Love attacks. Frank Bonkowski

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Love attacks - Frank Bonkowski

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negative Stimmung ist unheimlich ansteckend!

      Vor ein paar Monaten habe ich beim Sport meine Zeiten geändert. Ich hätte eigentlich gerne weiter morgens trainiert, aber genau meine Zeiten waren auch bei einer Gruppe älterer Leute beliebt, die immer regelmäßig da waren und zwischen Geräten und Gewichten genauso regelmäßig Zeit fanden, über Leute zu lästern, die es heute mal nicht zum Training geschafft hatten. Was wahrscheinlich die vorbildliche Pünktlichkeit erklärt. Die müssen geahnt haben, dass »versäumter Sport« gleichbedeutend mit »Hauptrolle in den Geschichten der Mitsportler« sein würde.

      Ich war selber nie Teil dieser Gespräche und hatte auch nicht das Gefühl, eine Beziehung aufgebaut zu haben, die mir das Recht gegeben hätte, da irgendwie einzugreifen. Ehrlich gesagt hatte ich auch gar keine Lust, mich einzumischen oder Freundschaften zu schließen. Ich gehe dahin, um Muskeln zu kriegen, nicht Freunde! Aber obwohl ich beim Training immer einen MP3-Player auf den Ohren hatte, fühlte ich mich jedes Mal ein bisschen schmutzig, wenn ich nach Hause ging. Ganz kann man seine Umwelt eben doch nicht ausschalten. Hätte ich jetzt doch etwas sagen sollen?

      Von außen betrachtet sieht es ja immer doof aus, wenn Menschen negativ eingestellt sind oder sich unnötig aufregen. Und dann fahr ich doch neulich mit meinem Mountainbike auf einem Fahrradweg in unserer kleinen Stadt, und eine Frau im Auto übersieht mich und fährt mich fast um.

      Erschreckt hat mich meine spontane Reaktion! Ohne nachzudenken, schüttle ich voller Verachtung den Kopf und gucke die Frau vorwurfsvoll an. Warum? Ganz einfach! Machtgehabe. Irgendetwas in mir musste der Frau zeigen, wie doof sie war, dass sie die schlimmste Autofahrerin der Welt war und dass ich eben alles besser konnte als sie. Soweit zu meiner dunklen Seite!

      Aber dann hab ich mich gefangen und mich über mich selbst kaputtgelacht. Ich weiß gar nicht genau, warum. Vielleicht ist mir in dem Moment eingefallen, wie blöde ich so ein Verhalten finde, und jetzt war ich selbst so ein »spießiger Idiot«, über den ich manchmal Witze reiße, der ich nie sein wollte … Jetzt war ich eine kopfschüttelnde, sich selber so wichtig nehmende Witzfigur!

      Jedenfalls musste ich über mich selber lachen, und das Gute war, dass sich dann auch die Schreckensstarre der Frau, die eben noch vor meiner beeindruckenden Machtdemonstration gekauert hatte, löste und wir zusammen lachen konnten. Irgendwie haben unsere Seelen miteinander kommuniziert, und wir haben wohl beide den Tag viel entspannter weitergelebt.

      Jedes Jahr zu Ostern feiern Christen, dass Jesu Auferstehung von dem, was die Mächtigen seiner Zeit ihm angetan hatten, der Beweis dafür ist, dass Liebe über Machtdemonstrationen siegt. Dass Liebe immer eine bessere Reaktion ist, als mein Gegenüber kleinzumachen. Das kann ich nicht immer glauben, aber wenigstens in diesem Moment hatte ich das erleben dürfen.

      In dem Sinne, wie wäre es, wenn eine Gruppe von uns sich vornehmen würde, an einem Tag oder an einem bestimmten Ort nur positiv über andere Menschen zu reden und gute Stimmung zu verbreiten? Nicht auf die vorgeheuchelte Art, wie eine amerikanische Bedienung auf der Suche nach Trinkgeld: »Sie sind der klügste und attraktivste Gast, den wir je in diesem Restaurant bedienen durften!« Obwohl selbst das manchmal besser ist als die Dinge, die wir uns »ehrlich« an den Kopf werfen.

