Eine unendliche bedingungslose Liebe. Simon Kyung-ha Herz
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Bevor noch weitere glückliche Momente der Kindheit aus der Erinnerung hervorgeholt werden, sollte jedoch auch der unbestreitbare Mangel an Religion erwähnt werden, den Adam erfuhr, und der ihn noch zum Abgrund führen sollte. Ein Kind möchte von sich aus oft nicht die Sachen, die Erwachsene begehren, insofern hatte er eine natürliche Religion; aber mit fortgeschrittenem Alter braucht der Mensch die Religion, um sich nicht weiter zu beflecken, und um den Geist vom Gift zu reinigen, weil er meistens immer mehr in die Welt hineingezogen wird. Religion gibt dem Leben einen wirklichen Sinn, erklärt es, und lehrt zum eigenen Glück, welches aus Liebe entspringt, und dem der anderen, Gebote der Liebe, eine Ethik, was man tun und lassen sollte, und dass jedes Wesen von Gott trotz den Sünden bedingungslos geliebt ist. Adam hatte Religion kaum gelehrt bekommen. Deshalb wird in dieser Erzählung im ersten Kapitel Wert auf die natürlichen positiven Erfahrungen eines Kindes gelegt, bevor dann im zweiten Kapitel, die Unwissenheit in der Jugend beschrieben wird, die von einer meist unwissenden ungläubigen Welt von außen an ihn herangetragen wurde, und deren negativen Einfluss er sich ohne einem stabilen Glauben, – ohne einem Haus das auf festem Grund errichtet ist und das von einem Sturm bedroht wird –, mit der Zeit nicht mehr erwehren konnte.
Insgesamt ist dieses Buch eine reale und fiktive Geschichte von der Liebe zum Leben, dem getrennt sein von diesem, weil Adam durch die fleischliche Welt verleitet alles mögliche suchte, nur nicht Gottes liebenden Geist; - obwohl, vielleicht hat er ja gesucht, nur nicht am richtigen Ort, denn jeder Mensch sucht letztendlich durch all sein Tun, bewusst oder unbewusst, nach Liebe -; und es ist eine Geschichte vom Wiederfinden der Liebe mit der Hilfe Gottes, und somit der Fortführung eines ewigen ungetrübten Lebens des Geistes durch die bedingungslose Liebe des einen allmächtigen Gottes.
Jeder Mensch hat Geist, ob wir ihn aber verdecken, oder verschmutzen, oder durch den Gedanken an Gott wirklich in seiner unendlichen Weite und Klarheit berühren, das hängt mit der Entscheidungen zusammen, an was der jeweilige Mensch denken möchte.
Die früheste Erinnerung hat Adam daran, als er zwei Jahre alt war. Seine Eltern hatten sich gerade getrennt und er und seine Schwester wohnten für etwa ein Jahr bei einer Pflegefamilie in Landsberg, bis der Vater, der das Sorgerecht bekam, eine geeignete Wohnung und eine Arbeit gefunden haben sollte. An einem Wochenende waren die Schwester und Adam bei dem Vater, es wahr der Nikolaustag, der Himmel war grau, doch eine Art mystisches Licht drang an wolkenlosen Stellen nach unten, als der Vater im Hof voller Freude zu seinen beiden Kindern sagte, sie sollen kurz warten, er habe etwas in der Wohnung im Hochhaus vergessen; in dieser Zeit bereitete er eine Überraschung vor; den Geschwistern wurde wahrscheinlich hinterher erklärt, der Nikolaus war da gewesen und habe Süßigkeiten und Spielzeug für sie hinterlassen.
Drei der wenigen Erinnerungen an die Pflegefamilie sind, wie Adam mit dem Messer beim Frühstück gerne dreidimensionale Bahnen, Weltraumformen, in das Glas mit der Nusscreme gezeichnet hat. Die Pflegeeltern haben ihn gewähren lassen und Adam glaubt, dass sie wohl sehr anständig zu seiner Schwester und ihm waren, da er keine Erinnerung an Gewalt, Schimpf oder Misshandlung hat.
Er hat auch sehr gerne mit den beiden netten Kindern dieser Familie gespielt, mit seiner Schwester und Nachbarskindern, meist Ballspiele, auf der oft unbefahrenen Seitenstraße vor dem Haus, und wenn der Ball über eine Mauer auf den Grund einer alten Frau flog, so freuten sich die Kinder voller Spannung an dem Nervenkitzel, den Ball wieder herauszuholen, weil die Frau für sie eine alte garstige Hexe war, von der sie ab und zu geschimpft wurden, wenn sie ihr Grundstück betraten.
