Dantes Inferno III. Akron Frey

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Dantes Inferno III - Akron Frey

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aus zu betrachten. Dort kannst du dich mit deinem Geistwesen verschmelzen, das gleichzeitig innerhalb und außerhalb von dir ist. Weißt du noch, wo die Erkenntnis auf dich gewartet hat?

      Träumer: Ja! Der alte Magus sprach von einer Schwelle, die von den Träumern von zwei verschiedenen Seiten her passiert werden musste.

      Wächter: So kommen wir deiner Erinnerung schon ziemlich nahe. Von der einen Seite näherst du dich dem Wächter, der dich erwartet. Nun überleg dir mal, wie sich das Ganze aus Sicht des andern, sozusagen von der anderen Seite her, darstellt?

      Träumer: Hmmm … vielleicht wartet da einer darauf, dass ein anderer kommt, dem er die Pforte öffnen kann.

      Wächter: Exakt! Auf der Suche nach Erkenntnis hast du dir selbst das Bild des Wächters geschaffen, den du nicht suchen musst, sondern der dich findet, wenn die Zeit der Antworten gekommen ist.

      Träumer: Wen? Mich?

      „Oh ja“, lächelte er mich wissend an, „du hast dich nicht verzählt, es fehlt noch die letzte Stufe ins Licht. Dieses letzte Stück zur Erlösung muss von jedem Kandidaten in seiner Seele selbst errichtet werden.“

      Ich schaute mich auf dem Plateau suchend um, erblickte aber nichts, was sich in geeigneter Weise als möglicher Baustoff anbot.

      Akron grinste: „Doch nicht auf der materiellen Ebene …“ Ich spürte mich in eine goldene Flamme eingehüllt, die sich wie ein elektrostatisches Phänomen in seiner Hand entlud. Dann zog er an einem dicken Tau, worauf der weit ausladende Baum eines Hebekranes herüberschwang. Am Ende des Seiles hing ein aus Schilfrohr gefertigter Lastenkorb, der baumelnd über einer kleinen kreisrunden Öffnung zum Stehen kam, die ich bisher noch gar nicht bemerkt hatte. Mit bangem Blick starrte ich in diesen gähnenden Schlund, dessen Grund sich irgendwo in der Dunkelheit verlor. Mit stummer Gebärde wies mein Seelenführer mich an, in den Korb hineinzuklettern.

      „Das ist nicht dein Ernst“, maulte ich wütend, „ich dachte, wir hätten diesen Unterweltscheiß jetzt endlich hinter uns. Nun verlangst du von mir, dass ich noch einmal in diesen Seelenmorast da unten eintauche?“

      „Erinnere dich an den Stein des Sisyphus, der von der Spitze immer wieder ins Tal hinunterrollen muss, bis der Betreffende die Lösung des Rätsels kennt.“ Akrons Augen machten mir schnell deutlich, wie ernst ihm die Sache war: „Willst du deiner Erlösung begegnen, musst du gleichzeitig in die Höhe bauen und in die Tiefe graben. So wie jeder Baum, der mit seiner Krone in den Himmel ragt, nach unten noch einmal so lange Wurzeln hat, genau so hat auch der Turmbau einen Keller. Dort unten wirst du den Mörtel deines letzten noch zu errichtenden Stockwerks vorfinden. Das ist das Gesetz der Polarität. Solange du nicht erkennst, dass das eine die Voraussetzungen dafür schafft, dass sich das andere entwickeln kann, hast du statt eines geschlossenen Ganzen immer zwei Seiten, die du isoliert voneinander betrachtest. Denn obgleich das Ziel am Ende in den geistigen Höhen thront, führt dich dein Weg gleichzeitig wieder hinab, in die Kellergewölbe dieses Turmes, direkt in Saturns finstere Höhle. Bevor die Seele rein und geläutert ist, muss sie zunächst durch einen tiefen Stein. Darum folge deinem inneren Cherub, er wird dein Licht auf dem Weg in die Finsternis sein ...“

      

Mond in Steinbock

      Sünder

      Neider, Pessimisten, verbitterte Menschen mit negativen Gefühlen und depressiven Stimmungen, die „schwarzen“ Mütter, die das Leben aus ihren Kindern heraussaugen (umgekehrt: die unabgenabelten Kinder, die sich im Mutterschoß festhaken), die gemästete Schlange, die das Blut ihrer Opfer aufleckt, die verschlingende Urmutter

