Unheimliche Erinnerungen. George Iselt
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Unheimliche Erinnerungen
1. Auflage, erschienen 4-2021
Umschlaggestaltung: Romeon Verlag
Text: George Eiselt
Layout: Romeon Verlag
ISBN (E-Book): 978-3-96229-824-1
Copyright © Romeon Verlag, Jüchen
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George Eiselt
Unheimliche Erinnerungen
Inhaltsverzeichnis
Eintauchen in die Vergangenheit
Einleitung
Ist Ihnen das auch schon einmal so ergangen, dass Sie mit einem Ort, wo sie Ihrer Meinung nach zuvor noch nie gewesen sind, Ereignisse verbinden, die nur darauf zurückzuführen sind, dass sie in irgendeiner Art und Weise persönliche Erinnerungen damit verbinden.
Ich meine damit nicht, dass man schon einmal etwas darüber gelesen oder vielleicht im Fernsehen gesehen hätte, nein, ich spreche hier von einer direkten und bewussten Anwesenheit an diesem Ort und damit unmittelbar verbundener Ereignisse.
Da mir genau dieses für mich unerklärliche Phänomen widerfahren ist und sich in diesem Zusammenhang sogar schreckliche Geschehnisse aus längst vergangenen Zeiten offenbarten, begann ich, nach der Ursache dieser bisher in meinem Unterbewusstsein und nun nach Außen gelangten Vorgänge zu forschen.
Die daraus resultierenden Erkenntnisse sowie die damit verbundenen Begebenheiten möchte ich im Folgenden schildern, wobei ich darauf hinweise, dass es sich lediglich um meine eigene Deutung handelt, die keinen Anspruch auf wissenschaftlich begründete Fakten erhebt.
Das Wunder der Rückerinnerung
Manch einem mag es seltsam vorkommen, aber alles begann mit dem Verzehr eines schönen Rinderbratens, den es an einem Wochenende bei einem polnischen Freund von mir, bei dem ich zu Besuch war, zu essen gab.
Das Fleisch stammte aus der eigenen Schlachtung meines Freundes, denn er betrieb genau in der Gegend von Schlesien einen Bauernhof, wo vor dem Krieg auch meine Großeltern wohnten und wo meine Mutter, die kurz nach meiner Geburt starb, auch beerdigt wurde. Da die Gräber auf dem Friedhof in diesem Ort viele Jahre nach dem zweiten Weltkrieg nicht mehr gepflegt wurden, da fast kein Deutscher mehr dort lebte, und somit immer mehr verwahrlosten, wurde die Fläche in Nutzland umgewandelt und es entstand eine große brachliegende Weidefläche.
Diese Fläche wiederum pachtete zufälligerweise mein Freund, um darauf seinen Tierbestand weiden zu lassen. Das Futter der Tiere bestand also zumindest teilweise aus Grünpflanzen, die auf dem ehemaligen Friedhofgelände wuchsen. Das Stück Rindfleisch, das nun aus seiner eigenen Schlachtung auf unserem Mittagstisch landete, stammte also ebenfalls von einem Tier, das auf dieser Weide graste. Und damit schließt sich der Kreis meiner Vermutungen, nämlich, dass sich mir nach dem Genuss dieses Rinderbratens, im Zusammenhang mit mir an und für sich unbekannten Ortschaften, weit zurückliegende Ereignisse eröffneten, obwohl ich tatsächlich noch nie in der betreffenden Gegend war.
Ich hatte sogar richtig bildliche Vorstellungen von Landstrichen sowie der damit verbundenen Natur vor Augen, als ob ich selbst in diesen längst vergangenen Zeiten dort gelebt hätte. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich betonen, dass meine Vorstellungen nicht aus irgendwelchen schriftlichen Schilderungen oder visuellen Beiträgen aus der Film- und Fernsehwelt genährt wurden, sondern sich tatsächlich wie von Zauberhand nach dem Genuss des besagten Rinderbratens auftaten.
Meiner Meinung nach kann die Ursache dieses Phänomens nur dadurch erklärt werden, weil das Erdreich dieser Weide, wo ehemals die auch schon längst zu Erde gewordenen Begrabenen gelegen hatten, mit Spuren der DNA der dort Beigesetzten durchsetzt war. Diese DNA-Spuren wiederum wurden mit Sicherheit auch von den darauf wachsenden Pflanzen aufgenommen. So gelangten sie schließlich durch die Nahrungsaufnahme der Kühe in das Fleisch derselben. Zufälligerweise hatte wahrscheinlich gerade diese Kuh, deren Fleisch bei uns auf den Mittagstisch gelangte, von dem Grünzeug, was über dem ehemaligen Grab meiner Mutter wuchs, gefressen und so gelangten Spurenelemente ihrer DNA in meinen Körper.
Für alle, die mit dem Begriff DNA nicht vertraut sind, kann vereinfacht erklärt werden, dass damit der chemische Aufbau der Erbinformationen, die im Zellkern jeder Zelle aller organischen Lebewesen, also Pflanzen, Tiere, Menschen usw. vorhanden sind, gemeint ist.
Meine Schlussfolgerung für das Zustandekommen dieser aus dem Unterbewusstsein zu Tage geförderten Ereignisse mag manchem Leser vielleicht seltsam erscheinen, aber für mich ist das die einzig mögliche Begründung für die Erinnerung an weit zurückliegende Ereignisse, die man selbst nie real erlebt haben kann.
Bei mir war es jedenfalls so, dass ich, als ich mich an den folgenden Tagen nach dem Genuss des besagten Rinderbratens immer zur Nachtruhe begab, in eine Traumwelt von Erlebnissen eintauchte, die mich so fesselte, dass ich alles an den darauffolgenden Tagen stichpunktartig aufschrieb.
Für mich waren diese im Traum vorbeiziehenden Ereignisse insofern interessant, da sie wahrscheinlich mehr als hundert Jahre zurücklagen, die Vorfahren meiner Eltern betrafen und abrupt mit dem Tod meiner Mutter endeten. Ich bekam auf diese Art und Weise einen Einblick in das Leben meiner unmittelbaren Vorfahren und den damit verbundenen, sogar teilweise schrecklichen Ereignissen, die mir seitens meiner Großeltern und Eltern nie in dieser Tiefe überliefert wurden.
Nun möchte ich den Leser nicht länger mit diesen Vorbemerkungen langweilen, sondern versuchen, die in meinem Traum