Ein Fluch aus der Vergangenheit. Joachim Bräunig

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Ein Fluch aus der Vergangenheit - Joachim Bräunig

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Gäste ermittelte und die Bestellung der benötigten Getränke und Speisen errechnen konnte. Er führte diese Abende stets mit großem Vergnügen durch und kam bei dieser Gelegenheit mit seinen Gästen ins Gespräch, denn er legte großen Wert auf einen persönlichen Kontakt.

      Unabhängig vom heutigen Grillabend genossen die meisten der Hotelgäste das vorbereitete üppige Abendbüfett. Einige der Gäste hatten in den zurückliegenden Tagen bereits persönliche Kontakte geschlossen, wobei neue Freundschaften entstanden. Manche Gäste hatten sich bereits vor mehreren Jahren im „Hotel am Seetor“ kennengelernt und trafen sich seitdem jährlich wieder.

      Alle Tische im Innenhof waren besetzt und die Gäste unterhielten sich bei bester Laune, wozu auch das Programm des Hotelchefs wesentlich beitrug. Herr Schmauch hatte soeben einen musikalischen Beitrag beendet und sprach zu seinen Gästen: „Bevor ich anschließend die Würstchen auf den Grill lege, noch eine Schmunzeleinlage: Treffen sich zwei Frauen und unterhalten sich über ihre Männer. Die eine Frau sagt: ‚Mit meinem Mann ist nicht mehr viel los. Neulich habe ich ihn mit schwarzer Unterwäsche überrascht und mich vor dem Bett in sexuell anregender Position aufgestellt.‘

      ‚Was hat dein Mann getan?‘, fragt die Freundin.

      ‚Er hat gefragt: Ist die Oma gestorben?‘

      ‚Versuch es das nächste Mal mit gelber Unterwäsche, die soll auf Männer aufreizend wirken‘, schlägt ihre Freundin vor.

      Nach drei Tagen treffen sich die beiden Frauen wieder und die Freundin fragt: ‚Hast du es mit der gelben Unterwäsche bei deinem Mann probiert?‘

      ‚Ja.‘

      ‚Wie war es?‘, will die Freundin wissen.

      ‚Er hat nur dumm geschaut und gesagt, die gelbe Tonne muss ich auch noch fortbringen.‘“

      Die Gäste lachten schallend über diesen Witz und Herr Schmauch begab sich zum Grill, um die Würstchen und die Steaks aufzulegen. Währenddessen legte er eine CD mit volkstümlichen Weisen in den CD-Player und widmete sich dem Anfeuern der Grillkohle. An einem Tisch saßen vier Männer, die sich offenbar bereits länger kannten, denn sie unterhielten sich über vergangene Zeiten und ihre Erlebnisse. Die Männer waren in Eberswalde zu einer einwöchigen Weiterbildungsmaßnahme, zu der sie jährlich ihre Unternehmen delegierte. Sie waren alle in der Versicherungsbranche tätig und übernachteten in der Zeit ihrer Weiterbildung stets im „Hotel am Seetor“. Sie kamen aus unterschiedlichen Ortschaften, sodass ihr Gesprächsstoff über die Ereignisse in den jeweiligen Ortschaften niemals versiegte. Beruflich waren alle vier, ihren eigenen Aussagen zufolge, sehr erfolgreich und mit ihren finanziellen Ergebnissen zufrieden. Die Männer waren zufälligerweise alle 35 Jahre alt und hatten den gleichen Berufsweg beschritten. Sie waren verheiratet und hatten bereits ein oder mehrere Kinder, was zu reichlich Erlebnisberichten beitrug. Ihre Frauen waren alle bereits wieder berufstätig und ihren Erzählungen nach sehr selbstständig.

      „Ich freue mich jedes Jahr auf unser Treffen während der Weiterbildung“, sprach Lutz Schimmel.

      „Dem kann ich nur zustimmen“, äußerte Hilmar Schwarz.

      Die beiden anderen Männer, Wolfgang Roter und Roland Werner nickten zustimmend mit den Köpfen. Sie genossen ihr Bier und schauten sich im Kreise der Anwesenden um.

      „Ich sehe keine bekannten Gesichter der letzten Jahre“, sagte Lutz.

