Mit Feuer und Schwert. Hans-Joachim Löwer

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Mit Feuer und Schwert - Hans-Joachim Löwer

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– TÜRKEI

       „Ein paar Minuten Stille“

      Wie sich Menschen in einem Friedenshaus begegnen

      KAPITEL 20 · BEIRUT – LIBANON

       „Wir müssen etwas für unsere Kinder tun“

      Wie Christen und Muslime aufeinander zugehen

      KAPITEL 21 · ALEXANDRIA – ÄGYPTEN

       „Wie schön, deine Stimme zu hören“

      Was ein christliches Krankenhaus mit islamistischen Patienten erlebt

      KAPITEL 22 · NAZARETH – ISRAEL

       „Die wollen uns enteignen“

      Weshalb Schulleiter einen Schulstreik ausrufen

      KAPITEL 23 · BAALBEK – LIBANON

       „Dies ist ein Angriff auf den Islam“

      Weshalb eine Schule unter Feuer genommen wird

       WORTE UND WAFFEN

      KAPITEL 24 · DOHUK – IRAK

       „Was soll ich in Berlin?“

      Wie christliche Assyrer ihre Zukunft sehen

      KAPITEL 25 · QAMISHLI – SYRIEN

       „Mein Vater ist stolz auf mich“

      Wie ein neues Denken um sich greift

       TROTZ UND TRÄNEN

      KAPITEL 26 · BAR‘AM – ISRAEL

       „Ich bitte Sie um etwas Geduld“

      Wie vertriebene Dorfbewohner seit fast 70 Jahren um ihr Land kämpfen

      KAPITEL 27 · ANKAWA – IRAK

       „Wir machen uns gegenseitig Mut“

      Wie Flüchtlinge sich nach der verlorenen Heimat sehnen

      KAPITEL 28 · KAFRO – TÜRKEI

       „Manchmal muss man etwas opfern“

      Wie schwer die Rückkehr aus dem Westen ist

      KAPITEL 29 · DİYARBAKĪR – TÜRKEI

       „Du musst es dir selber sagen“

      Wie „Krypto-Armenier“ ihre Identität entdecken

      KAPITEL 30 · BAALBEK – LIBANON

       „Ich wusste, was ich vor mir hatte“

      Wie die Tochter eines Scheichs sich gegen ihren Vater auflehnt

       Übersichtskarte „Christen im Nahen Osten“

       Dank

       Weitere Bücher

       Impressum

      Für dieses Buch war ich drei Monate lang von September bis Dezember 2015 in sechs Ländern des Nahen Ostens unterwegs. Dort sinken nicht nur Städte und Dörfer in Trümmer, es stirbt auch ein Stück Kultur mit einer zweitausendjährigen Geschichte. Vom Euphrat bis zum Nil droht dem Christentum der Untergang – ausgerechnet in der Region, wo es einst entstand. Was sind die Gründe für diese Agonie? Wer ist dafür verantwortlich, dass Kopten und Katholiken, Maroniten und Melkiten, Griechisch- und Syrisch-Orthodoxe seit Jahren in Scharen den Orient verlassen? Welche Schuld haben die Christen selbst? Trägt Europa am Ende auch noch dazu bei?

      Die Antworten sollten nicht von mir, sondern von Menschen vor Ort kommen. Denn sie erfahren am eigenen Leib, was Religion in dieser Weltgegend bedeutet, in der außer den Christen auch Juden und Muslime ihre historischen Wurzeln haben. Religion kann eine Quelle großer geistiger Kraft sein, aber auch eine Quelle von Zerstörungswut, in der sich nichts anderes als Neid und Gier, Machthunger und Machodenken austoben.

      Die Recherchen, die ich in dieser gefährlichsten Konfliktregion der Welt betrieb, waren nicht immer ganz einfach. Oft war ich auf die Hilfe von Übersetzern für Arabisch, Aramäisch und Kurdisch angewiesen. Häufig musste ich erleben, dass Menschen aus Furcht nicht wagten, mit mir Kontakt aufzunehmen. Manchmal waren sie dazu unter der Bedingung bereit, dass ich versprach, ihre Namen nicht zu nennen.

      Wer in Ländern arbeitet, die von Terror und Gewalt gezeichnet sind, muss immer abwägen, wie viel Risiko die Suche nach der Wahrheit rechtfertigt. Wo immer ich eine Chance sah, habe ich Anstrengungen unternommen, um die erhaltenen Informationen durch die Befragung oder das Studium anderer Quellen zu verifizieren. Doch waren mir in vielen Fällen Grenzen gesetzt: Ein Besuch bei der „Gegenseite“, der üblicherweise zu einer Recherche gehört, hätte nichts anderes bedeutet, als meine Arbeit, meine Freiheit oder gar mein Leben aufs Spiel zu setzen. In solchen Fällen versuchte ich zumindest, meine Informationen mithilfe einer dritten, unabhängigen Seite zu überprüfen.

      Die Menschen, die mir ihre Erlebnisse erzählten, hatten für mich als Autor einen großen Vorteil: Sie waren in ihrer großen Mehrheit keine professionellen Sprecher von Parteien oder Kirchen, Organisationen oder Institutionen. Sie waren nicht dafür trainiert, bestimmte Nachrichten in die Medien zu lancieren, um dadurch erwünschte Wirkungen zu erzielen. Das bedeutet nicht automatisch, dass sie auf Anhieb immer die reine Wahrheit sagten. Aber Unstimmigkeiten und Widersprüche, die häufig auftauchten, waren in der Regel durch hartnäckiges Nachfragen bei ihnen selber oder in ihrer Umgebung zu klären. Fast immer stellte sich am Ende heraus: Es stand kein böser Wille dahinter, sondern es waren Erinnerungsschwächen oder Missverständnisse mit dem/​der Dolmetscher/​in – meist jedoch fehlende Erfahrung darin, leidvolle Erlebnisse gedanklich präzise und prägnant zu strukturieren.

      Die Fakten,

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