefen, von Anfang an dabei war. Am 13. April 1961 schrieb er an Bernhardt: »Über Ihre Wertschätzung meiner Mitarbeit an der Perry-Rhodan-Serie freue ich mich sehr. Ich nehme mir vor, Sie nicht zu enttäuschen. Auf jeden Fall will ich es nicht an der gewünschten Intensität der Arbeit fehlen lassen.«

      Sechs Tage später wandte Mahr sich erneut an den Cheflektor. »Inzwischen habe ich von Herrn Scheer das Manuskript des ersten Bandes bekommen und schon durchgelesen. Es hat mir sehr gut gefallen. Leider muß ich – ich soll den Band Nr. 5 schreiben – nun noch auf drei weitere Manuskripte und das Exposé des fünften Bandes, das Herr Scheer allerdings schon angekündigt hat, warten. Sie dürfen versichert sein, daß ich mit der Arbeit an PERRY RHODAN im selben Augenblick beginne, in dem ich die nötigen Unterlagen in der Hand habe.«

      Am 17. Mai lieferte Kurt Mahr sein erstes Serienmanuskript ab. Er hatte ihm den Titel »Die Anerkennung« gegeben, worauf Bernhardt ihn am 31. Mai bat, ihm doch weitere Vorschläge mit zugkräftigeren Titeln zu machen. Außerdem erklärte er: »Sie haben von Herrn Scheer bereits einen neuen Auftrag für obige Serie erhalten beziehungsweise das entsprechende Exposé, und wir bitten Sie, sich mit dieser Arbeit so schnell wie möglich zu beschäftigen, damit wir das Manuskript bald bekommen.«

      Wie ein Donnerschlag muss Mahr jedoch der abschließende Absatz des Schreibens getroffen haben: »Ich werde mich mit Herrn Scheer auch darüber unterhalten, wie weit die Möglichkeit besteht, dass wir Sie noch stärker für die Mitarbeit an der Rhodan-Serie einsetzen können, das heißt dass Sie mehr Manuskripte für diese Serie schreiben als bisher. Ich hoffe, dass Sie mit diesem Vorschlag einverstanden sind, und erwarte gern Ihre Rückäußerung hierzu, damit ich das Notwendige veranlassen kann.«

      Weder Bernhardt noch Mahr konnten ahnen, dass der frischgebackene Serienautor einmal sage und schreibe 253 Romane für PERRY RHODAN schreiben würde. Davon entfielen allein 177 auf die Zeit nach seinem Wiedereinstieg, der sich 1971 durch ein erneutes Gespräch mit Kurt Bernhardt anbahnte. In den 22 Jahren, die er noch an der Serie mitwirkte, war beinahe jedes neunte Heft von ihm – ein hoher Anteil, wenn man bedenkt, dass er ab Oktober 1985 gemeinsam mit Ernst Vlcek die Exposés verfasste. In dieser Funktion war er bis Band 1556 tätig, der im August 1991 erschien.

      Zwei Jahre später sollte er an einem Blutgerinnsel im Kopf sterben, dass er sich durch einen Sturz auf eine Bordsteinkante zugezogen hatte.

      Kurzbiografie: Kurt Mahr

      Klaus Otto Mahn, so der bürgerliche Name des Autors, wurde am 8. März 1934 in Frankfurt am Main geboren. Im Oktober 1953 begann er ein Bauingenieurstudium in Darmstadt, ab dem Sommersemester 1956 studierte er Physik – finanziert durch einen Job als Schlafwagenschaffner und seine Romane, die seit 1959 entstanden. Zunächst waren es Liebesgeschichten gewesen, die allerdings abgelehnt wurden, dann zwei Western. Mit der Science Fiction fand er schließlich sein Metier und konnte 1960 bereits auf vierzehn Heftromane in UTOPIA und TERRA verweisen. Als das Angebot zur Mitarbeit an PERRY RHODAN an ihn erging, hatte er gerade beschlossen, in die USA zu ziehen, um an der Erforschung und Entwicklung von Raketentrieben mitzuwirken. Wernher von Braun nannte ihm ein von der US-Army unterhaltenes Büro in Frankfurt, und so übersiedelte er 1962 mit seiner zweiten Frau und zwei Kindern nach Amerika. In East Hartfort, Connecticut, wurde er Projektleiter für die Erstellung eines Softwarepakets zur Auswertung elektronischer Raketentests und stieg im September 1969 aus der PERRY RHODAN-Serie aus. Er zog mit seiner Familie nach Florida und leitete dort für die Satellite Communications Agency die Entwicklung von Informations- und Projektüberwachungssystemen. 1971 kehrte er nach Deutschland und in die Serie zurück. Ab 1985 schrieb Mahr, der seit 1977 wieder in den USA lebte, von jenseits des Atlantiks zusammen mit Ernst Vlcek auch die Exposés von PERRY RHODAN. Er sollte es auf insgesamt 253 Romane, 42 Taschenbücher und 44 Folgen von ATLAN bringen,

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