Kugelhagel auf Sylt: Ein Kubinke Krimi. Alfred Bekker
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„Versuchen Sie mich jetzt nicht danach zu fragen, wen ich gemeint habe, Herr Kubinke. Darauf werde ich Ihnen nämlich nur dann eine Antwort geben, wenn irgendeine Verordnung, ein Gerichtsbeschluss, die dienstliche Anweisung eines Vorgesetzten oder irgendetwas Vergleichbares mich dazu zwingt. Und selbst dann würde ich mir noch sehr gut überlegen, wieviel ich darüber preisgebe.”
Einige Augenblicke herrschte Stille im Wagen. Paul Mahler beschleunigte bis auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit. Es herrschte im Moment kein Verkehr.
„Wir brauchen einen Wagen hier auf Sylt”, sagte ich schließlich, denn mir war klar, dass es im Moment keinen Sinn hatte, über das andere Thema weiter mit Kommissar Mahler zu sprechen. „Und außerdem hat man uns gesagt, dass sich Ihr Büro um eine Unterkunft kümmert.”
„Der Wagen steht bei der Polizeidienststelle für Sie bereit”, sagte Mahler in einem deutlich ruhigeren Tonfall. „Und was das Hotel angeht - es wird Ihnen gefallen. Es heißt Sylt Palisades, und manche Leute wären froh, sich dort einen Urlaub leisten zu können.”
6
Chantal Weber saß an einem Tisch im Freien. Er gehörte zu einer Bar mit dem klangvollen Namen ‘La Bella’, und es handelte sich um eine Bar, die dem entsprach, was die Italiener darunter verstanden. Ein Ort, an dem man den ganzen Tag etwas essen konnte und wo den ganzen Tag der Fernseher lief - vorzugsweise Sportübertragungen. Bei den Italienern war das Fußball, die Übertragungen der italienischen Liga, denn abgesehen von Brasilien gab es wohl kein Land auf der Welt, das ebenso fußballverrückt war wie Italien.
„Ciao Ragazza“, sagte plötzlich eine raue Männerstimme, die sie zusammenzucken ließ. So sehr, dass sie um ein Haar den Drink umgeworfen hätte, der vor ihr auf dem Tisch stand. Sie zitterte.
Ein Mann in einem grauen Anzug setzte sich zu ihr. Der Fußballball-Kommentator von RAI Sport-TV überschlug sich gerade jetzt vor Begeisterung.
Seine Stimme drang verzerrt aus dem Inneren des Lokals und mischte sich mit ein paar Männerstimmen.
„Wie geht es dir, Ragazza?“, fragte der Mann im grauen Anzug. Er trug sein Hemd weit offen. Ein goldenes Kreuz hing ihm neben einem Amulett um den Hals.
„Ich kann das nicht”, sagte Chantal Weber.
„Was kannst du nicht?”
„Hör mal, ich ...”
„Haben sie dir Fragen gestellt, Ragazza?”, fragte der Mann im grauen Anzug. Er spielte dabei mit dem Amulett herum und ließ es schließlich gegen das Kreuz ticken. Das Geräusch, das dabei entstand, war metallisch und hart. Er machte das gleich noch einmal.
„Sie haben mich alles Mögliche gefragt”, sagte Chantal Weber. „Und ich habe ihnen gesagt, was ich sagen sollte.”
„Na bravo! Dann kann doch nichts schiefgehen, Ragazza!”
„Ich weiß nicht.”
„Verlier jetzt nicht die Nerven, hörst du? Was geschehen ist, ist geschehen. Das kann man nicht mehr ändern. Jetzt musst du nach vorne blicken. Ein neues Leben beginnen.”
„Ja, vermutlich hast du recht. Aber das ist nicht so einfach.”
Ein Motorboot rauschte auf die Anlegestelle zu, die sich nur wenige Dutzend Meter von dem Lokal ‘La Bella’ entfernt befand. Das Boot legte an. Ein Mann sprang auf den Steg. Er winkte herüber.
Der Mann im grauen Anzug nahm die Hand von den Amulett und dem Kreuz auf seiner Brust und winkte zurück.
„Ich werde abgeholt”, sagte er. Er stand bereits auf.
„Warte!”, sagte sie. Er drehte sich zu ihr um und musterte sie.
„Es ist besser, man sieht uns nicht zusammen.”
„Ich glaube, es wäre das Beste, wenn ich für eine Weile einfach verschwinde”, sagte sie.
Aber er schüttelte energisch den Kopf.
„Nein, das halte ich für keine gute Idee.”
„Und wieso nicht?”
„Hör, mal, Chantal ...”
„Ich sagte es dir schon: Ich halte das nicht durch!”
„Wenn du dich jetzt vom Acker machst, wird das nur den Verdacht auf dich lenken. Es wird sich jeder fragen, was mit dir los ist, und das kann nicht in unserem Interesse sein. Und in deinem schon gar nicht.“
Sie schluckte. Seine Stimme hatte den Klang von klirrendem Eis. Chantal Weber wollte etwas sagen. Ihr Mund öffnete sich halb, aber sie brachte nicht einen einzigen Ton heraus. Ein dicker Kloß saß ihr im Hals. Sie war unfähig, auch nur ein einziges Wort über die Lippen zu bringen. Davon abgesehen spürte sie, dass es ohnehin sinnlos gewesen wäre.
„Bleib einfach bei deiner Geschichte! Wiederhole sie immer wieder! Immer dasselbe. Dann wirst du die Polizisten überzeugen. In ein oder zwei Wochen kannst du dann meinetwegen verschwinden. Ich kenne da jemanden in Berlin, bei dem du unterkommen könntest. Aber darüber reden wir, wenn es soweit ist, klar?” Sie nickte stumm. Er grinste schief. „Addio, Ragazza! Ich werde mir jetzt etwas den Fahrtwind dieses Bootes um die Nase wehen lassen.”
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