Lieblingsplätze Markgräflerland. Barbara Riess

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Lieblingsplätze Markgräflerland - Barbara Riess

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80 Kunst aus der Dose

       Lörrach: Bridge Gallery in Haagen

       81 Frischer Wind im Salon

       Lörrach: Restaurant Villa Feer in Haagen

       82 Gelage und Belagerungen

       Lörrach: Burg Rötteln bei Haagen

       83 Revolution auf dem Schwebebalken

       Schopfheim: Lenk-Plastik

       84 Explosive Kontraste

       Weil am Rhein: Feuerwehrhaus von Zaha Hadid

       85 Von Glocke zu Glocke

       Weil am Rhein: Stationenweg 24 Stops

       86 Wo die Grenzen fließend werden

       Weil am Rhein: Dreiländerbrücke

       87 Perle im Wassergraben

       Inzlingen: Wasserschloss

       Karte

Zu Gast im Dreiländereck

      Vorwort: Eine Einladung

      Himmlische Landschaft am Puls des Südens

      So mancher kam, sah und blieb – gefangen vom Zauber des Markgräflerlands. Lang ist die Liste derer, die in dieser sonnenverwöhnten Ecke im äußersten Südwesten Deutschlands zwischen Rhein, Reben und Schwarzwald sesshaft wurden. Schon die Römer schätzten das für sie beinahe heimatliche Klima, Dichter und Denker ließen sich hier inspirieren, Maler vom Charme der Landschaft bezaubern, Altbundespräsident Walter Scheel verbrachte seinen Lebensabend in Bad Krozingen und den bekennenden Markgräfler Ottmar Hitzfeld zog es nach erfolgreicher Karriere als Fußballtrainer in seine Heimatstadt Lörrach zurück.

      Als »Himmlische Landschaft« beschrieb der deutsch-französische Schriftsteller René Schickele das Markgräflerland. Das Buch lädt ein, Kulturschätze und Naturschönheiten zu entdecken. Es führt zu außergewöhnlichen Orten, in skurrile Ecken und in verlockende Lokale. Dabei wird auch ein Blick über den Rhein geworfen, der Grenzfluss und Lebensader zugleich ist. Die Lektüre soll Lust machen, diese gastfreundliche Region zu erkunden, beziehungsweise sie als Einheimischer neu zu entdecken, und sich von ihr begeistern zu lassen.

      Prima Klima

      Das inmitten der Oberrheinischen Tiefebene gelegene Markgräflerland beginnt südlich von Freiburg und reicht bis zur Schweizer Grenze bei Basel. Seine besondere Anziehungskraft verdankt es gleich mehreren Pluspunkten. Da ist zum einen das Klima, welches der Region immer wieder einen – mehr oder weniger treffenden – Vergleich mit der Toskana beschert. Fakt ist, dass das Markgräflerland zu den wärmsten Regionen Deutschlands zählt. Schon der Frühling beginnt hier einige Wochen früher. Während Anfang April noch die Skifahrer auf den Schwarzwaldbergen wedeln, regen sich unten im Tal bereits die ersten Spargel unter der Folie. Im Sommer sprießt auf den Tabakfeldern sattes Grün, und auf den bunten Wochenmärkten kann man Gemüse erstehen, das sonst eher in mediterranen Gefilden zu finden ist. Tatsächlich wird das einmalig milde Klima von den warmen Südwestwinden geprägt. Die Mittelmeerluft, die durch die Burgundische Pforte einströmt, verbindet die Region spürbar mit dem Pulsschlag des Südens.

      Essen und Trinken

      Zugleich punktet das Markgräflerland mit einer hohen Dichte an Spitzengastronomen. Die regionale Küche hat ihren ganz eigenen Charakter. Auf der Speisekarte finden sich Spezialitäten wie Suuri Leberle mit Brägele (saure Leber mit Bratkartoffeln), Spargel mit Kratzede (Spargel mit zerrupftem Pfannkuchen), Bibeleskäs (Frischkäse, in der Regel mit Kräutern und/oder Zwiebeln angerichtet) oder Chriesichüchli (Markgräfler Kirschküchlein). Sollte die hochdeutsche Übersetzung fehlen, kann man getrost nach der Devise handeln: einfach probieren. Nicht umsonst zählt die Küche am Oberrhein zu den besten in Deutschland.

      Mindestens genauso verlockend wie die Speisekarte der Region ist die Weinkarte. Für so manchen Liebhaber ist das nach dem Markgrafen Karl Friedrich von Baden benannte Anbaugebiet ein Geheimtipp. Der Landesfürst stieg 1783 nicht nur wegen der Abschaffung der Leibeigenschaft auf der Beliebtheitsskala seiner Untertanen, sondern zeigte ihnen auch, wie man die Reben, die vermutlich seit der Römerzeit hier angebaut wurden, als lukrative Erwerbsgrundlage nutzte. Wie auf einer Perlenschnur reihen sich die Weingüter und Winzergenossenschaften aneinander. Das Anbaugebiet umfasst neben dem regional typischen Gutedel Spätburgunder und die Sorten Weißer sowie Grauer Burgunder, Müller-Thurgau, Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Merlot.

      Burgen, Schlösser, Abenteuer

      Die uralte Kulturlandschaft im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz ist gezeichnet von Geschichte und Geschichten. Viele Epochen haben ihre Spuren hinterlassen, die zurück bis in die Steinzeit reichen. Lebendig wird die Vergangenheit anhand der vielen Burgruinen und Schlösser sowie der abenteuerlichen Sagen, die sich darum ranken. Auch sie gehören zur Identität dieser bezaubernden Region.

      Tabakfeld vor dem Belchen-Massiv bei Staufen

1 Süffig wandern mit Aussicht

      Freiburg: Das Wiiwegli, Wanderweg ab Freiburg

      Als Wanderweg der Extraklasse führt das Wiiwegli mitten durch die Weinberge des Markgräflerlandes und offenbart en passant traumhafte Aussichten, die je nach Standort bis nach Basel, zu den Vogesen oder zum Schweizer Jura reichen. Eine Frühlings- oder Herbstwanderung auf dem Wiiwegli gehört mit zum Schönsten, was die Region zu bieten hat. Der liebevoll klingende Name ist alemannisch und bedeutet »Wein-Weglein«. Wobei der im Alemannischen gern benutzte Diminutiv etwas untertreibt, denn das »Weglein« ist rund 80 Kilometer lang und verbindet Freiburg mit Weil am Rhein. Wegweiser ist eine rote Raute mit gelber Weintraube.

      Das Wiiwegli besteht aus vier Abschnitten, die man beliebig abkürzen und nach eigenem Geschmack gestalten kann. Es bietet sich also auch für Quereinsteiger an. Eine Tour beginnt im Freiburger Stadtteil St. Georgen und führt über den legendären Ölberg bei Ehrenkirchen nach Staufen. Dazwischen liegen bezaubernde Landschaften, lauschige Picknickplätze, Sehenswürdigkeiten und immer wieder Orte zum Einkehren. Denn das Wiiwegli verläuft nicht nur durch Weinberge, sondern auch durch Winzerdörfer. Und in den Weingütern stehen die Türen zur Probierstube meist offen. Dann wird schnell klar, dass die Wanderung dem Genuss- und nicht dem

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