Was geschah mit Lotte L. Joachim Bräunig

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Was geschah mit Lotte L - Joachim Bräunig страница 9

Was geschah mit Lotte L - Joachim Bräunig

Скачать книгу

hat der Vermieter dir das Angebot zur Nutzung, der über dem Cafe freigewordenen Wohnung als Erweiterung unterbreitet?“

      „Ich sagte doch vor ungefähr drei Monaten.“

      „Wann hast du den Architekten den Auftrag zum Planungsentwurf, einschließlich Grobkalkulation, ohne mein Wissen, erteilt?“

      „Vor zwei Monaten, ich war mir nicht im Klaren wie du auf eine Erweiterung unseres Cafe reagieren würdest, aber ich bin davon ausgegangen, dass wir auf Grund des guten Besuches unserer Einrichtung eine Erweiterung prüfen sollten.“

      „Das hast du alles hinter meinen Rücken entschieden“, empörte sich Ute.

      „Hab dich nicht so, es wird zu unserem Besten sein.“

      „Weil du es so entschieden hast.“

      „Bildest du dir ein, ich bin an einen Bankrott unseres Unternehmens interessiert, ich will nur einen höheren Gewinn für uns“, giftete Lotte Leiser zurück.

      „Woher nimmst du das Geld für den Architekten?“

      „Von unserem gemeinsamen Restaurantkonto.“

      „Also auch von meinem Geld. Wir hatten zu Beginn unserer Zusammenarbeit beschlossen, alle finanziellen Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Hast du das vergessen?“

      „Nein, aber ich wollte mir erst Klarheit verschaffen, schließlich sind bei einem eventuellen Umbau einige bauliche Veränderungen notwendig.“

      „Du hättest mich dennoch fragen müssen, denn ich gehe davon aus, dass die notwendigen baulichen Veränderungen eine Schließung des Cafe erfordert und damit für gewisse Zeit eine finanzielle Einbuße. Deshalb lehne ich die Erweiterung ab.“

      „Nun sei nicht stur, an so einem schönen Tag wie heute möchte ich mich nicht ärgern“, bat Lotte Leiser ihre Freundin um Verständnis.

      „Wenn du deine Absicht nicht ändern möchtest, steige ich aus unserer Vereinbarung aus und du musst mich auszahlen“, sagte in barschen Tonfall Ute Schmelzer.

      „Woher soll ich das Geld nehmen?“

      „Das ist mir völlig egal, du hast mich hintergangen und ich verspreche dir, dass du diese Entscheidung bereuen wirst“, sprach Ute und ließ Lotte Leiser stehen, rauschte mit rotem Kopf an Ria vorbei Richtung Ausgang, während nach wenigen Sekunden Lotte Leiser mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck an Ria vorüberging und sichtlich um Fassung bemüht war und Ria anlächelte.

      „Lasst uns feiern wie die Finnen“, rief plötzlich Onkel Franz.

      „Und wie feiern die Finnen?“, fragte die Gäste leicht verwundert.

      „Wie die Russen“, erwiderte darauf mit heftiger Stimme Onkel Franz und alle fielen in das entstandene heftige Lachen ein und setzten sich an ihre Plätze.

      Nach Verzehr des reichlich gedeckten Büfetts nahm die Feier einen feucht fröhlichen Verlauf und es wurde, nach Klängen eines Alleinunterhalters, den ebenfalls Lotte Leiser organisiert hatte, fröhlich und munter getanzt. Im Saal herrschte eine sehr gute Stimmung und das Brautpaar und die Eltern des Brautpaares waren mit dem Ablauf der Feier sehr zufrieden. Selbst die etwas betagten Hochzeitsgäste verweilten länger, als prinzipiell vorgesehen. Die Familien Ludwig überlegten sich den Verkauf ihrer gegenwärtigen Häuser und den Rückkauf des Elternhauses, einschließlich der neuen Nutzung der bestehenden Räumlichkeiten der Villa. Sie kamen zu dem Entschluss die Villa gemeinsam zu bewohnen und für ihre Kinder und deren Nachkommen Wohnraum zu schaffen, was einen teilweisen Umbau der gegenwärtigen Räumlichkeiten erforderte. Den baulichen Umbau wollte Lars mit seiner Firma durchführen und die Finanzierung sollte aus dem Erlös ihrer derzeitigen Häuser erfolgen. Gegen Mitternacht verabschiedeten sich die meisten Hochzeitsgäste und ihnen war die Dauer der Feier deutlich anzumerken, da die Feier gegen 12.00 Uhr, nach der kirchlichen Trauung begonnen hatte. Die Gäste waren über den Verlauf der Feier sehr zufrieden und alle waren voll des Lobes und bedankten sich bei den Gastgebern. Peter Ludwig sagte zu Lotte Leiser: „Kommst du mit, eine Zigarette rauchen?“

