Australien – Queensland – Norden. Michaela Urban

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Australien – Queensland – Norden - Michaela Urban

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mitgenommen werden. Fossilien von Riversleigh dürfen auf keinen Fall entfernt werden.

       Trockene Graslandschaft, niedrige Bäume und große Termitenhügel charakterisieren die Savannenlandschaft des Gulf Country. So schön dies auch für eine Weile ist, vermisst man in der staubigen Trockenheit doch irgendwann saftiges Grün und frisches Wasser. Da kommt der Gregory River bei der kleinen Siedlung Gregory Downs gerade richtig, um sich die Spuren der Reise abzuwaschen und neue Energie zu tanken.

      Als einer der wenigen Flüsse der Gegend, die das ganze Jahr über Wasser führen, ist der Gregory River ein wahrer Schatz. Zur Regenzeit breiten sich seine braunen Wassermassen gerne weit in die umgebende Landschaft aus, doch die meiste Zeit des Jahres fließt er als kristallklarer Fluss durch die Savanne und bietet eine willkommene Erfrischung für Reisende in dieser abgelegenen Gegend. Zahlreiche große Bäume spenden willkommenen Schatten vor der sengenden Sonne des Outbacks und das dichte Laubwerk lockt zahlreiche Vögel an. Der Ursprung des Großteils seines Wassers liegt angeblich hunderte Kilometer weiter westlich bei einer riesigen artesischen Quelle im Northern Territory, doch so ganz genau weiß es niemand.

      Bei der kleinen, nur 40 Einwohner zählenden Ortschaft Gregory Downs finden sich einige der schönsten und zugänglichsten Plätze entlang des Flusses, wobei der beliebteste direkt westlich der Brücke Richtung Boodjamulla National Park liegt. Hier führt eine Staubpiste hinunter auf eine Sandbank am Flussbett, auf der man kostenlos campen kann; zwar ohne jegliche Annehmlichkeiten der Zivilisation, doch ist man nur wenige Meter von der Siedlung mit ihrem Pub, einem kleinen Geschäft und einer öffentlichen Toilette entfernt. Zur Hauptreisezeit kann es schon einmal vorkommen, dass hier mehr Leute als im Ort wohnen, da der Platz als Insidertipp unter „Grauen Nomaden“ (den reiselustigen Rentnern Australiens) gilt. Doch meistens halten sich die Besucher in Grenzen und man kann hier eine erholsame Zeit verbringen.

      Besonders viel Spaß am Wasser lässt sich haben, wenn man eine Luftmatratze, einen Reifenschlauch oder Ähnliches dabei hat. Dann nämlich kann man sich von der teilweise recht schnellen Strömung ein gutes Stück durch die Fluss-Oase treiben lassen. Dabei sollte man jedoch vor allem in Kurven aufpassen und versuchen, rechtzeitig zu lenken, um nicht hilflos in der Vegetation hängen zu bleiben. Doch auch wenn man ohne Ausrüstung nur zum Schwimmen herkommt, wird einem das kristallklare Badevergnügen hier mitten in der Savanne in Erinnerung bleiben.

      Seerosen auf einem ruhigen Abschnitt des Gregory River

      Grüne Idylle am Gregory River

      Wem der Platz bei der Brücke zu voll ist, der findet noch mehr, nicht ausgeschilderte Zugangs- und Campingmöglichkeiten auf der Südostseite des Gregory River bis zu ungefähr 30 Kilometer weiter flussaufwärts, Richtung Camooweal. Hier führen einige kleine Zufahrtspisten zu traumhaften Plätzen am Wasser mit kleinen Stromschnellen oder ruhigen Becken, die man oft ganz für sich allein hat.

      Ist man hier am ersten Sonntag vor Labour Day (dem ersten Montag im Mai), sollte man sich jedoch nicht wundern, wenn einem mehr als hundert Kanufahrer mit ihren landbasierten Unterstützungsteams begegnen. Dann nämlich findet das alljährliche Gregory Race statt, bei dem sich Laien und Profis auf einem 33 Kilometer langen Flussabschnitt von The Knobbies bis nach Gregory Downs einen mehr oder weniger ernst genommenen Wettkampf liefern.

