Der Weg des Vergessens. Gabriele

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Der Weg des Vergessens - Gabriele

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ist ein Gaukler, und so mancher fällt darauf rein.

      Die Buchhaltung des All-Bewusstseins, des kosmischen Seins, jedoch ist präzis und gerecht.

      Was in dem vorliegenden Buch geschildert wird, ist real. Ob wir es annehmen wollen oder nicht, ob wir darüber nachdenken oder nicht, ob wir es beiseiteschieben und abtun oder nicht – jeder wird es einst erleben, spätestens dann, wenn er die irdischen Augen schließt und erkennt, dass hinter dem irdischen Leben, das ihm so real erschien, eine andere Realität wirkt. Diese Wirklichkeit erschließt sich spätestens jeder Seele dann Schritt für Schritt, wenn sie die von ihrem Menschen selbst geschaffenen Speicherungen, gleich Ursachen, erkennt und bereinigt, also der kosmischen Umwandlung übergibt. Dadurch wächst sie auf dem Weg des Vergessens in die Gesetzmäßigkeiten des Lebens hinein, die der einzigen Realität entsprechen, der ewigen Heimat unseres wahren Seins.

      Martin Kübli

      Keine Energie geht verloren – wo geht sie hin?

      „Der Weg des Vergessens“ – ein fesselndes Thema, denn keiner ist ausgeschlossen, wenn es heißt „Der Mikrokosmos im Makrokosmos“.

      Ein paar Fragen vorab:

      Jeder Mensch hat seine persönliche Vergangenheit. Denken wir über unsere Vergangenheit nach, so stellen wir fest: Wir können uns an viele Details nicht mehr erinnern. Wir sagen so lapidar: „Vergangen ist vergessen.“ Da jedoch keine Energie verloren geht, wo sind dann die Energien – z.B. unsere Gefühle, Empfindungen, Gedanken, Worte, alles Positive und Negative in unserem Leben, auch unsere Gewohnheiten, also unsere gesamten Verhaltensmuster, all das, was wir unter die Rubrik „vergessen“ oder „vorbei“ einreihen – geblieben?

      Ob die Menschen, die wir beleidigten oder gar geschädigt haben, uns vergaben oder eventuell noch darunter leiden, tun wir oftmals als Lappalie ab. Doch was nicht behoben, also nicht vergeben ist, bleibt bestehen, auch wenn wir ungeklärte Situationen vergessen haben. Wir Menschen gehen allzu leicht über den Faktor „Energie“ hinweg – doch jede Energie, die von jedem von uns ausgeht, bleibt existent; sie ist gespeichert in uns, im Mikrokosmos, und im Makrokosmos.

      Menschen, die z.B. über einen Schicksalsschlag schwer hinwegkommen, hören häufig von Bekannten den Spruch: „Die Zeit heilt viele Wunden!“ –

      O ja, aber nur dann, wenn wir beim anderen keine Wunde, keine Schuld, zurückgelassen haben.

      Jesus von Nazareth lehrte die Menschen aller Generationen Folgendes: „Schließ’ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und du wirst ins Gefängnis geworfen.“

      „Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen“ – wer ist der Richter? Es ist immer das Gesetz von Saat und Ernte.

      „... und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben“ – der Gerichtsdiener sind wir selbst; wir geben unsere Ursachen in unseren Körper und in unsere Seele ein. Das kann für uns wie ein Gefängnis sein, dann, wenn die Ursachen zur Wirkung kommen.

      Die Wissenschaft lehrt uns, und weil es die Wissenschaft lehrt, gehen viele Menschen davon aus: Alles ist Energie, und keine Energie geht verloren. Wenn keine Energien verloren gehen – wo sind die unterschiedlichen Schwingungsgrade der Energien geblieben? Wo wurden und wo werden sie gespeichert? Ein Kommentar von vielen könnte lauten: „Man kann sich doch nicht an jede Kleinigkeit, an alle Details oder an Situationen mit anderen erinnern! Wer kann das schon?!“ Richtig: Wer kann das schon? Doch jeder von uns hat verschiedene Ereignisse im Gedächtnis, z.B. bestimmte Situationen, die mit dem Nachbarn zu unliebsamem Streit führten, vielfach nur Kleinigkeiten, die aber nicht behoben sind. Oder uns fallen Begebenheiten ein, die uns längere Zeit in Gedanken bewegten, worüber wir uns auch immer mal wieder mit Freunden und Bekannten unterhielten. Oder uns kommen die einstigen Auseinandersetzungen mit dem Arbeitskollegen in den Sinn. Und vieles mehr.

