Amateure. Katherine V. Forrest
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»Ja, oh Gott, ja, der verrückte Garcia.« Taylors Feindseligkeit milderte sich bei der Erinnerung. »Gott, das Chaos. Gott, die Zeugen.« Seine blauen Augen verdrehten sich in schmerzlicher Erinnerung. »Gott, der Papierkrieg.«
»Hier sind auch eine Menge Leute, Ed. Wir müssen schnell einen Ansatzpunkt finden, ein Muster, Verdachtsmomente.«
Taylor nickte. »Der Personalchef hat uns im Konferenzraum untergebracht. Wenn man die Rollos runterzieht, ist es ein phantastischer Vernehmungsraum.«
»Irgendwelche Vorschläge?« Das war nur teilweise ein Versuch, Taylor versöhnlich zu stimmen. Sie leitete die Ermittlungen, und sie hatte oft mit Taylor – der vor neun Jahren zum Kriminalbeamten befördert worden und seitdem auf dieser Stufe stehen geblieben war – in einem Ermittlungsteam zusammengearbeitet.
»Du wirst mit Ellen O’Neil und dem Innendienstleiter reden wollen. Dieser Fall sollte uns nicht allzu lange in Anspruch nehmen, Kate. Wer auch immer es getan hat, kannte diesen Burschen – das ist ziemlich klar. Und das heißt, der Mörder war ein Amateur. Und das heißt, wir werden ihn kriegen. Also werden wir die Arbeit aufteilen, schnell vorgehen. Du übernimmst die leitenden Angestellten, sie sind mehr dein Stil. Ich übernehme die anderen Beschäftigten. Wir werden jeden verhören, der auch nur im Entferntesten etwas damit zu tun haben könnte.«
»Gut.« Sie war zufrieden. »Ich werde erst mal mit dem schwarzen Innendienstleiter reden. Hat er auch einen Namen?«
»Einen Frauennamen«, wich Taylor aus und blätterte in seinem Notizbuch. »Gail. Freeman. Momentan ist er mit den anderen leitenden Angestellten im Konferenzraum. Sie überlegen, wie sie den Laden leiten sollen, bis der Hauptsitz der Firma einen neuen Chef ernennt.«
Kate begleitete Taylor bis zu einer Tür mit dem Schild Konferenzraum. Durch die Tür war gedämpftes Gelächter zu hören. Sie sagte mit leichter Ironie: »Sie halten anscheinend nicht direkt eine Totenwache für Fergus Parker ab.«
Sie klopfte und öffnete die Tür. Eine Frau und fünf Männer, einer davon schwarz, starrten sie mit schnell ernst werdenden Gesichtern an. Taylor sagte ungezwungen: »Das ist meine Kollegin, Detective Delafield. Sie wird die Ermittlungsarbeiten koordinieren.«
Kate, die sich des psychologischen Wertes ihrer Dienstmarke wohl bewusst war, insbesondere bei einer Gruppe von Menschen, zog das Lederetui aus ihrer Schultertasche und öffnete es mit einer schnellen Bewegung, so dass sie alle einen Blick auf Dienstmarke und Polizeiausweis werfen konnten.
»Gail Freeman.« Der Schwarze war sofort aufgestanden und beugte sich über den breiten, glänzenden Tisch, um ihr die Hand zu geben.
Schnell nahm sie eine erste Einschätzung vor: Nicht sehr dunkle Haut, ungefähr eins fünfundsiebzig groß. Ende dreißig bis Anfang vierzig – möglicherweise älter. Aufrechte Haltung, gewandtes Auftreten. Einfacher dunkler Anzug, gestärktes beigefarbenes Hemd, gedämpfte Krawatte. Kurzes, gut geschnittenes Haar. Polierte Nägel, fester Händedruck.
Er begann, die anderen vorzustellen, sie wandte ihre Aufmerksamkeit der Gruppe am Konferenztisch zu.
Fred Grayson, der ein grüngestreiftes Hemd und eine grüne Krawatte trug, rückte die Hornbrille über seinen eulenhaften haselnussbraunen Augen zurecht und stand auf, um ihr die Hand zu geben. Er nickte, sein Kopf eine Masse regelmäßiger Wellen dicken graubraunen Haars.
Harley Burton, dessen makellos weiße Hemdsärmel über starken, muskelbepackten Armen aufgekrempelt waren, ergriff ihre Hand und schüttelte sie herzhaft. Als er sich wieder setzte, zerrte er an einer schwarz-weiß gemusterten Krawatte und starrte sie mit stechenden dunklen Augen an.
Duane Fletcher fuhr mit der Hand ordnend über den dunklen Haarkranz, der seine kugelrunde Glatze umgab. Sein Händedruck war feucht, sein Lächeln schüchtern. Er trug ein leuchtend gelbes Hemd und eine Krawatte mit gelben und purpurroten Streifen.
