Das Erbe der Burgherrin. Sabine Müller

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Das Erbe der Burgherrin - Sabine Müller

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während Hartmut ein Feuer entfachte. Sie brieten das Fleisch und genossen ihr Mahl.

      Am nächsten Morgen packten sie ihre Sachen zusammen und ließen die Pferde gemächlich traben. Sie wollten den Abstand zur Räuberbande nicht zu groß werden lassen.

      Ein kleiner Reisezug kam ihnen entgegen. Die Pferde hatten auffallend grüne Satteldecken.

      „Seid gegrüßt, werte Ritter. Sagt, lässt sich der Wald gut passieren, oder wimmelt es von Räubern?“, wollte der Anführer des Zuges wissen.

      „Wir sind niemandem begegnet, alles ganz ruhig“, erwiderte Hartmut.

      Als der Reisezug außer Sicht war, blickte Wolfgang herüber:

      „Es wird nicht mehr lange dauern, bis uns unsere Freunde wieder eingeholt haben.“

      Am Nachmittag hörten sie Stimmen hinter sich.

      „Da sind sie schon und wie immer machen sie einen Höllenlärm.“

      Die Ritter warteten, bis die Räuber sie eingeholt hatten. Nur noch der Lange saß auf dem Wagen. Die anderen hatten schmucke Pferde mit grünen Satteldecken und grinsten über beide Ohren.

      „Meint ihr nicht, dass diese Satteldecken ein wenig zu auffällig sind?“

      „Wir werden sie dort drüben in die Büsche werfen und stattdessen von dem Stoff aus dem Wagen nehmen.“

      Sie zügelten die Pferde und hielten an. Nach einer kleinen Brotzeit machten sie sich auf den Weg und ritten ihrem Ziel entgegen.

      Kapitel 4

      Konrad und Mechthild machten sich zusammen mit sechs Mannen auf den Weg nach Kirkel. Es war früh am Morgen und die Sonne wärmte nur schwach. Mechthild fröstelte und sie zog ihren Umhang enger um sich. Sie ritten über die große Geleitstraße, die durch das Bruch links und rechts der Blies führte, und überquerten bei Limbach den Fluss. Die Straße führte an wenigen Gehöften vorbei, bis sie den Weg hoch Richtung Burg einschlugen. Kurz vorm Burgtor trennten sich Konrad und Mechthild von ihren Männern und bogen in den Weg zum Wald ein, zur Hütte der Kräuterfrau.

      „Wie lange war ich schon nicht mehr hier? Ich sollte Leni öfter besuchen.

      In meinem Herzen ist sie immer noch meine Mutter“, meinte Konrad nachdenklich.

      „Vielleicht solltest du sie bitten, zu uns auf die Homburg zu kommen. Ein Gemach könnten wir für sie herrichten und dann müsste sie sich um nichts mehr kümmern.“

      „Das ist ein guter Einfall, doch ich denke, Leni wird sich nicht so leicht dazu überreden lassen. Sie hat fast ihr ganzes Leben in dieser Hütte verbracht.“

      „Aber Thea kann sich auch nicht immer um sie sorgen. Sie hat als Kräuterfrau viel zu tun und muss sich ständig um die Kranken kümmern. Sie kann nicht den ganzen Tag bei Leni bleiben.“

      „Da hast du recht. Wir werden mit ihr reden. Thea hilft uns bestimmt.“

      Sie erreichten die Hütte im Wald und banden ihre Pferde an dem kleinen Stall an.

      Konrad musterte den Kräutergarten. Es war zwar noch früh im Jahr, doch der Garten war sonst um diese Jahreszeit besser gepflegt. Früher hatte sich Konrad selbst um ihn gekümmert, als er noch bei Leni gewohnt hatte. Jeder Winkel war ihm vertraut. Thea schaffte es wohl nicht, sich um ihre kranke Vorgängerin zu kümmern, die Kranken von Kirkel und Homburg zu behandeln und dazu noch das kleine Anwesen in Ordnung zu halten. Am liebsten hätte er sich eine Harke genommen und angefangen, im Garten zu arbeiten. Stattdessen betrat er mit Mechthild die kleine Kate.