      „Aber gern“, erwiderte Lotte.

      Die beiden sagten zu ihren Ehepartnern, dass sie kurz auf eine Zigarette vor die Gaststätte gehen würden und diese waren einverstanden. Nachdem zirka dreißig Minuten vergangen waren und Lotte und Peter noch nicht zurück waren, sagte Lars Ludwig: „Wie lange rauchen die beide?“

      „Vielleicht rauchen sie eine Schachtel leer“, erwiderte Heinrich Leiser.

      „Ich wusste nicht, dass Peter so ein starker Raucher ist“, entgegnete Lars.

      „Wenn Peter aufgeregt ist, raucht er und bildet sich ein, damit Probleme lösen zu können, was natürlich nicht der Fall ist“, sprach Ria.

      „Ich gehe sie suchen“, schlug Lars vor.

      Die Familien Ludwig und Heinrich Leiser standen auf und begaben sich vor die Gaststätte und hofften Peter und Lotte dort zu sehen, was jedoch nicht der Fall war. Sie schauten sich verwundert an und begannen im Umkreis der Gaststätte nach den beiden zu suchen und riefen ständig ihre Namen, ohne eine Antwort zu erhalten. Sie hatten das gesamte Umfeld der Gaststätte abgesucht und fanden keine Spur von ihnen. Sie wurden immer nervöser und Lars fragte Heinrich leiser: „Ist es möglich, dass sie sich vor uns verstecken und nicht gesehen werden wollen, weil sie Liebesspiele treiben?“

      „Was erlaubst du dir?“, fragte entrüstet Ria.

      „Das Liebesleben von Lotte Leiser ist bekannt“, entgegnete Lars.

      „Peter würde mich niemals betrügen“, sagte mit scharfer Stimme Ria.

      „Entschuldige, ich wollte Peter nichts unterstellen, aber ich bin leicht nervös und wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen“, erwiderte Lars.

      „Lass uns zu Hause anrufen, vielleicht sind sie nach Hause gegangen“, schlug Maria Ludwig vor.

      „Wir versuchen es erst auf den Handys“, sagte Ria und wählte die eingespeicherte Nummer ihres Mannes und bekam keine Antwort, auch Lotte war auf ihrem Handy nicht erreichbar. Sie suchten noch eine weitere Stunde bis Lars sagte: „Wir müssen die Polizei anrufen.“

      „Was willst du ihnen sagen?“

      „Wir sollten eine Vermisstenanzeige aufgeben.“

      „Ich glaube kaum, dass die Polizei beim Verschwinden von zwei erwachsenen Menschen bereits nach drei Stunden mit der Suche beginnt.“

      „Du kannst durchaus recht haben, aber ich halte es für besser die Meldung so früh wie möglich abzusetzen, vielleicht sind sie in einen Unfall verwickelt und die Polizei kann die umliegenden Kliniken abfragen“, beharrte Lars.

      „Wo soll hier ein Unfall geschehen sein, dass hätten wir mitbekommen.“

      „Es ist nur eine verzweifelte Vermutung von mir. Ich muss ehrlich gestehen, ich kann mir ihr Verhalten nicht erklären“, sagte mit verzweifelter Stimme Lars.

      Nach weiteren dreißig Minuten ergebnisloser Suche entschloss sich Ria Ludwig, die Vermisstenanzeige ihres Mannes und von Lotte Leiser bei der Polizei abzugeben. Wie erwartet nahm der Beamte die Anzeige entgegen und sagte,

Скачать книгу