Hoffnung, das Tor zwischen Verstand und Herz - Liebe, der Schlüssel des Verzeihens. Andreas Weis
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Heute erinnere ich mich viel mehr an die schönen, lustigen Begebenheiten. Milde lässt Versöhnung zu und lässt uns alles mit anderen Augen betrachten. Milde macht das Herz weit und den Geist reich und die Seele weich, sodass Liebe und wahre Begegnung geschehen kann, hier und drüben. Die Trauerfeier wurde für mich und für alle Trauernden, die die Worte ver standen und mitfühlten, etwas Besonderes. Es war an diesem Tag strahlender, blauer Himmel, trotz niedriger Temperaturen, und ein wunderschönes, wärmendes Licht der Sonne. Langsam gingen wir in kleiner Formation hinter den Urnenträgern zum Grab. Still war es, ab und zu ein Seufzen. Ich bot meiner Schwägerin meinen Arm zum Halt, welchen sie dankbar annahm. Schweigend ging die kleine Trauergemeinschaft zur letzten Ruhestätte des Verstorbenen. An meinem Arm meine Schwägerin, ihr die Hand tröstend haltend. Ich hatte ihr das nie gesagt, sie ist meine Lieblingsschwägerin, mit ihr hatte ich mich immer gut verstanden. Am Grab sprach ich noch einige kurze Worte und ein Gebet. Dann nahmen wir Abschied von ihm, ein jeder mit letzten Worten aus dem Herzen. Ein Geheimnis, das nun jeder für sich hat, letzte, persönliche, intime Worte, schweigend in Gedanken gesprochen. Nun ließ jeder einen schwarzen Luftballon fliegen, nacheinander. Der Wind trug die Ballons schnell nach oben und brachte sie in eine kreative Formation, so als wenn ein Schwarm Zugvögel, ihre Richtung wissend, in ihre Heimat fliegt. Der Wind trug die Ballons fort und sie wurden immer kleiner, sahen wie schwarze Punkte aus, wie Sternbilder an einem nächtlichen Himmel. Sie flogen, bis sie für uns nicht mehr sichtbar waren. Irgendwo werden sie landen und die Menschen, die sie finden, werden wissen, sie kommen von Menschen, die einen lieben Menschen verloren haben. Und die, die die Ballons finden, werden im stillen Gebet einen Gruß senden. Ein wunderbares Bild wurde uns geschenkt aus der Ewigkeit. Wir wollen unsere Träume auf unseren Wegen leben und sichtbar werden lassen. Ein jeder für sich, so wie er kann. So lasst uns unseren Seelen Flügel wachsen. Lasst die Seelen fliegen mit dem Wind, hoch über den weiten Horizont, lasst uns fröhlich und glücklich sein. Meine Brüder wollten, dass wir frei werden, frei werden fürs Leben. Frei für unsere neuen Abenteuer und unsere neuen Aufgaben, bis wir uns wiedersehen.
Jeder Tag vergeht, so wie auch du vergänglich bist, er hat alles, was er braucht, um für den Moment zu sein. So hast auch du alles, was du brauchst, um hier zu sein. Wie jeder Tag neu wiederkehrt, jedoch anders, so kehrst auch du wieder, jedes Mal neu, anders. Und wenn der Tag in der Nacht ruht, ruhst auch du, träumend, in einer anderen Welt.
Erfüllte Tage
Es sind nicht die erfüllten Tage, die uns reich machen,
sondern die, an denen wir an dir zweifelten
und dennoch festhielten an dir.
Es waren die Tage des Leidens, die uns reich machten,
auch wenn wir das nicht verstanden haben und an dir zweifelten
und dennoch festhielten an dir.
Es waren die Tage, an denen wir uns und dich verfluchten,
weinten und schrien aus Angst und Zweifel an dir
und du hieltst uns in deiner Hand,
weil wir deine Liebe zu uns nicht verstanden.
Es sind die Tage mit dir, die uns reich machen,
wenn das, was sein soll, sich erfüllt.
Die schnelle Zeit
Wie schnell die Zeit vergeht,
sehen wir an unseren Kindern,
wie schnell sie gereift und gewachsen sind.
Wie schnell das Leben zu Ende geht,
sehen wir daran, wenn gute Freunde,
Eltern oder Geschwister gehen.
Was mir am Lebensende bleiben soll,
ist die Erinnerung an sie
und nicht Verdruss des versäumten Lebens.
Was brauche ich
Was brauch ich mehr, um bei mir zu sein?
Einen Freund, Stille und Ruhe und ein Glas Wein.
Ein Gespräch zu zweien, es kann auch ohne Worte sein.
Im gemeinsamen Sinnen, die Stunden verrinnen.
Was brauch ich mehr, um glücklich zu sein?
Zeit, die ein Freund, wenn er wie der Wein in Stille und Ruhe gereift,
sie mit mir verbringt, um ganz bei mir zu sein, im Sinnen und im Gespräch, auch ohne Worte. Dann bin ich mit ihm und mit mir in Beziehung.
Unbedacht
Unbedacht ein Wort gesprochen,
unbedacht eine Tat getan,
unbedacht das Herz getroffen,
was für ein Leid, was für ein Schmerz,
Wort und Tat kamen nicht aus dem Herzen,
kamen