Eine unendliche bedingungslose Liebe. Simon Kyung-ha Herz

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Eine unendliche bedingungslose Liebe - Simon Kyung-ha Herz

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waren, worunter er litt, und teilten sie ihm mit, so dass er sie aufgeben konnte. Sie berichteten von der Liebe, und dass das alte böse Selbst zu sterben hat, indem man bestimmte Sachen nicht mehr tut, so dass Platz entsteht, dass sie sich gänzlich in einem entfalten kann, und nicht unterdrückt wird; Umstände, Orte, Wesen, Gedanken und Sachen die nichts mit reiner Liebe zu tun haben, müssen losgelassen werden, wenn für die Liebe und den Atem des Lebens Platz sein soll, und je mehr losgelassen wird, desto mehr Freude entsteht, weil damit das ursprünglich Göttliche Wesen, das Liebe und somit Freude beinhaltet, dass in jedem Wesen von Grund auf weilt, unbefleckt existieren kann und wahrgenommen werden kann.

      Was kann über eine Zeit geschrieben werden, in der das Licht fehlte, in der das Leben – die Wahrnehmung der Liebe – fehlte?

      Die Fakten seiner Jugend waren unter anderem, dass Adam irgendwie eine Konditorlehre bestanden hat. Zu einer Frau bei der Berufsberatung hat er gesagt, er möchte gerne etwas Kreatives machen. Als sich Adam bei einer Konditorei vorgestellt hatte, hat er beim Bewerbungsgespräch und der anschließend Führung durch einen mit Verpackungsmaterialien vollgepackten Gang des Betriebes ein besonderes Gefühl des Da-Seins gehabt; auch in dieser Phase hat Gott in umhegt und gepflegt, obwohl Adam nicht direkt auf ihn vertraut hat. Nach einem erfolgreichen Abschluss der Gesellenprüfung, bei welcher ihm wiederum Klassenkameradinnen sehr geholfen haben, wollte er in diesem Beruf aber nicht arbeiten – er war ihm zu körperlich –, und als ihn sein Vater gefragt hat, was er stattdessen tun möchte, hat er geantwortet, er möchte mit Menschen arbeiten. Daraufhin hat er sich bei mehreren Berufsfachschulen für Erzieher gemeldet und wurde in Krumbach, einer hübschen Kleinstadt in der tiefsten schwäbischen Provinz, angenommen. Die Schule hat er bestanden, während er nebenbei immer auch Musik mit Freunden und Bekannten gemacht hat. Im Anschluss war er nach Augsburg gezogen, und hat dort noch sein Annerkennungsjahr in einem Waldorfkindergarten absolviert. Wenige Menschen haben Adam damals imponiert und inspiriert auf der richtigen Seite zu stehen. Im letzten Jahr der Ausbildung lernte er jedoch einen gläubigen, guten, sanftmütigen, und konsequenten Erzieher kennen, der viel Erfahrung hatte. Diese Zusammenarbeit hat Adam Momente von Glück und Frieden beschert.

      Schon länger hatte er Kontakt nach Augsburg, über die Tochter des Freundes seiner Mutter. Die Menschen lernen einander oft über Beziehungen kennen. Die alten Freundschaften hatte Adam wenig gepflegt, er wollte immer nur gute Musik machen, dazu waren andere Musiker notwendig von denen er lernen konnte. Adam war ein Musiker, der ein kleines Studio in seinem Wohnzimmer hatte und dort Musik aufnahm; er war kein Livemusiker; sein Anliegen war gute Songs, oder Skizzen, zu komponieren die zeitlos waren, und sie mit interessanten und unbekannten Klängen aufzunehmen; dieses Ziel sollte Adam erreichen, doch später auch mit der Musikkomposition und deren Aufnahme aufhören, nachdem ihm von Geshe Thubten Trinley, einem spirituellem Wesen von dem noch die Rede sein wird, erklärt worden war, wie weltliche Musik auch nur Illusion ist, eine Zusammensetzung aus verschiedensten Tönen die kommen und gehen, die einen vielleicht im Moment wie eine Droge in ein anderes Bewusstsein hebt oder senkt, die, wenn man daran hängt, unfrei macht, einen ständig beschäftigt, und somit irgendwie einer Art Hölle gleicht. Mit ihr kann man letztendliche kein längerfristiges Glück erreichen. Sie kann aber ein Mittel sein um die endgültige Medizin zu entdecken.

