Monas braune Augen. Lutz Hatop

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Monas braune Augen - Lutz Hatop

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fass es nicht, ich habe sie nicht angerührt!“

      „Auch Worte können verletzend sein und das weißt du!“

      „Vater, es gibt eine andere Lösung: sag dich endlich von denen los. Mona ist noch nicht einmal deine Tochter. Merkst du nicht, dass meine sogenannte Stiefmutter sie ständig bevorzugt? Mona tanzt dir auf der Nase herum, dein Angebot hat sie ebenfalls ausgeschlagen. Mich hast du nicht einmal gefragt.“

      Martin blickte seinen Sohn durchdringend an. „Du weißt auch sehr wohl warum. Sie hat vor drei Jahren eine so negative Erfahrung mit ihrem Freund und seiner Familie gemacht. Erinnerst du dich? Der Vater war ein persönlicher Freund von mir. Sie haben aber meine dunkelhäutige Tochter nicht anerkannt und ihr Freund ist dann umgefallen wie ein Strohhalm im Wind. Das scheint mir bei diesem Mike wohl nicht der Fall zu sein. Sie wollte mit solchen Leuten nie mehr etwas zu tun haben. Liebend gerne hätte ich sie bei mir in die Firma aufgenommen.“

      „Ich wäre gerne in deine Firma gekommen, aber mich hast du ja nicht mal gefragt.“ Das klang schon sehr vorwurfsvoll.

      Martin war erbost. „Auch das weißt du, wir haben schon oft genug darüber gesprochen. Bring erst mal was zu Ende und zeig mir deinen Willen. Dann bin ich durchaus bereit.“ Martin war gleichzeitig traurig über dieses Gespräch, das er so oder so ähnlich schon zigmal geführt hatte. Beide saßen sich gegenüber und fixierten sich.

      „Meine Mutter würde dich gerne wiedersehen!“

      „Was redest du da, sie hat mich damals verlassen, übrigens mit dir, ohne ein Wort zu sagen. Ich will sie nicht wiedersehen. Thelma ist meine Frau.“

      „Was soll das? Okay, du hast Thelma gerettet, aber die passt doch überhaupt nicht zu dir. Du kannst doch wieder zu Mutter zurück!“

      „Aha, und wie stellst du dir das mit Denise und Kevin vor, sie sind meine Kinder, und noch mal, Thelma ist meine Frau, nicht Gabriele. Wir sind geschieden.“

      „Vergiss diese Bastarde, sie sind Kinder von dieser schwarzen Frau. Ich bin dein Sohn!“

      Martins Blick verfinsterte sich. Wut stieg in ihm hoch. „Pass mal auf, mein Freund! Ich denke, es reicht, du hast mich lange genug ausgenutzt. Heute ist das Fass endgültig übergelaufen. Ich gebe dir zwei Wochen Zeit, dann ziehst du aus. Haben wir uns verstanden. Das ist endgültig, ich habe dir lange genug Zeit gegeben, auch ich habe die Nase voll! Du ziehst deine Geschwister und deine Stiefmutter nicht länger durch den Schmutz!“ Er stand auf und ging ebenfalls. „Mein lieber Vater, hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.“ Leise sprach Kai zu sich selbst.

       Letzte Hoffnung

      Drei vollgepackte Koffer mit Kleidung und zwei Kartons mit persönlichen Dingen waren der ganze Umzug. Am Abend konnte Mike endlich seine geliebte Mona in die Arme schließen. Er war erleichtert, dass er mit ihr zusammen war und dass sie fest zu ihm stand. Sie waren jetzt seit knapp drei Wochen ein Paar.

      Am Samstag hätte die Hochzeit mit Angelika sein sollen. Zu seinen Eltern hatte er bis jetzt keinen Kontakt mehr, nur mit Melanie telefonierte er regelmäßig. An diesem Samstagvormittag klingelte das Telefon, am anderen Ende war seine Mutter. Mike schöpfte Hoffnung, freute sich sehr über den Anruf. Der Tag jedoch irritierte ihn, es wäre der Tag der Hochzeit gewesen.

      „Hallo Mama, das ist mal eine tolle Überraschung.“

      „Hallo Mike, freust du dich über meinen Anruf?“

      „Ja ich freue mich sehr über deinen Anruf“. Mona kam mit hinzu. Mit Hilfe von Gestik wies er auf seine Mutter hin. Mona schaltete den Lautsprecher ein, um mitzuhören.

