Das Mädchen im Schloss. Ulrike Müller

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Das Mädchen im Schloss - Ulrike Müller

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      Annette Seemann & Ulrike Müller

       Das Mädchen im Schloss

       Lebensgeschichten der Herzogin Anna Amalia

      Band 1

      Mit Illustrationen von Brigitte Geyersbach

       Annette Seemann

      stammt aus Frankfurt/​Main, wo sie Germanistik und Romanistik studierte und 1986 promovierte. Sie lebt seit 2002 in Weimar und arbeitet als Buchautorin zur Weimarer Kulturgeschichte und weiblichen Biographien, als Übersetzerin sowie für pädagogische Projekte (Weimarer Kinderbibel). Außerdem ist sie im Ehrenamt für die Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek e. V. tätig.

       Ulrike Müller

      wurde in Hamburg geboren. Dort studierte sie Evangelische Kirchenmusik, Germanistik und Theologie und promovierte 1989. Seit 1992 lebt sie in Weimar und arbeitet als Autorin, Referentin und Reiseleiterin. Auch ihre Themen sind weibliche Biographien und die Weimarer Kulturgeschichte. Daneben gestaltet sie gemeinsam mit befreundeten KünstlerInnen musikalischliterarische Salonprogramme.

       Brigitte Geyersbach

      wurde in Wurzen geboren. Nach ihrem Designstudium an der Kunsthochschule Halle Burg Giebichenstein ging sie 1980 nach Weimar an die Bauhaus Universität. Als freiberufliche Designerin arbeitet sie seit 1986. Sie ist auf den Gebieten Grafikdesign und Fotografie tätig, konzipiert und gestaltet Ausstellungen und Bücher. Mit dem Verein Löwenstarke Stöberkiste entwickelt und betreut sie interaktive Projekte für Kinder.

       Inhaltsverzeichnis

       Cover

       Titel

       Über die Autorinnen

       Vorwort

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Amalundes Nixenlied

       Worterklärungen

       Nachwort

       Weitere Bücher

       Impressum

       Klappentext

      wir freuen uns, dass ihr unser Buch in den Händen haltet. Ihr lernt darin Menschen kennen, die vor mehr als 250 Jahren gelebt haben. Sie sind wie heutige Menschen: sympathisch oder unausstehlich, können mitreißen und neugierig machen, aber auch enttäuschen und verletzen. Zu ihrer Lebenswelt gehörten Verhaltensweisen und Gegenstände, die euch möglicherweise fremd sind; vielleicht hört ihr sogar zum ersten Mal davon. Dinge hingegen, die wir heute selbstverständlich benutzen, waren damals noch gar nicht in Gebrauch: elektrisches Licht, Hähne, aus denen fließendes Wasser kommt, Autos, Tabletten gegen Grippe. Unglücklicher als wir waren die Menschen deshalb nicht, sie lebten nur anders.

      Im Mittelpunkt unserer Geschichte steht Amélie, ein Mädchen, das wirklich gelebt hat, eine „historische Gestalt“. Amélie, mit vollständigem Namen Anna Amalia, war eine Prinzessin. Sie wurde 1739 im Schloss von Wolfenbüttel geboren, im heutigen Bundesland Niedersachsen. Ihre Eltern waren Carl I. und Philippine Charlotte, Herzog und Herzogin von Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel. Damals gab es auf dem Gebiet von Deutschland unzählige, zum Teil kleinste Fürstentümer, jedes mit einer eigenen Regierung und eigenem Geld. In einem Schloss zu leben, werdet ihr nun vielleicht denken, das muss traumhaft gewesen sein, fast wie im Märchen. Doch ihr werdet euch wundern: Unsere Amélie wurde zwar umsorgt, besaß viele schöne Kleider und brauchte sicherlich nie selbst ihr Zimmer aufzuräumen. Aber sie musste von morgens bis abends lernen. Zeit zum Spielen gab es da für sie kaum. Kinder wurden damals wie kleine Erwachsene behandelt: Waren sie wie Amélie vornehmer Herkunft, wurden sie auf ihre Rolle als Adlige vorbereitet. Kamen sie aus einfachen Verhältnissen, mussten sie oft schon hart arbeiten, auf dem Land, in Handwerksberufen oder – die Mädchen – in der Hauswirtschaft.

      Unsere Geschichte setzt zu der Zeit ein, als Amélie sieben Jahre alt war und den größten Teil des Tages damit verbrachte, die vielen Regeln zu verinnerlichen, die im Schloss und bei Hofe galten: dass es zum Beispiel höchst ungehörig war, einfach laut zu lachen. Und dass es unbedingt wichtig war, die Menschen, die sie traf, ihrer unterschiedlichen gesellschaftlichen Stellung gemäß richtig zu begrüßen und anzureden. (Probiert aus Spaß mal aus, wie es sich anfühlt, eure Eltern und Geschwister mit Sie anzusprechen!) Als geradezu

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