Tierisch gute Gespräche. Amelia Kinkade

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Tierisch gute Gespräche - Amelia Kinkade

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schließlich die Informationen für sich. Im Laufe der Zeit lernen sie, die Übermittlungen gänzlich zu ignorieren.

      Studien der Zirbeldrüse, die sich zwischen den Augen befindet und der man die Eigenschaften des „Dritten Auges“ zuschreibt, zeigen, dass die Drüse im Alter von sieben bis acht Jahren anfängt zu verkümmern, um sich im weiteren Reifungsprozess des Kindes nur noch stärker zurückzubilden. Die Wissenschaft weiß mit der winzigen zapfenförmigen Drüse nichts anzufangen. Fest steht lediglich, dass deren Aktivität zum Stillstand gelangt, sobald wir in die Pubertät kommen. Von da an ist der Körper natürlich besessen von dem, was unterhalb der Taille geschieht!

      In Drawing on the Right Side of the Brain legt Betty Edwards dar, dass die linke Gehirnhälfte die analytischen Fähigkeiten sowie den kritischen Geist, die Kräfte der deduktiven Argumentation und das Ego beherbergt. Das „Ich“, das wir alle kennen, ist in der linken Hemisphäre unseres Gehirns zu Hause.

      Bei schätzungsweise 70 Prozent der Menschen haben die kommunikativen Fähigkeiten ihren Platz ebenfalls in der linken Gehirnhälfte, aber ich vermute, dass meine in der rechten Seite zu finden sind (obgleich tief unten). Das erklärt vielleicht, warum ich telepathische Übermittlungen im gesprochenen Wort in englischer Sprache empfange. Diese Fähigkeit wird Hellhören genannt.

      Wenn die verbalen Fähigkeiten der linken Gehirnhälfte zum Schweigen gebracht werden, kommen die in der rechten Gehirnhälfte angesiedelten visuellen Fähigkeiten zum Zug und können eine angenehme Ruhepause herbeiführen, in der man frei von beurteilendem Denken ist. In der rechten Hemisphäre des Gehirns findet kein Beurteilen statt; hier gibt es nur die reine Erfahrung, die kleine Kinder wohl jederzeit genießen.

      Der gleiche veränderte Bewusstseinszustand wird auch bei allen künstlerischen Unternehmungen erreicht, in denen genügend Meisterschaft im Spiel ist, so dass der Geist abschalten und der Körper „automatisch“ funktionieren kann. Auch professionelle Basketballspieler und Praktizierende der Transzendentalen Meditation haben mir diesen Glückszustand geschildert, und Gleiches ist von Schlittschuhläufern, Bildhauern, Skiläufern, Jongleuren, Fußballspielern und sogar Küchenchefs zu berichten, um nur einige zu nennen. Viele Jazzmusiker sprechen ehrfürchtig vom „groove“, und bei manchen Tänzern heißt es einfach „Ankommen“.

      In The Inner Game of Tennis sagt Timothy Gallwey, der Focus des Spielers müsse immer auf das gerichtet bleiben, was gerade geschieht, anstatt auf die Beurteilung des eben Geschehenen. Auf diese Weise wird der Geist im gegenwärtigen Moment so wach gehalten, dass er keine Zeit hat, das Geschehene zu beurteilen, auch wenn es Lob verdient. Tänzer, Athleten, Künstler, (hoffentlich auch) Flugzeugpiloten und Rennfahrer lernen, im Augenblick zu bleiben. Nur im gegenwärtigen Augenblick finden wir den Zustand perfekter Konzentration, in dem kein beurteilendes Denken stattfindet.

      Nach einer anderen Theorie ist der Schlüssel zur Stimulierung der übersinnlichen Kräfte weder in der rechten noch in der linken Gehirnhälfte zu finden. Das Gehirn soll vielmehr möglichst vollständig ausgeschaltet werden, damit wir uns in die Stille des Herzens begeben können. Nur im Herzen entgehen wir unserem mentalen Geplapper und können dann den Geist so lange zum Schweigen bringen, bis er endlich wahrhaft zuhört.

      In der westlichen Welt ist diese Vorstellung praktisch unbekannt, doch treffen wir sie in allen östlichen Religionen an, die Erleuchtung durch Meditation suchen. Wir werden dieser Technik im Abschnitt über Hellfühlen nachgehen - der Kunst, Gefühle von anderen Lebewesen aufzufangen.

      Für das Erlernen der Telepathie gibt es ein System von Verfahren mit einem sehr konkreten Aufbau. Wenn du diese Verfahren lernst und so oft übst, dass sie Teil deines Körpers werden, kannst du dein Gehirn ausschalten und einen Zustand vorübergehender Gnade genießen.