       Info

      Lage: 180 km nordöstlich von Camooweal und 105 km südlich von Burketown

      Anfahrt: Aus dem Süden kommend, fährt man 70 km östlich von Camooweal bzw. 115 km nordwestlich von Mount Isa vom Barkly Highway auf die Thorntonia Yelvertoft Road, die nach 57 km kurz vor der Mündung in die Gregory Downs Camooweal Road zur Staubpiste wird. 130 km später erreicht man Gregory Downs. Aus dem Norden nimmt man von Burketown die Will Developmental Road 119 km lang, und aus dem Osten, von der Burke & Will Junction kommend, folgt man der Burketown Road und späteren Will Developmental Road 147 km lang. Der beliebteste Bade-/Campingplatz am Gregory River liegt hinter der Brücke im Westen von Gregory Downs gleich links. Weitere Zugänge zum Fluss finden sich 400 m, 3,3 km, 6,5 km, 9,5 km, 16,6 km, 20,2 km, 22,7 km, 27,3 km und 32,1 km entlang der Gregory Downs Camooweal Road südlich des Ortes.

      Öffnungszeiten: immer

      Eintritt: nichts

      Aktivitäten: Baden, Tierbeobachtungen

       Unterkunft:

      •Gregory River Free Camp: kostenloses, einfaches bush camping ohne irgendetwas (öffentliche Toiletten ggü. des Gregory Downs Hotel 500 m weiter), direkt auf der Sandbank im Flussbett bei der Brücke hinter dem Pub von Gregory Downs; Zufahrt erfolgt über eine kleine Straße im Westen der Brücke

      Achtung: Es sollte in dem Fluss aufgrund seines klaren und flachen Wassers keine gefährlichen Salzwasserkrokodile geben, doch empfiehlt es sich immer, vor Ort bei Einheimischen noch einmal nachzufragen. Seifen sowie Sonnencreme dürfen nicht direkt im Fluss verwendet werden, da er auch als Trinkwasserressource für einige Anlieger dient.

       Die denkmalgeschützte Zuglinie von Normanton nach Croydon führt – wie die locals so schön sagen – von „nowhere to nowhere“; eine Anspielung darauf, dass sie niemals an das Schienennetz Queenslands angeschlossen wurde und einsam in der Savanne des Gulf Country liegt. Das tut ihrer Beliebtheit bei Zugenthusiasten, die in historischen Zügen in die Vergangenheit reisen möchten, jedoch keinen Abbruch.

      Einmal pro Woche fährt The Gulflander auf der Schmalspur von Normanton nach Croydon und am nächsten Tag wieder zurück – genau wie schon vor über 100 Jahren. Für die 152 Kilometer lange Strecke braucht man fünf Stunden, die einen von der ehemals geschäftigen

      Hafenstadt am Norman River durch außergewöhnliche Sumpf-Szenerie, Grasebenen und wunderbare Savannenlandschaft zu den ehemals reichen Goldfeldern im Inland bringen. Der Großteil der Strecke, die sich meist entlang der Gulf Development Road zieht, besteht noch aus Originalbauteilen von 1891, und ein schon damals raffiniertes und weltweit einzigartiges System aus hohlen Eisenschwellen trotzt auch heute noch den Termiten und erlaubt den Fluten in der Regenzeit ohne Schaden anzurichten über die Gleise zu strömen.

      Diese nostalgische Reise ist perfekt, um mehr über eine Gegend zu erfahren, die reich an Pioniergeschichten und stolz auf ihre Vergangenheit ist. Der Guide und der Fahrer unterhalten einen während der ganzen Fahrt mit interessanten und spannenden Geschichten zur Vergangenheit der Zuglinie, den ersten Siedlern der Gegend, der Landschaft und ihren tierischen Bewohnern. Wer noch mehr wissen möchte, kann sich im denkmalgeschützten Bahnhof von Normanton das Museum und auf dessen Gelände alte Lokomotiven sowie Waggons anschauen.

      Über 30 Jahre lang fuhr auf der Strecke exklusiv eine Dampflokomotive, bis sie ab 1922 nach und nach in Folge von Sparmaßnahmen von einer Kleinlokomotive abgelöst wurde, die ab 1930 komplett übernahm. Ein solches Exemplar mit dem Modelnamen RM93 von 1950 zieht den Tross auch heute noch und ist ein faszinierender Teil Industriegeschichte, da es zu einem Teil Lastwagen, zum anderen Teil Eisenbahn ist. Je nach Sitzplatz kann man in ihm einen hervorragenden Blick nach vorn haben, nur sollte man daran denken, dass dieser Zugteil einen wirklich Jahrzehnte zurückversetzt – auch in Bezug auf den Sitzkomfort. Wer vorher

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