      „Ich kann ebenfalls niemanden entdecken“, stimmte Hilmar zu.

      „Die junge Bedienung ist dafür neu“, lächelte Wolfgang Roter.

      „Das stimmt und hübsch ist die Kleine noch dazu“, sprach Lutz.

      „Vielleicht kommen wir im Verlaufe des Abends etwas näher ins Gespräch mit ihr“, hoffte Roland.

      „Wir könnten morgen Abend in das Restaurant am Markt gehen. Es soll ebenfalls sehr schön sein“, schlug Wolfgang Roter vor.

      „Ich habe ebenfalls Gutes von diesem Restaurant gehört“, ergänzte Lutz.

      „Wir könnten aber auch wieder schön Skat spielen“, empfahl Roland.

      „Wir können ja die hübsche Bedienung fragen, was wir morgen Abend unternehmen sollten“, lächelte Lutz.

      „Wie kommst du denn darauf?“, wollte Hilmar wissen.

      „Das ist eine Möglichkeit, mit ihr ins Gespräch zu kommen“, entgegnete Lutz.

      „Geht das schon wieder mit deinen Weibern los“, erboste sich Roland.

      „Ich sehe nichts Schlimmes darin“, brauste Lutz auf.

      „Nun streitet euch nicht wegen Nichtigkeiten, wir werden schon etwas finden für den morgigen Abend, dessen bin ich mir sicher“, versuchte Hilmar zu schlichten.

      Die Männer unterhielten sich weiter und Hilmar holte für alle die ersten Bratwürste vom Grill des Hausherren und verteilte sie an seine Freunde. Sie ließen sich die köstlich schmeckenden Bratwürste munden und waren bester Stimmung, als Herr Schmauch, der Hotelbesitzer, zu ihnen an den Tisch kam und sich nach ihrem Wohl erkundigte.

      „Danke, es ist wie immer sehr schön bei Ihnen“, antwortete Lutz.

      „Ich freue mich, wenn es Ihnen bei uns gut geht“, erwiderte Herr Schmauch.

      „Sie haben eine neue Bedienung.“

      „Ja, seit Anfang des Jahres.“

      „Ein hübsches Mädchen“, musste Lutz unbedingt sagen.

      „Sie hat sich gut eingearbeitet und wir sowie unsere Gäste sind sehr zufrieden mit ihr. Sie ist zu allen Gästen sehr freundlich und beherrscht ebenso die Abrechnung“, lobte Herr Schmauch seine neue Bedienung.

      „Wohnt sie im Hotel?“, fragte Lutz nach.

      „Nein, sie hat mit ihrem Bruder gemeinsam eine Wohnung in der Stadtmitte bezogen. Ihre Eltern sind leider verunglückt, sodass beide auf sich allein gestellt sind. Sie vertraut ihrem Bruder in jeder Beziehung und beide scheinen unzertrennlich. Der Bruder arbeitet in Eberswalde bei der Deutschen Bahn und hat daher ungeregelte Arbeitszeiten.“

      „Als was ist er bei der Deutschen Bahn beschäftigt?“, erkundigte sich Roland.

      „Soviel ich weiß, ist er als Lokführer tätig. Ich muss Sie jetzt leider wieder verlassen und mich um die Versorgung kümmern“, antwortete Herr Schmauch und entfernte sich.

      Die Freunde widmeten sich wieder ihrer Unterhaltung und werteten ihre Erlebnisse des letzten Jahres aus, wobei es eine Reihe von lustigen Erlebnissen zu schildern gab. Sie waren in ihre Unterhaltung vertieft, als die junge Bedienung an ihren Tisch trat und nach ihren Wünschen fragte.

      „Sie haben heute Abend viele Gäste zu bewirten“, lächelte Wolfgang.

      „In der Hauptsaisonzeit ist das Hotel stets gut besucht, was auch durch unsere gute Küche begründet ist. Unser Koch ist ein Meister seines Faches und bringt auch einige Gerichte der heimischen Umgebung auf die Teller, was bei den meisten Gästen sehr gut ankommt“, erwiderte das junge Mädchen.

      „Die hübsche Bedienung nicht zu vergessen“, warf

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