      Nichtverbale Kommunikation ist eine Kunst wie alle anderen Künste. Mit der Zeit wird uns der Zugriff auf die rechte Seite des Gehirns zur Gewohnheit werden, anstatt nur ein Zufallstreffer zu sein. Telepathie ist äußerst künstlerisch, denn sie ist die Fähigkeit, in Bildern zu denken – Bilder zu senden und zu empfangen, die wir im Geist wie auf der Leinwand eines Malers erschaffen haben.

      Rad fahren ist eine Aktivität der rechten Gehirnhälfte, aber als du es die ersten paar Male probiert hast, erforderte es deine ganze linksseitige Konzentration und Aufmerksamkeit. Jetzt brauchst du dafür wahrscheinlich so wenig Aufmerksamkeit, dass du überhaupt nicht bewusst darüber nachdenken musst. Selbst das Gehen war einmal ein unsicheres Unterfangen. Mit der Praxis wird die psychische Kommunikation bald nur noch ein alter Hut für dich sein. Dann gehst du spazieren und unterhältst dich gleichzeitig telepathisch mit deinem Hund, ohne dich auf die eine oder andere Fähigkeit konzentrieren zu müssen.

      Wir menschlichen Tiere haben an einem Tag etwa vierzigtausend Gedanken (obwohl ich ein paar Leute kenne, die schwören würden, nur zwei oder drei Gedanken an einem guten Tag zu haben). Wenn ein Tier oder auch eine andere Person Kontakt aufzunehmen versucht, werden sie immer ein Besetztzeichen erhalten. Die Hauptaufgabe des menschlichen Gehirns ist ganz offensichtlich, so viele Nachrichten wie irgend möglich auszusenden und um jeden Preis beschäftigt zu wirken.

      Etwa vierzigtausend Impulse werden also täglich von deiner persönlichen Radiostation in die Welt um dich herum ausgesendet. Wären deine Gedanken dem bloßen Auge sichtbar, dann würden wir sie pausenlos hinausströmen sehen - und dies den ganzen Tag, Tag für Tag.

      Um telepathisch zu kommunizieren, musst du aufhören, Signale auszusenden. Du wirst lernen, den Diskjockey abzuschalten, deine Kanäle zu klären und zu empfangen. Der sechste Sinn ist feiner als die anderen fünf. Das Dritte Auge wird anfangen zu pulsieren und aus seinem Schlaf erwachen, sobald es endlich von Frieden und vollkommener Stille umgeben ist.

      Du wirst entdecken, dass du nicht deine Gedanken bist. Wenn du dich von deinen eigenen Gedanken so sehr abgelöst hast, dass du dich in völliger Stille erfahren kannst, wirst du ein größeres Du finden. Du kannst es Geist, Seele, Höheres Selbst, den Zeugen, Beobachter oder die unsterbliche göttliche Essenz nennen. Das Du, das nicht deine Gedanken ist, hat übernatürliche Kräfte.

      Das neue Du wird aufnahmefähiger sein, als du es jemals für möglich gehalten hast.

      Ich finde das Paradigma von der göttlichen Mutter – auch wenn man sie Mutter Natur nennt – der übersinnlichen Kommunikation zuträglicher ist als die Vorstellung von einem männlichen Gott, der uns erst erschaffen und dann allein gelassen hat und jetzt irgendwo anders lebt. Die Vorstellung, dass die Welt Teil des göttlichen Körpers ist und wir damit Teil der Mutter Erde, ist eine brauchbarere Abstraktion für die telepathische Kommunikation. Wenn du dich in den Finger schneidest, heilt er automatisch. Ist das nicht Beweis genug, dass es in dir vollkommene Göttlichkeit gibt, die jenseits deines Verständnisses liegt? Es gibt keine Trennung zwischen uns und der Göttin in uns oder außerhalb von uns, zwischen den Menschen und den anderen Geschöpfen der Göttin. Wir leben im Körper der Göttin, und die Göttin lebt in unserem Körper und ist dort gut aufgehoben.

      Erforsche ganz spielerisch folgende Meditation mit deinem Tier. Wenn dir das wie ein gewaltiges Stück Arbeit erscheint, blockieren vermutlich deine Ängste und Sorgen dein Schaltsystem. Denk daran, dass der Schlüssel zu dieser Meditation das Wort Mühelosigkeit ist. Vielleicht hältst du dich besser an Fragen, deren Antworten du nicht kennst, und wieder einmal könnte dich dein Tier mit seinen Antworten

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