      Manches trat mit Ortsveränderungen aus dem Blickfeld. Man zog in eine andere Stadt und ließ auf diese Weise all die Misshelligkeiten und den Streit um oftmals unnütze Belange scheinbar hinter sich. Was der mitbetroffene Nachbar oder Arbeitskollege denken mochte, ob er mit dem, was zu Misshelligkeiten, Streit und Vorwürfen führte, zurechtkam, haben diejenigen, die weggezogen sind, meist allzugern vergessen. – Viele Situationen und Begebenheiten, die der Alltag bringt, tut der Mensch generell allzu schnell mit dem Schlagwort ab: „Aus den Augen – aus dem Sinn!“ Aber alles ist Energie. Wo ist die Energie der unbehobenen, ungetilgten und ungesühnten Ego-Auswüchse geblieben, da doch alles, aber auch alles, Energie ist?

      Ähnliches gilt auch für das, was uns beflügelt, wie z.B. das beglückende Gefühl, das Abitur mit „gut“ bestanden zu haben, oder die Freude über den Job, der uns angeboten wurde und den wir annahmen – natürlich mit Aufstiegsmöglichkeiten, wodurch es uns heute im fortgeschrittenen Lebensalter gut geht. Ein anderer wieder sonnt sich in diversen Urlaubserinnerungen, oder er preist jetzt noch die Fügung des Zusammentreffens mit Menschen, die ihm in seinem weiteren Erdenleben unerwartete Vorteile bescherte, und vieles mehr. Jeder Mensch hat seine Vergangenheit, und jeder von uns erinnert sich an das, was ihn längere Zeit beschäftigt hat, vorwiegend an das, was ihm von Nutzen war.

      Was uns in der Vergangenheit sehr in Bewegung versetzte, wie z.B. Freude, berufliche Vorteile und Urlaubserlebnisse, aber auch Ärger, Trauer, Leid, Pech – das alles und Weiteres mehr gehört zum Erdenleben jedes Einzelnen. Tief beeindruckende und lang anhaltende Begebenheiten und Situationen bleiben also in Erinnerung und sind oftmals noch gegenwärtig, zumal wir immer mal wieder über das sprechen, was unser Erdenleben mit prägte. Wenn wir uns auch nicht mehr an alle Details dessen erinnern, was noch bildhaft vor uns ist, doch der Gesamteindruck bleibt. Das Erfreuliche, aber auch das, was in unserem Leben nicht in Ordnung war und nicht gerade zweckerfüllt verlief, bleibt in uns gespeichert.

      Wenn alles Energie ist, so bauen wir in uns ständig weitere Energien auf, die unter Umständen zu ganzen Komplexen werden, weil wir immer und immer wieder an das Gleiche denken oder über dasselbe reden. Zum Beispiel stehen uns heftige Diskussionen immer noch lebhaft vor Augen, z.B. ein Streit, woraus sich eine Feindschaft entwickelte. Wir können sie bis zum heutigen Tag nicht vergessen, weil wir der Ansicht sind, der andere sei schuld und sei unversöhnlich.

      Alles in allem kann gesagt werden: Wir erinnern uns vorwiegend an das, was in unserer Gefühlsebene wohl eingraviert ist, sich aber noch im aktiven Bewusstsein befindet, also an das, wobei wir emotional freudig oder aber ärgerlich aufbrausend reagiert haben und das uns immer mal wieder bewegte. An dem Für und Wider waren wir auf jeden Fall Beteiligte – und sind es bis heute noch, weil wir durch unser Denken und Reden Energien produzieren. Wir reagieren und agieren also. Auch dann speichern wir Energien, wenn wir hilfsbereit waren und zum guten Einvernehmen beitrugen. Das Gleiche gilt, wenn wir boshaft und böse waren, vor allem dann, wenn in einer Angelegenheit und Sache unsere Position in Frage gestellt wurde.

      Jeder Mensch ist ein Mikrokosmos im Makrokosmos –

      wir speichern unablässig.

      Gehen wir also davon aus, dass keine Energie verloren geht, so ist jede Situation und Angelegenheit, alles Für und Wider in unserem Erdenleben – ob wir uns jeweils noch daran erinnern können oder nicht – gespeichert. Alles, aber auch alles, was uns betrifft, zeichnet unser Bewusstsein. Daraus entwickelt sich unser Charakter, der uns prägt und unser Denken und Handeln bestimmt. Man fragt sich: Bleiben alle Regungen und Neigungen – wie z.B. der Ärger mit anderen, alle Freuden und Leiden, das Pech und das Glück – bildhaft bei uns? Und wo ist dies alles gespeichert, wenn doch keine Energie verloren geht?

      Machen

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