Von der Weisheit und vom Brauchtum unserer bäuerlichen Vorfahren. Dieter Kremp

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Von der Weisheit und vom Brauchtum unserer bäuerlichen Vorfahren - Dieter Kremp

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dem Schultagebuch von 1842: Die Lehrer hatten einen Drang zur Trunkenheit – Die Kinder „schwänzten“ die Schule

       Die Reinlichkeit in den Schulen ließ zu wünschen übrig – Abtritte und Pissoire sind besonders zu reinigen

       Die alten Bauernhöfe und ihre aufgemalten Zauberzeichen

       „Im Märzen der Bauer …“

       Wenn Gärtner in den Mond gucken

       Als die Kinder noch „Heppelches“ und „Kliggerches“ spielten

       Unsere Urahnen aßen bereits Blumen

       Das kannten noch unsere Großmütter

       Die „vergessene“ Haferwurzel, die weiße Schwester der Schwarzwurzel

       Die Süßkartoffel wird auch Batate genannt

       Auch die Kerbelrübe ist aus unserem Bauerngarten verschwunden

       Topinambur, die „Süßkartoffel“ für Zuckerkranke, kommt wieder in Mode

       Früher war die Puffbohne in jedem Bauerngarten zu Hause

       Rapontika war für Goethe ein Gourmetgemüse

       Auch Pastinak ist heute als Wurzelgemüse fast unbekannt

       Goethe liebte die Teltower Rübchen

       Als die „Lavendelweiber“ noch unterwegs waren

       Balsam für die Seele

       Als der Zichorienkaffee noch das Standartgetränk in der Küche war

       Völlig vergessen: Der Gute Heinrich als Frühgemüse

       Ein hölzernes Tor zu wundersamen Welten

      Einst war der Gartenzaun ein hölzernes Tor zu wundersamen Welten. Zaunwinden, Vogelwicken und Kapuzinerkressen an den Holzlatten und Pfählen umrankten die Zäune mit ihren Fingern; der Holunderstrauch in der Ecke malte Motive unserer Vorfahren als Schatten in das Gartenbeet. Wenn der Bauer am frühen Morgen in den taufrischen Garten ging, war folgendes das erste was er tat: „Er zog den Hut ab vor dem Holunder“, galt er doch bei unseren Vorfahren als „heiliger Strauch“ und gleichzeitig als lebendige Hausapotheke. Oft stand der Hollerstock dicht am Hausgiebel, weil man glaubte, er könne das Haus vor Blitzschlag schützen. So hatte auf dem Dach auch die Donner- oder Hauswurz ihren Stammplatz, schützte doch auch sie Haus und Scheune vor Blitzschlag.

      Dahlien, Astern, Gladiolen und Georginen drängten prunkvoll zwischen dem Gartenzaun, der im Alter oft moosbedeckt war. Stockrosen, Malven, Alant, Eibisch und die Engelwurz eiferten in ihrer bunten Vielfalt und in ihrer majestätischen Größe um die Wette. Über den Gartenzaun schob die Sonnenblume neugierig ihr goldenes Löwenhaupt. Der schönste Zaun im Dorf war der einfache Lattenzaun, vor allem deshalb, weil er dem Pflanzenreichtum keinen Einhalt bot. Hinter dem Gartenzaun begann eine eigene, kleine wundersame Welt der Bauernfamilie. Hier arbeitete man nicht nur tagsüber, hier wohnte und feierte man an lauen Sommerabenden. Jeder Zaun erzählt seine eigene Geschichte.

      Die Blumenbegeisterung meiner Großmutter machte am Zaun nicht halt, so dass auch noch der Rand der Dorfstraße mit farbenfrohen Stauden und Edelrosen geziert war. Hier hatte auch die Pfingstrose ihren Stammplatz und in ihrer Nähe auch der lilafarbene Fliederstrauch. In ihrem Reich spielte auch der ambrosianische Duft von Pflanzen eine Rolle. Ein Sträußchen gepresster Duftminzen und Thymian im Gebetbuch sollte mit seinem Aroma während der Sonntagspredigt die Bäuerin wach halten, die ja schon vor dem Kirchgang ein hartes Arbeitspensum hinter sich hatte. Und im Gartenbeet durfte auch das Mutterkraut nicht fehlen, das als „Mottenkraut“ im Kleiderschrank die Motten abwehrte.

      Am späten Abend nach getaner Arbeit saß man gemütlich unter dem Walnussbaum, der als Dorfbaum zu jedem Bauernhof gehörte, wohl wissend, dass der Geruch der Walnussblätter Stechmücken vertrieb.

      Doch am allerschönsten war an lauen Sommerabenden der Plausch in der Gartenlaube, die früher in keinem Bauerngarten fehlen durfte.

       Der alte Bauernhof

      Hinter dem Garten am nahen Wiesenhain

      stand unser altes Bauernhaus,

      wo Efeu und wilder Wein den Gipfel umrankten,

      wo Sonnenblumen thronten am Gartenzaun,

      Stockrosen und Eibisch im Vorgarten prangten.

      Am Abend drang der silberne Mondenschein

      durch die gemütliche Laube hinein:

      Ein kleines Paradies auf Erden, ein trautes Heim.

      Ein hölzernes Tor zu wundersamen Welten

      öffnete den Blick auf Großmutters Garten,

      wo schlanke Edelrosen sich zur Pose stellten

      und Käfer schwirrten auf moosigen Platten.

      Vogelwicken umwanden die alten Pfosten,

      mit ihren langen, gebogenen Fingern,

      sie drehten ihren Blütenhals nach Osten,

      Heidebeeren im Gesträuch der Hecken ringten,

      Lavendel in dem Kräuterbeet

      seinen Sommerduft ins Hause weht.

      Der heilige Hollerstock stand dicht am Giebel

      und auf dem Hausdach in

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