      Disposition

      Der Schattenbereich von Mond im Steinbock und Mond im 10. Haus sowie disharmonische Mond/Saturn-Aspekte

      Schuld

      Die Palette ist groß: Neid, Verbitterung, Verhärtung, versteinerte Herzen, zuviel Gewicht auf Recht und Ordnung, unterdrückte Weiblichkeit und Verödung der Emotionen aus übertriebenen Pflichten, Zurückweisung von Gefühlen zur Vermeidung von Schmerz, Problematik in der Beziehung zur eigenen Mutter, Übergriffe und kompensierende Verantwortung aus der schmerzlichen Abgespaltenheit der inneren Gefühlsnatur

      Strafe

      Diese Hölle konfrontiert dich mit deinem (unverhältnismäßigen) Streben nach Unabhängigkeit von den Bedingungen der Natur, das sich der Hingabe an die fließenden Abläufe der Schöpfung entgegenstellt. Die Seele versteckt sich hinter einem schützenden Panzer, um sich vor den Angriffen zu schützen, die überall im Außen lauern. Sie verbirgt sich hinter der eigenen Angst, um nötige Ablösungsprozesse zu verhindern, und durch das nicht Loslassenkönnen bleibt sie in unerträglichen Blockaden und selbstzerstörerischen Situationen gefangen. Im Bestreben, die Objekte der Begierde an sich zu binden, um deren Gefühle zu kontrollieren und emotionale Unschärfen zu verhindern, wird die Anima geopfert und Sehnsucht mit geißelnder Selbstzucht ausgetrieben – das ist die Strategie, mit der man gegen das Leben „antritt“. Das führt in die Irre, denn im Bestreben, die Grenzen nach außen hin zu festigen und gegen äußere Angriffe zu zementieren, ist es uns meistens nicht bewusst, dass die wirklichen Bedrohungen von innen kommen.

      Lösung

      Dieser Ort konfrontiert dich mit den unendlichen Tiefen deiner angesammelten Gülle – mit den Auswüchsen der seelischen Bilderwelt. Er gewährt dir einen Blick hinter den Spiegel, in dem du deine bewusste Welt den Sicherheitsbedürfnissen deiner inneren Ängste angepasst hast, ins Reich des Unbewussten, wo dir die Schreckensbilder deiner Seele als die Brut der Nacht am anschaulichsten entgegenblicken. Jenen Ungeheuern zu begegnen und sie zu überwinden, ist die Herausforderung dieser Hölle. Denn alle Drachen, Spinnen, Schlangen, Ungeheuer und Dämonen sind vergangene Erlebnismuster, die aus den Tiefen unserer Erinnerung steigen.

      Die Hölle des gefangenen Seelenschmerzes

      „... will heißen“, schloss ich aus Akrons letztem Satz, „dass du nicht mit mir kommen willst. Ich dachte immer, du wärst mein innerer Cherub und Seelenführer?“

      Akron lachte. „Sind wir wieder einmal soweit, dass du NIEMAND herauszufordern suchst? Bemüh dich lieber nicht! An diesem Punkt der Entwicklung muss der Reisende ein letztes Mal in die Unterwelt seines Tiefenbewusstseins zurück, um die schicksalhaften Begegnungen und Erinnerungen seines durchlebten Daseins endgültig aufzulösen. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Begebenheiten im wirklichen Leben oder nur in seiner Fantasie stattfinden. Hier oben ist alles nur noch reine Emphase; der Psychomagier allein versteht die Dinge als das zu begreifen, was sie in ihrem innersten Wesenskern wirklich sind: nichts anderes als die Ausgeburten dynamischer Energien, die in zyklischer Aktivität um das Zentrum jeder einzelnen Seele pulsieren.“

      Ich dachte nach. „Aber ist es denn überhaupt sinnvoll, sich diesen Sehnsüchten willentlich zu entziehen und sie, wie es unzählige Mönche und Nonnen immer wieder vergeblich versuchten, mit geißelnder Selbstzucht auszutreiben?“

      „Das kommt auf die Haltung des Menschen an. Hat sich die Seele für ihre Weiterentwicklung, für einen Weg der Entbehrungen und Entsagungen

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