Bauer Bernhard Beamter Kafka. Janko Ferk

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sind eine wichtige Einnahmequelle literarische Lesungen7 und Preise8, da die Auflagen ihrer Bücher meist nicht besonders hohe Honorare einspielen. Dazu kommt die Unart sogenannter „Bezahl-Verlage“, natürlich auch österreichischer, ein Buch nicht ohne finanzielle Eigenleistung des Autors oder den Erwerb einer gewissen Anzahl von Exemplaren durch ihn herauszubringen, wovon aber jedem ernsthaften Schriftsteller unbedingt abzuraten ist. Gute Literatur setzt sich – und das stelle ich mit Überzeugung fest – von allein durch.

      In diesem Zusammenhang kann man wenigstens eines für die Dichterinnen und Dichter mit Neben- oder Zivilberufen bemerken: In finanzielle Notlagen sind sie nicht geraten, einige waren sogar wohlbestallt, was die weitere ausdrückliche Schlussfolgerung nach sich zieht, dass ein Künstler nicht am Hungertuch nagen muss, um kreativ zu sein.

      Eine abschließende Bemerkung erscheint mir erforderlich. Bei der Arbeit an diesem Buch habe ich mich mit jeder Schriftstellerin und jedem Schriftsteller individuell, spezifisch und subjektiv befasst, handelt es sich doch um unvergleichliche Individualisten und Individuen, sodass die einzelnen Aufsätze sich in Art, Inhalt und Umfang merklich unterscheiden. Mein Bestreben war es, einfach gesagt, jeder Dichterin und jedem Dichter angemessen gerecht zu werden. Gesamtwerke zu erfassen und zu kommentieren konnte dabei nicht mein Ziel sein. Die Reihenfolge der Dichterinnen und Dichter richtet sich nach deren Geburtsjahr und reicht über drei Jahrhunderte, nämlich von Franz Grillparzer, der im achtzehnten Jahrhundert geboren wurde, bis zur jüngsten Schriftstellerin, Barbara Frischmuth.

      Zu erkennen ist mit Gewissheit, dass ein Literaturheiliger meine Arbeit und die Untersuchungen geprägt hat, nämlich Franz Kafka, den ich seit meinen Gymnasialjahren in besonderer Weise studiere. Er war der Angel- und Drehpunkt der Idee für die Frage nach den Zivilberufen der Dichter und Dichterinnen. Auch Beruf und Berufung Anton Wildgans’ haben mich naturgemäß besonders interessiert.

      Die traurigste Konstatierung ist aber jene, dass durch den unfassbaren und unsagbaren Wahnsinn der Zeit von 1938 bis 1945 Österreich besonders viel geistiges Potenzial verloren hat, das nie wieder zu ersetzen sein wird, und dass Berta Zuckerkandl sowie Albert Drach schlimmstes Leid erfahren haben. Franz Kafkas Schwestern sind in den Vernichtungslagern umgekommen. Die Fragezeichen nach den angenommenen Sterbejahren, die ich im Kapitel über Franz Kafka bewusst setze, bedeuten alles – und sagen nichts.

      ANMERKUNGEN

      Vgl.: Yvonne Nilges (Hg.): Dichterjuristen. Studien zur Poesie des Rechts vom 16. bis 21. Jahrhundert. Würzburg 2014, S. 9f.

      Alfred de Vigny: Chatterton. Paris 1986: „Mein Zimmer verwandelte ich in eine Klosterzelle.“, S. 96

      Bernard Lahire: Doppelleben. Schriftsteller zwischen Beruf und Berufung. Berlin 2011

      http://search.obvsg.at/​primo_library/​libweb/​action/​search.do?dscnt=0&vl%281UI0

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