Das Reisebuch Europa. Jochen Müssig

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Das Reisebuch Europa - Jochen Müssig

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außerdem hasse ich Fitnessstudios.«

       Tierische Begegnungen auf dem Heldenweg

      Das lindgrüne, von Dörfern gesprenkelte Waagtal trennt die Niedere von der Hohen Tatra. 200 000 Hektar misst der Nationalpark der Niederen Tatra. Mit 2043 Metern als höchstem Punkt ist sie etwas kleiner geraten als das Schwestergebirge, und ihre kahlen Gipfel sind vielleicht nicht ganz so spektakulär. Aber der Rummel der Hohen Tatra, der fehlt eben auch: Hier gibt es keine Parkplätze und keine Zahnradbahn. An sieben Monaten im Jahr liegt Schnee. Zahlreiche Täler und Berge sind von November bis Anfang Juni gesperrt. Im Juli und August erreichen die Temperaturen im Tal durchschnittlich 21 Grad Celsius – und nur vier Grad am Berg.

      Dafür gilt der Boden als geschichtsträchtig: Im slowakischen Nationalaufstand gegen Hitler diente die Niedere Tatra den Partisanen als Rückzugsgebiet. Heldenweg heißt deshalb der 80 Kilometer lange Kamm-Trail. Mit ein wenig sportlichem Ehrgeiz könnte man in drei Tagen bis ans Ende der Niederen Tatra durchmarschieren, aber es geht doch auch langsamer – und damit schöner … Der Eindruck totaler Abgeschiedenheit wächst mit jedem Schritt: Abgesehen von Murmeltieren, einem einsamen Meteorologen, viel Enzian und Edelweiß sowie – in sicherer Entfernung – dem einen oder anderen Braunbären begegnet man niemandem. Aber immer ist der Ausblick auf die Türme, Hörner und Rücken der Hohen Tatra, die hinter der Waag wie steingewordene Palisaden in den Himmel ragen, umwerfend. In der Niederen Tatra hat man die Hohe Tatra ganz für sich allein …

       Urige Hüttenatmosphäre

      Durková Chata ist ein locker geführter Einmannbetrieb. Er besteht aus einem Matratzenlager, einer kleinen Stube und einer rußgeschwärzten Küche. Auf den vier Holztischen stehen Petroleumlampen, und über dem Ofen dampfen die nassen Socken von Wanderern. Immer wenn die Musik aussetzt, haut Juraj Sikula, der Hüttenvater, mit der Faust aufs Radio. Und knisternd kehrt die Melodie zurück. Die meisten Besucher der Tatra sind Slowaken, Tschechen und Polen. Insgesamt kommen rund 3,5 Millionen Touristen jährlich in die Tatra, die wenigsten davon besuchen den niederen Teil.

      Seit 1985 veranstalten die Sherpas der Tatra jeden Herbst eine Sherpa-Rallye: 60 Kilogramm Lastentragen über eine Distanz von 800 Höhenmetern, lautet die Aufgabe. Die Sieger der schweißtreibenden Knochenarbeit erhalten als Preis einen Tee. Pavel Beránek war nicht mit von der Partie: 13 Euro sollten es schon sein.

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       Wanderparadies mit toller Aussicht: die Niedere Tatra.

       TOP image ERLEBNISSE

      image UND NOCH EINE

      Fünf Stunden dauert der Marsch von der Durková Chata bis zur Kamenná Chata auf 1985 Metern: ein Weg entlang einer Abbruchkante, hinter der felsige Schluchten liegen, Gletscherseen und bewaldete Becken, in denen früher nach Gold geschürft wurde. In der Hütte gibt’s Rauchfleisch und eine Webcam.

      Berghütte Kamenná Chata mit Übernachtungmöglichkeit: www.kamennachata.sk

      image SKIFAHREN

      Für viele ist die Skisaison der Höhepunkt des Jahres. Für sie wartet die slowakische Niedere Tatra mit 70 Pistenkilometern auf, und die Skigebiete auf bis zu 2024 Metern sind durch 60 Skilifte erschlossen. Ein schneesicheres Gebiet mit günstigen Preisen! Saisonzeiten sind Dezember–April, komplette Infrastruktur vorhanden. www.jasna.sk

      image ACHTUNG, BÄREN!

      Es gibt rund 120 Bären in der Niederen Tatra. Trifft man beim Wandern auf einen: ruhig bleiben, den Bären laut ansprechen und sich mit langsamer Armbewegung groß machen. Auf keinen Fall wegrennen oder sich dem Bären nähern, auch nicht versuchen, ihn zu verscheuchen oder mit Steinen zu bewerfen. http://www.nizketatry.sk; Infos zu Bären, ihrem Verhalten und dem eigenen richtigen Verhalten: www.wwf.de

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       In der Niederen Tatra gibt es rund 120 Bären.

      image BUDAPEST – DIE ZUKUNFT KANN KOMMEN

       Nach k.-u.-k.-Monarchie und sozialistischer Dürre blüht Ungarns Hauptstadt auf

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       Die Millionenstadt an der Donau hat viele Facetten: Da gibt es einerseits die Zeugen der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn mit ihren noch immer sichtbaren Errungenschaften, andererseits das Erbe trüber Ostblockzeiten. Heute erlebt Ungarns Kapitale den Wandel zu einer angesagten Destination für coole Städtetrips und trendige Partys. Besucher haben die Wahl …

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       Das Museum der Bildenden Künste steht am Heldenplatz.

      Die Donau teilt Budapest nicht, sie verbindet die beiden einst selbstständigen Teile Buda auf der westlichen und Pest auf der östlichen Seite: seit Jahrhunderten der beste Platz, um mit prachtvollen Bauten die Macht des einstigen Königreichs Ungarn zu untermauern. Große Brücken waren notwendig, um die breite Donau zu überwinden, wie die Elisabethbrücke oder die 375 Meter lange Kettenbrücke.

      Rund 50 Meter oberhalb der Donau dominiert der Burgberg das hügelige Buda. Mit der historischen Standseilbahn Sikló geht es gemächlich in einer Steigung von 48 Prozent auf das breite Plateau. Der Burgpalast selbst entstand erst im 18. Jahrhundert, er beherbergt heute die Nationalgalerie sowie das Historische Museum. Hinter dem Burgtheater beginnen die Kopfsteinpflastergassen von Buda. Tagsüber wimmelt es hier von Touristen, doch abends ist ein romantischer Bummel stimmungsvoll, besonders, wenn er eine der Weinstuben in der Fortuna utca miteinbezieht. Als weitere Höhepunkte Budas gelten die Matthiaskirche mit den typischen gelbgrünen Dachziegeln sowie die Fischerbastei im Zuckerbäckerstil mit genialer Aussicht auf die illuminierte Kettenbrücke.

       Der Glanz der Gründerzeit

      Das Budapest von heute ist eine lebendige Stadt der Gegensätze. Im Vergleich zum hügeligen Buda präsentiert sich das flache Pest auf der östlichen Donauseite als »Paris des Ostens« mit seinen riesigen Boulevards wie der 2,3 Kilometer langen Andrássy út, die stadtauswärts bis zum Stadtwäldchen führt. Diese Prachtstraße, die tatsächlich an die Champs-Élysées erinnert, findet ihren Abschluss im weitläufigen Heldenplatz mit dem Milleniumsdenkmal, aufgestellt 1896 zur Erinnerung an die Landnahme durch die Magyaren 1000 Jahre

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