      „Wie geht es dir?“

      „Nicht so besonders nach der Trennung. Kannst du dir sicherlich vorstellen. Aber ich bin so enttäuscht. Ich hätte nie gedacht, dass du eine solche Rassistin bist. Wie war es euch überhaupt möglich, mich vor diesem Hintergrund zur Toleranz zu erziehen.“ Mike redete sich schon wieder leicht in Rage.

      „Mike, hör mir bitte zu. Du weißt ganz genau, dass ich keine Rassistin bin. Aber deine … deine neue Freundin hat mich dermaßen provoziert und du gleich mit, das ich einfach ausgerastet bin. Dein Verhalten, alles einfach wegzuschmeißen nach nur ein paar Tagen hat mich dermaßen aufgeregt, ich bin bis heute noch nicht darüber hinweggekommen. Es geht mir nicht um deine neue Freundin, die Beziehung ist eh viel zu frisch. Da muss man noch sehen, wo das hingeht. Aber was anderes, ich habe mit Angelika ein langes Gespräch gehabt. Übrigens, hast du ihren Vater angezeigt?“

      „Nein, haben wir nicht. Das hatte ich aber schon an dem Abend gesagt. Sag mal, du hast mit Angelika gesprochen, bevor du mit mir redest? Ich fass es nicht!“

      „Mike, nun mach mal einen Punkt, ja. Ich habe mit ihr gesprochen, weil ich wissen wollte, wie schwer du sie vor den Kopf gestoßen hast.“

      „Mama, das weiß ich selbst. Ich habe sie schlimm verletzt. Sie kann für meine Liebe zu Mona gar nichts, hat absolut nichts zum Scheitern beigetragen. Das war ich alleine.“

      „Genau so hat sie mir es auch erzählt. Sie ist getroffen, sehr tief. Aber, hör genau zu! Sie gibt dir noch mal eine Chance. Auch zu uns kannst du zurückkommen, schließlich bist du mein Junge.“ Mike musste tief Luft holen. Mona blickte ängstlich zu Mike. „Wie bitte? Was, bitteschön, war bei meiner Entscheidung für Mona nicht zu verstehen? Was soll ich denn noch sagen. Es gibt für mich keinen Weg zurück zu Angelika, kapiert?“ Mike wurde laut.

      Mona besänftigte ihn leise. „Ist da jemand bei dir? Etwa deine neue Freundin? Hat sie alles mitgehört?“

      „Ja. Warum? Schlechtes Gewissen?“

      „Nein, mit Sicherheit nicht, es macht es nur nicht gerade leichter. Ist sie immer bei dir?“

      „Du willst wissen, ob sie bei mir wohnt? Ja, sie ist seit fast zwei Wochen bei mir eingezogen. Mama, du hast gesagt, ich kann zu euch zurückkommen? Das würde ich gerne …“

      „Ihr wohnt schon zusammen. Hast du dir das auch gut überlegt? Es geht doch nicht nur um dich, denk auch zur Abwechslung mal an die anderen.“

      „Doch Mama, das habe ich mir sehr gut überlegt und ich bin wahnsinnig glücklich, dass sie hier ist.“ Am anderen Ende war zuerst Schweigen. „Dein letztes Wort? Ich habe mit allen gesprochen, mit Papa, Angelika und sogar ihren Eltern. Du kannst das alles noch retten, nur wollen musst du!“

      „Und Melanie, wie steht sie dazu?“

      „Melanie, nein, mit der habe ich nicht gesprochen, die ist zu weit weg. Außerdem ist sie bezüglich deiner Person nie objektiv.“

      „Ach ja, auf gut Deutsch steht ihr kein Urteil zu. Ich werde sie selber fragen. Mal angenommen, ich geh auf deinen Vorschlag ein, wo bleibt dabei Mona? … Keine Antwort ist auch eine Antwort. Mama, noch mal. Ich verlass Mona nicht.“

      Wieder kurzes Schweigen. „Dann haben wir uns nichts mehr zu sagen. Denn beides geht nicht. Entweder oder! Du hast dich entschieden. Ich verstehe. Leb wohl.“ Mike hörte nur noch ein Knacken in der Leitung. Seine Mutter hatte, ohne die Antwort abzuwarten, aufgelegt.

      Mona war nachdenklich. „Ich verstehe deine Mutter nicht. Ich denke, sie hat nichts gegen mich als

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