Bauer Bernhard Beamter Kafka. Janko Ferk

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      Die Bezeichnung „kaiserlich-königlich“, kurz „k. k.“, stand im Kaisertum Österreich bis zum Österreichisch-Ungarischen Ausgleich im Jahr 1867 für die Ämter des gesamten Reichs. In der Österreichisch-Ungarischen Monarchie bezog sich die Abkürzung nur noch auf die westliche Reichshälfte (Cisleithanien). Für gemeinsame Einrichtungen beider Reichshälften wurde in den Jahren von 1867 bis 1918 die Bezeichnung „k. u. k.“ verwendet, wobei das erste k. („kaiserlich“) für den „Kaiser von Österreich“ und das zweite k. („königlich“) für den „König von Ungarn“ stand. Der Monarch führte beide Titel in Personalunion.

      Im Frühjahr 2015 wurde im ehemaligen Hofkammerarchiv das Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek eröffnet. Das Amtszimmer des k. k. Archivdirektors Franz Grillparzer ist mit seinen Biedermeiermöbeln erhalten. Siehe: Die Presse (Wien), 18. April 2015, S. 25

      Die „Hofkammer“ war die Vorgängerin des Finanzministeriums, wurde aber erst ab dem Jahr 1848 mit diesem Begriff bezeichnet.

      Der Begriff wird von Kaiser Joseph II. (1741 – 1790) abgeleitet, der im Sinn des aufgeklärten Absolutismus herrschte und viele Reformen einleitete.

      Carl Ludwig Costenoble: Aus dem Burgtheater. 1818 – 1837. Band 2. Wien 1889. S. 205

      „Glück auf, mein Feldherr, führe den Streich!/​Nicht bloß um des Ruhmes Schimmer,/​In deinem Lager ist Österreich,/​Wir andern sind einzelne Trümmer.“

      Journalistin

      Berta

       Zuckerkandl

      DIE SALONIÈRE

       DES WELTOFFENEN WIEN

      BEMERKENSWERTE PERSÖNLICHKEIT. Studiert man die Geschichten und Handbücher der österreichischen oder deutschen Literaturhistoriker, auch der namhaften und jener, die sich spezifisch mit der österreichischen Literatur um die vorletzte Jahrhundertwende befassen, wird man Berta Zuckerkandl, eine interessante Figur und eine der bemerkenswertesten Persönlichkeiten der Wiener Moderne, nicht finden, was darin begründet sein mag, dass diese Geschichtswerke von Männern geschrieben worden sind. Anders in der digitalen Parallelwelt, in der Professor Google in weniger als einer Sekunde zwölftausendfünfhundert Ergebnisse liefert, wobei sich viele Inhalte naturgemäß überschneiden oder überhaupt kongruente Dubletten sind.

      MULTIPLE DAME. Bekannt ist die vielseitige Wiener Dame, surft man im Internet alle Kurven ab, nicht nur unter dem geläufigen Namen Berta Zuckerkandl, sondern noch unter anderen: Weitere Namensformen sind Berta Szeps, Berta Zuckerkandl-Szeps, Bertha Szeps und Berthe Szeps. Geboren wurde sie jedenfalls und urkundlich nachgewiesen als Bertha Szeps.

      Zur Welt kam Berta Zuckerkandl am 13. April 1864 als Tochter des assimilierten Juden und liberalen Zeitungsverlegers Moritz Szeps (1835 – 1902), der das Neue Wiener Tagblatt leitete, und seiner Ehefrau Amalia (1836 – 1912), geborene Schlesinger, in Wien. Berta war die Zweitälteste und hatte zwei Brüder sowie zwei Schwestern.

      UMFASSENDE BILDUNG. Unterrichtet wurden sie und ihre ältere Schwester Sophie von Hauslehrern. Die Bildung war wegen der engagierten Pädagogen umfassend. Berta Zuckerkandl wuchs sehr früh mit dem Beruf ihres Vaters auf, wodurch ihre Nähe zum Journalismus entstand. Sie begleitete ihn zu seinen Terminen und war für die Notizen darüber zuständig. Bei diesen Gelegenheiten lernte sie in- und ausländische Persönlichkeiten kennen, mit vielen baute sie Freundschaften auf.

      Moritz Szeps war ein Freund und Vertrauter des Kronprinzen Rudolf. Berta Zuckerkandl konnte nach dem Zerfall der Monarchie berichten, Rudolf hätte in Prag eine Affäre mit einer jungen Jüdin gehabt. Seine Enkelin, Stephanie Windisch-Graetz, bestätigte die Beziehung und bezeichnete sie sogar als seine einzige und große Liebe. In Österreich-Ungarn wäre es allerdings unvorstellbar gewesen, dass der habsburgische Thronfolger eine Jüdin ehelicht.

      Einige der Feinde Moritz Szeps’ waren nicht weniger berühmt: Einer der leidenschaftlichsten war der Fackel-Herausgeber Karl Kraus.

      Als Zuckerkandl im Jahr 1888 eine Professur für Anatomie in Wien erhielt, kehrte Berta in ihre Geburtsstadt zurück. In Wien angekommen, führt sie in ihrem Haus wie ihre Mutter die Tradition des Salons fort. In ihren gastlichen Gesellschaftsräumen traf sich die kultivierte Wiener Oberschicht, die fortschrittlich gesinnt war und gegen geistiges Banausentum auftrat. Am Programm standen Gespräche, Lesungen und Musik. Wien kannte damals nicht nur den literarischen, sondern auch den politischen und wissenschaftlichen Salon – Einrichtungen, die vom achtzehnten bis zum zwanzigsten Jahrhundert gepflegt wurden. Eingeladen waren Maler, Musiker, Politiker und Schriftsteller sowie manch anderer interessante Geist.

      Die Veranstalterinnen der Salons galten als Mäzene. Als Gastgeberinnen betätigten sich wohlhabende Frauen, die meist adelig waren. Eine dieser bekannten Salonièren war eben Berta Zuckerkandl, weshalb sie auch „Mäzenin und Muse“ genannt wurde.

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