Der Mord am Pulverbach. Gisela Garnschröder
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Gisela Garnschröder
Der Mord am Pulverbach
Kommissar Tann 4
Krimi
Impressum
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
Print-ISBN: 978-3-96752-118-4
E-Book-ISBN: 978-3-96752-618-9
Copyright (2021) XOXO Verlag
Neuauflage
Umschlaggestaltung: Grit Richter, XOXO Verlag
unter Verwendung der Bilder:
Stockfoto-Nummer: 1806539644
Buchsatz: Grit Richter, XOXO Verlag
Hergestellt in Bremen, Germany (EU)
XOXO Verlag
ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH
Gröpelinger Heerstr. 149
28237 Bremen
Alle Personen und Namen innerhalb dieses Buches sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
I
Über dem Wald zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen als Hubert Dirk zu seinem Wagen ging. Er gähnte herzhaft und schob die Schiebetüren seines Kaufladens, wie er seinen rollenden Lebensmittelladen nannte, zur Seite. Mit einem Satz war er drinnen und überprüfte den Bestand. Nachdem er die Regale sorgfältig aufgefüllt hatte, machte er sich auf den Weg zu einem befreundeten Bauern, von dem er Eier, Gemüse und Obst bezog. Danach fuhr er, wie jeden Morgen, zu einer Harsewinkler Bäckerei, um Brot und Backwaren abzuholen. Seine Kunden wohnten weit außerhalb, in den ländlichen Gebieten des Kreises Gütersloh, wo es den Bäcker um die Ecke nicht gab. Sein rollender Lebensmittelladen war gern gesehen. Er brachte den neuesten Dorfklatsch mit, die Morgenzeitung und natürlich die frischen Brötchen. Hubert Dirk fuhr auf der Vennorter Straße Richtung Brockhagen, als ihm ein verbeultes Fahrrad auffiel. Es lag halb auf der Straße. Er hielt an, um es zur Seite zu legen. Das Rad sah schlimm aus. Hubert Dirk nahm es auf und bemerkte das Blut. Auf der Straße, am Rad, überall klebte Blut. Dann sah er ihn. Von der Straße aus nicht zu erkennen, lag das Unfallopfer bäuchlings im hohen Gras. Dirk fühlte die Halsschlagader – kalt. Geschockt drehte er den Toten sanft auf den Rücken. Es war ein junger Mann, fast noch ein Kind. Die Totenstarre hatte schon eingesetzt. Hubert Dirk ging mit schleppenden Schritten zu seinem Wagen, holte eine Decke und sein Handy.
Der Notarzt hatte den jungen Mann untersucht und seinen Tod bestätigt.
»Er wurde direkt von einem Wagen überrollt, der Fahrer hätte es, meiner Ansicht nach, auf jeden Fall merken müssen.« Sein Gegenüber, ein Polizeibeamter, blass und sichtlich mitgenommen, nickte.
»Eine Sauerei ist das, den Jungen so liegen zu lassen.« Während der Notarzt seine Tasche packte, ging der Beamte zum Einsatzwagen und informierte die Kollegen der Kriminalpolizei. Der Krankenwagen war schon wieder abgefahren und Hubert Dirk stand noch immer am Straßenrand und beobachtete die Polizisten. Eine junge Beamtin kam nun zu ihm.
»Herr Dirk, wann genau haben sie den Toten entdeckt?«
»So gegen halb sieben. Das Fahrrad lag verbeult am Fahrbahnrand. Ich wollte das Hindernis wegräumen, da sah ich das Blut daran und habe gleich danach den jungen Mann im Gras gefunden«, berichtete er. »Wissen Sie schon, wer es ist?« Die Beamtin schüttelte den Kopf.
»Leider noch nicht, ich habe die Beschreibung weitergegeben. Wenn Sie möchten, können Sie jetzt weiterfahren. Ihre Personalien haben wir.« Dirk nickte und ging schweigend zu seinem Wagen. Die Sonne stand nun hoch am Himmel und oben über dem Berg ragte der Fernsehturm ins Blau. Ein schönes Bild, aber Hubert Dirk konnte sich daran diesmal nicht erfreuen. Er war noch immer entsetzt über den Anblick des jungen Mannes. Er hatte selbst einen Sohn, zwar älter und bereits verheiratet, aber der Gedanke, es hätte auch jemanden aus seiner Familie treffen können, ließ ihn den ganzen Morgen nicht los.
Dirk hatte seine Kunden immer pünktlich beliefert. Jetzt warteten in einer kleinen Siedlung kurz vor Brockhagen schon die ersten Hausfrauen am Straßenrand. Natürlich konnte er den schrecklichen Unfall nicht für sich behalten, und so wurde schon bald heftig über die Raserei auf den abgelegenen Straßen diskutiert.
Hauptkommissar Josef Tann hatte an diesem Freitagmorgen seinen Sohn in den Kindergarten gebracht und erschien verspätet in seinem Büro. Der Anruf seiner Kollegin, Dörte Masch, vom Streifendienst erreichte ihn, als er gerade seinen Computer gestartet hatte. Kurz vor Brockhagen hatte es einen Unfall mit Fahrerflucht gegeben. Er überprüfte noch schnell seine Emails und stürzte los. Der Verkehr war dicht, und es dauerte einige Zeit, bis er an der Unfallstelle eintraf. Er