Gretchen Phillips, dunkelhaarig, zierlich, sehr hübsch in einer hauchdünnen lila Bluse, nickte lächelnd. Ihre zarten Lippen waren mit blassem Lippenstift betont. Sie sah Kate mit kühlen blaugrauen Augen an, aufmerksam, abschätzend und neugierig.
Guy Adams’ Händedruck war warm und fest, und er hielt ihre Hand einige Sekunden länger als nötig. Sein Jackett und seine Krawatte waren creme-, sein Hemd kaffeefarben. Sie registrierte, dass er sein rötlich-blondes Haar sorgsam frisiert hatte, um zu kaschieren, wie dünn es war. Die grünen Augen blickten sie nicht direkt an. Er sieht aus wie aus einer Werbeanzeige der Brooks Brothers, dachte sie und versuchte erfolglos, eine spontane Abneigung zu unterdrücken.
Sie sagte: »Ich hoffe, dass Sie sich alle darüber im Klaren sind, wie wichtig es ist, dass Sie uns alle Informationen zugänglich machen und dass Sie sich nicht untereinander über den Fall austauschen, bis wir die Vernehmungen abgeschlossen haben. Jeder von Ihnen könnte eine Information von entscheidender Wichtigkeit –«
Ein scharfes Klopfen ertönte, und die Tür wurde aufgestoßen. Mit zunehmender Verblüffung starrte Kate die junge Frau an, die in den Raum geschlichen kam. Ein enger, wuscheliger, marineblauer Pullover bedeckte dünne, hängende Schultern und kaum wahrnehmbare Brüste. Nackte knochige Knie kamen unter einem zerknitterten Khakirock zum Vorschein, der die Umrisse spindeldürrer Oberschenkel erkennen ließ, die in ein hervortretendes Becken und einen vorgeschobenen Bauch übergingen. Ein spitzes Kinn ragte aggressiv nach vorn. Die Frau hatte einen Stoß Aktenordner achtlos unter den Arm geklemmt. Der Rauch einer Zigarette, die sie in der anderen Hand hielt, stieg nach oben.
»Detective Delafield, das ist Billie Sullivan«, sagte Gail Freeman mit ausdrucksloser Stimme. »Fergus Parkers Sekretärin.«
»Ein weiblicher Schnüffler«, krächzte Billie Sullivan und streckte ihre Hand aus. »Der Boss wäre verdammt sauer.«
Kate schaffte es, ein Lachen zu unterdrücken, aber lächeln musste sie trotzdem. Sie ergriff skelettdünne Finger, die sich wie trockene Zweige anfühlten. Vom Konferenztisch kam Gehüstel und Geräusper. Gretchen Phillips kicherte leise.
Billie Sullivan sagte: »Also, wie gefällt Ihnen die Modern Office-Methode, Beschäftigte loszuwerden?« Ihr Lachen klang wie das Zerspringen und Klirren von Glas.
Gretchen Phillips kicherte nochmals. Gail Freeman fragte streng: »Billie, haben Sie den Sonderbericht für Philadelphia fertiggestellt?«
»Fast. Den beschissenen Teil habe ich Ellie zum Tippen gegeben.« Sie fügte hinzu: »Die Büroidiotin, schreibt gerne Zahlen.« Diese letzte Bemerkung schien an Kate gerichtet gewesen zu sein, aber Billie Sullivans weit auseinanderstehende grünliche Augen sahen in zwei verschiedene Richtungen, und Kate war nicht ganz sicher. Billie schob ihr büscheliges, karottenfarbenes Haar aus der blassen, sommersprossigen Stirn und zog an ihrer Zigarette, ihre Wangen wirkten durch den Sog wie ausgehöhlt. Zischend stieß sie einen dünnen Rauchstrom aus.
»Billie, pass mit der Asche auf diesem hellen Teppich auf«, warnte Fred Grayson.
Sie warf einen Blick voll unverhüllter Verachtung auf Fred Grayson, deponierte die Aktenordner in einem unordentlichen Stapel auf dem Tisch des Konferenzraums und schnippte, ohne mit der Wimper zu zucken, zentimeterlange Asche in ihre Handfläche. Dann machte sie zwei lange abgehackte Schritte, wobei ihr skelettartiger Körper sich in Form eines Fragezeichens zusammenkrümmte, und schüttete die Asche aus ihrer Handfläche in den Papierkorb. Sie hob einen Fuß mit einer dicken Sandale daran und drückte ihre Zigarette an der Reliefsohle aus, wobei Funken kaskadenartig herabstürzten. Sie warf die geschwärzte Kippe in den Papierkorb.
»Um