Adams Mutter lebte damals anscheinend in der Nähe, weil er sich daran erinnert, wie er alleine als Dreijähriger, möglicherweise ohne die Pflegeeltern zu informieren, einen schmalen Pfad zwischen zwei Holzzäunen entlang ging, um sie zu besuchen. Es war gerade ein Gast, möglicherweise ihr Stiefbruder, aus Korea anwesend, der ihm eine Puppe schenkte, nachdem die Mutter sich sehr über das Erscheinen ihres Sohnes gefreut hatte.
Kurz darauf zogen sie nach Ried, auf das Land. In den warmen Jahreszeiten spielte er in dem großzügigen Sandkasten, den die freundlichen Besitzer des Hauses für ihre eigenen Kinder im gepflegten Garten aufgebaut hatten; er grub Tunnel, baute Burgen, und erschuf Landschaften durch die Straßen verliefen und auf denen seine Spielzeugautos dann fuhren; er liebte das Spiel, denn seine dort ausgiebig benutzte Fantasie machte ihn frei von allen Einschränkungen der Umwelt. Er bewegte sich auch gerne in dem saftigen dunkelgrünen Graß, in dem Insekten, lebendige bewegliche Wesen, zu finden waren, und auf dem der glitzernde Tau des Morgens perlte und die nackten Füßlein angenehm kühlte.
Unterhalb Adams unvollständiger Familie wohnte die Familie der Besitzer, zu der sie später noch intensiven Kontakt haben sollten, und zwar als Adam und seine Schwester mit wohlschmeckenden selbst zubereiteten Mittagessen bekocht und für die Hausaufgaben von deren angenehm ruhigen Mutter betreut wurden. Der Vater Adams musste ganztags arbeiten und so hatte er schon bald eine Teilzeitpflegefamilie für seine Kinder gesucht und die Lösung war für die Kinder optimal, – denn sie waren im selben Haus, die Kinder waren bekannt und gemocht und so fühlten sie sich im gesamten Haus immer überall willkommen. Vor allem über die Nutzung des Gartens waren sie dankbar. Dieser war sehr ordentlich angelegt, er zog sich um drei Seiten des Hauses, auf der vierten Seite im Westen stand die Garage, er war umgeben von Sträuchern die in einem langen, mit dunkel gebeizten Holzstämmen abgegrenzten, Band aus nach Wald duftendem Rindenmulch wuchsen, und der Garten wurde schließlich von einem schwarz gestrichenem Holzzaun begrenzt, der aus drei quer liegenden aneinander gereihten Brettern bestand, über welche die Kinder angenehm leicht klettern konnten; um die Nord- und Ostseite des Grundstückes wand sich eine schmalen Seitenstraße, die anderen Seiten waren von ähnlichen Häusern umgeben; und in einer Ecke des Gartens stand auch eine hohe Schaukel aus ganzen Stämmen gebaut, auf der Adam gerne Schaukelte und wenn er sehr weit oben war, sprang er ab und flog und kam auf beiden Füßen im dichten satten Graß auf. Das Haus und der Garten, die Umgebung, und die Elemente, waren sein eigenes Paradies; und Gott wirkte allmächtig in diesem Paradies, denn ein Quant enthält angeblich alle Informationen des gesamten Universums, und wenn ein Quant, das kleinste nicht mehr teilbare Teilchen, alles weiß, dann weiß Gott erst recht alles und kann sich auch um jedes Wesen kümmern, denn da eines alles enthält und alles in einem ist und alles miteinander verbunden ist, hat er leicht zugriff; und auch ein anderes Phänomen berührte Adam: der Quasar ist eine Strahlung die beständig das gesamte Universum durchdringt; alleine durch diese zwei wissenschaftlichen Entdeckung wird das unerklärliche, geheimnisvolle berührt; es wird nur berührt, denn der in unzugänglichem Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat, noch je zu sehen vermag (1. Thimotheus 6.16), ist ein liebendes Mysterium. Die Juden wollten auch immer einen sichtbaren Gott, Könige, nicht so einen Gott, den man nicht sieht, doch genau daraus