      Nach Beendigung der Ausbildung zum Erzieher war er Leiter von einem Hort, er hat gut gearbeitet, doch er hatte auch drogenbedingte Aussetzer. In der Freizeit am Feierabend wurde nach wie vor Marihuana geraucht und Musik gemacht. Als Adam mit Freunden die ihn gern hatten, und sehr talentierte Musiker waren, eine Kassette mit Liedern von Adam aufgenommen haben, so war dies auch eine schöne Zeit für ihn, sie war so wie er es mochte. Ein Traum wurde wahr, die Lieder waren gut, die Aufnahmen authentisch: ein Lied wurde wegen des Halls im gekachelten schmalen Bad aufgenommen, als Sampler von eingespielten Gitarrenmelodien diente einmal einfach ein alter kassettenbetriebener Anrufbeantworter, und die außergewöhnlichen und klanglich vielfältigen Rhythmen, wurden mit der Mpc, dem Kultsampler komponiert und aufgenommen, – die Klangfarben waren unter anderem ein Regenmacher aus der Arbeit, und eine hölzerne Mönchsglocke aus Korea, sowie, von einem leidenschaftlichen Klangerzeuger, geschaffene Schlagzeugklänge, die zum Beispiel nur aus einem Husten bestanden, welches dann durch schneiden und andere Tricks zu verschiedenen Klängen ummoduliert worden war. So hatte sich Adam seine Musik erhofft, seine harmonischen durchdachten Melodien und ehrlichen Texte, in Verbindung mit professionellen Rhythmen und detailverliebt mit individuellen Klängen aufgenommen. Doch mit dieser Erfahrung kam auch der Hochmut und der Fall. Er nahm diese Erfahrung nicht demütig an, sondern es entwickelte sich ein Stolz über das eigene Schaffen, an dem doch so viele mitgeholfen hatten; die Überheblichkeit flüsterte ihm ein, dass er sich doch nun mehr erlauben darf.

      Davor jedoch war eine verrückte doch intensive Zeit voller glühender Sonnenuntergänge über der Stadt, voller Kameradschaften und Treffen, voller planloser doch nahezu lebendiger Streifzüge durch die heißen Straßen, und voller Freundschaft zu einer Wohngemeinschaft, in der ein Mädchen Namens Mai wohnte, das er in Krumbach kennen gelernt hatte. Adam war sehr oft in diesem Haus gegenüber einer Sportanlage, auf der meist Ausländerkinder ihrer Leidenschaft für Basketball frönten und die Adam auch von seiner Wohnung aus im Blick hatte. Jedenfalls fühlte sich Adam nicht allein, oft war er mit Leuten unterwegs, um in irgendeiner Wohnung wieder jemand kennen zu lernen, eben auch Bosse, eine Person die eine starke Ausstrahlung hatte, diese aber letztendlich für das Böse verwenden wollte, und deren Art indirekt auf Adam überging, da alles miteinander verbunden ist. Nur wenn er mal wieder für kurze Zeit mit der Droge aufgehört hatte, wurden ihm seine wirkliche Einsamkeit und sein inneres Vakuum bewusst.

      Einsam war er, weil egal wie intensiv die Freundschaften vorher auch waren, sie sind meist nicht beständig. Es kommt jedoch immer wieder etwas neues Schönes. Nur muss man dies halt auch registrieren. Adam jedoch schottete sich ab, ihm war in dieser Phase nicht zu helfen, – und er hätte Hilfe gebraucht, die ihm zeigt, dass Drogen kein guter Weg sind, und was stattdessen ein guter Weg ist, die ihm im Entzug und darüber hinaus hätte helfen können –; er ließ sich nichts von der Familie sagen, auch nicht von Kameraden; und er hätte das von einem durchschnittlichen noch jungen Kameraden auch nicht verlangen können, dass dieser viel Zeit mit ihm verbringt, ihn bedingungslos liebt, gegen jede Art von Zurückweisung seitens Adam standhaft bleibt, und ihn dabei noch zähmt, indem er lobt und tadelt, denn Adams Geist war außer Kontrolle, da er Gott und ein Achten auf den Atem nicht mehr kannte; außerdem hätte es somit selbst ein gezähmtes Wesen sein müssen, und so eines hatte er kaum noch in seinem Umfeld – er war weit gefallen. Es hätte schon eines besonders guten geduldigen Wesens bedürft, wie den Freund von seinem Vater, welches ihn unterweißt, doch dazu kommen wir erst später. An Gott als einzigen wahren ewigen Freund dachte Adam damals noch nicht, auch wenn dieser Freund schon lange für ihn sorgte, trotz Adams selbst gewählter Trennung von ihm.

      Das Marihuana macht depressiv und schizophren, es entsteht ein Verfolgungswahn, man lässt kaum jemand an sich heran. Alkohol macht aggressiv, ihn hatte Adam noch vor dem Marihuana viel konsumiert, vielleicht hat er deswegen auch harte Musik gehört. Doch ganz harte Drogen hat er immer gemieden: Heroin, welches einen den besten Freund hintergehen lässt, dass den Charakter zerstört, Kokain, welches überheblich, arrogant, hochmütig macht, sowie die neuen chemischen Drogen, die das Gehirn zerstören, verwirren, verrückt machen; und jede Droge zerstört letztendlich das Herz, die Liebe.

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