      „Seid gegrüßt, ihr beiden. Na, Mutter wie geht es dir?“

      Konrad trat an Magdalenas Bett. Er schob einen Schemel heran, setzte sich vor seine Ziehmutter und ergriff ihre Hand. Magdalena lächelte, als sie Konrad erblickte. Ihr Gesicht wirkte ledern und faltig, die grauen, langen Haare hatte sie nach hinten gekämmt. Sie sah alt und krank aus, nur ihre blauen Augen strahlten jung und frisch.

      „Ach Konrad, schön dich zu sehen, aber du hättest nicht den weiten Weg nehmen müssen. Thea übertreibt mal wieder.“

      Thea trat aus dem angrenzenden Arbeitsraum und begrüßte das Grafenpaar. Die Kräuterfrau war in den letzten Jahren ein wenig rundlich geworden. Im Haus hatte sie ihre braunen Haare locker zusammengebunden, ihre grünen Augen lächelten, als sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht wischte.

      „Hört nicht auf Leni. Es geht ihr wirklich nicht gut. Sie kann kaum noch aufstehen. Ihre Gelenke schmerzen ständig.“

      „Jetzt, wo es wärmer wird, wird es schon besser werden und bald grabe ich den Garten um!“

      „Leni, es ist schon wärmer geworden und deine Gelenke sind nicht besser.“

      Leni hatte nichts entgegen zu setzen.

      „Mutter, Mechthild und ich wollten dir einen Vorschlag machen. Komm mit uns auf die Homburg. Die Mägde richten dir eine schöne Kammer mit Glasfenstern und einem weichen Bett her. Da wirst du es wärmer haben und musst dich um nichts mehr kümmern.“

      „Das ist sehr nett von euch, doch ich kann Thea nicht allein lassen. Stell dir vor, wenn sie einmal meine Hilfe braucht.“

      „Thea macht schon seit Jahren ihre Arbeit allein und zudem sehr gut. Außerdem bist du nicht aus der Welt.“

      Leni wollte sich aufrichten, doch sie ließ sich gleich wieder mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Kissen sinken. Thea eilte herbei und legte ihr gemeinsam mit Konrad ein weiteres Kissen ins Kreuz.

      „Danke, aber im Moment könnte ich wirklich nicht zur Homburg reiten.“

      „Wir würden dich selbstverständlich auf einem Wagen mitnehmen.“

      „Aber auf der Homburg wäre ich nicht so gut versorgt wie bei Thea.“

      „Ein bisschen kenne ich mich auch noch mit den Heilkünsten aus. Du warst schließlich eine gute Lehrerin und wir könnten einen kleinen Kräutergarten auf der Burg anlegen.“

      „Außerdem würde ich regelmäßig nach dir sehen und dir Kräuter gegen die Schmerzen bringen“, fügte Thea hinzu.

      „Ich weiß einfach nicht, ob ich meine gute, alte Hütte so einfach verlassen kann. Mein ganzes Leben habe ich hier verbracht.“

      „Gerade das ist doch ein Grund für eine Luftveränderung. Außerdem könnten wir es auch so machen, dass du jetzt, wo es dir so schlecht geht, mit uns kommst und später, wenn es dir wieder besser geht, kannst du wieder zurück.“

      Leni starrte vor sich hin. Sie wusste, wenn sie jetzt ging, käme sie nie wieder zurück.

      „Mutter, du musst auch an Thea denken. Für sie ist es eine große Belastung, wenn sie sich um dich, die Kranken und den Kräutergarten kümmern muss. Der Garten hat schon bessere Tage gesehen.“

      Diese Worte bewegten Leni dazu, einzulenken.

      „Also gut. Ihr habt recht. Ich werde mit euch kommen, doch es wird eine Weile dauern, bis Thea meine Sachen gepackt hat.“

      „Lasst

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