      Die Idee ist, positive Dinge zu finden und zu feiern, über das zu reden, was gut ist, rechtschaffen, tugendhaft, lobenswert … (Philipper 4,8). Würden Menschen, die uns begegnen, dann auch irgendwie anders weggehen, positiver, schöner, fröhlicher?

       Die Attacke:

      Verabredet euch dazu, am einem bestimmten Tag, dort, wo ihr seid, nur positiv zu reden, gute Stimmung zu verbreiten, mehr zu lächeln. Trefft euch am besten hinterher noch einmal, um zu besprechen, ob sich dabei in euch irgendetwas verändert hat! Das hört sich einfach an, ist eventuell aber eine der schwereren Liebesattacken!

       Die Idee:

      Letzte Woche hatte ich ein auf den ersten Blick unscheinbares, aber dennoch tief spirituelles Erlebnis.

      Ich sitze auf meinem Fahrrad, programmiere meinen MP3-Player für meine morgendliche Fitnesstour um den See, und als ich gerade wieder losrollen will, merke ich, dass mir ein leicht verrotztes Taschentuch aus der Jacke gefallen ist.

      Wirklich kein weltbewegender Moment, nur sagt mir in diesem Augenblick eine ziemlich klare Stimme in meinem Kopf: »Was für ein Mensch möchtest du sein? Einer, der diese Welt mal besser und zum Beispiel sauberer, oder einer, der sie schlechter und dreckiger hinterlässt?«

       Die Attacke:

      Räum wenigstens deinen eigenen Dreck weg! Oder sogar mal den, den du gar nicht verursacht hast. Wäre doch was Schönes, eine sauberere Welt!

       Die Idee:

      Wenn wir ehrlich sind, hören wir schlechte Nachrichten eigentlich lieber als gute. Es ist unglaublich, wie viel Unsinn geradezu gefeiert wird. Die kleinen, unauffälligen Taten, die das Leben lebenswert machen, gehen oft unter und können demnach auch nicht nachgeahmt werden.

      Während unserer Kinder-Camps in Kanada haben wir immer wieder so kreativ wie möglich versucht, unseren Campern beizubringen, wie anders, ja fast gegensätzlich sich Jesus Gottes »neue Welt« vorgestellt hat. Dazu gehörte auch, gute Taten zu feiern und die Täter zu ehren. Hier sind ein paar Ideen:

       Die Attacke # 7:

       Die Camp-Zeitung

      Ungefähr drei Mal pro Woche erschien bei uns eine Camp-Zeitung, die Bilder vom Vortag und wissenswerte Informationen enthielt, wie etwa die Gewinner der Spiele des Vortages, Eishockeyresultate der Vancouver Canucks, eine Vorschau auf kommende Spiele, das Menü für das Abendessen, Kurzvorstellungen von Camp-Teilnehmern und natürlich die »Good News«-Spalte, in der gute Taten gefeiert wurden.

      Da konnte man z. B. lesen: Kim hat geteilt. Lukas wäre normalerweise ausgerastet, ist aber cool geblieben. Erika ist heimlich beim unaufgeforderten Saubermachen gesichtet worden. Yvonne hat durch ihren Humor den Abend bereichert. Kurts Einstellung und zusätzliche Arbeit hat unser Spiel gerettet usw.

       Die Attacke # 8:

       And the Winner is …

      Wir alle wünschen uns, gefeiert zu werden! Aber oft sind es nur die Gewinner, die auf die Bühne kommen und Blumen, Applaus etc. von ihren Fans entgegennehmen.

      Während unseres Camps mit dem Thema »Superhelden – Gottes neue Welt« trug eine unserer Lehrerinnen, Ellen, die ganze Zeit Superhelden-T-Shirts. Irgendwann fing sie damit an, zu Beginn ihrer »Story Time«, ihrer Geschichten-Erzählzeit, jemanden auf die Bühne zu holen, bei dem sie eine gute Tat, eine gute Einstellung, etwas Heldenhaftes beobachtet hatte. Jemand also, der in einem anderen Sinne ein Gewinner war. Die Person wurde dann extra gefeiert und bekam unter tobendem Applaus ein Spiderman-, Batman- oder Superman-T-Shirt überreicht.

       Die Attacke # 9:

       Positive Nachrede

      Jeder von uns weiß, wie die Atmosphäre

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