Das Mädchen mit den Schlittschuhen. Michael W. Caden
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Das Mädchen mit den Schlittschuhen - Michael W. Caden страница 27
Kalludrigkeit dagegen war aus einem ganz anderen, eher morschen Holz geschnitzt. Er war ein Speilzahn, ein Spötter und alter Krauter, einer, der an allem und an jedem etwas zu meckern hatte. Für ihn waren alle Leute im Dorf Pracher oder Posauken. Wenn es darum ging, Schimpfwörter zu kreieren, war Kalludrigkeit äußerst erfinderisch, und während andere bei der Arbeit die Hemdsärmel hochkrempelten, wickelte er sie, falls er sie denn jemals hoch getragen haben sollte, schnell runter und verschwand. Er hatte weiter nichts zu tun, als den ganzen Tag überall rumzuschwadronieren. Alles, was irgendwo rumlag, musste er mit seinen großen, globigen Fingern begrabbeln. Und wenn er sich einmal nicht über irgendetwas oder irgendjemanden ausließ und meckerte, tat er so, als koste jedes Wort einen Taler. Dann saß er meistens bei der Miggegret an diesem Tisch in der Ecke, verlötete sich einen, starrte dabei in sein fast immer gefülltes Bierglas und wurde einfach nur älter.
»Ach Jungs, schert euch nuscht darum, was der alte Gniefke sagt«, meinte die Miggegret und schob die Zigaretten über die Ladentheke.
»Hier, für eueren Vadder und sagt einen schönen Gruß.«
»Machen wir.«
Albert legte das Geld auf den Tresen und nahm die Zigaretten. Dann verließ er mit seinem Bruder den Laden.
Als sie wieder zurück im Haus waren, hatte der Vater seine Uniform ausgezogen und sich seine alten Klamotten aus dem Schrank geholt.
»Er könnte auch mal wieder ein Stückchen zulegen, der Vadder«, meinte Mutter Elisabeth. »Aber dafür werde ich schon sorgen.«
Sie holte Grützwurst und geräucherten Schinken aus der Räucherkammer vom Dachboden. Ihrem Willi sollte es heute an nichts fehlen!
An diesem Abend saßen sie lange beisammen. Willi erzählte den Kindern von der Nordsee und dem Leben im fernen Belgien und Frankreich. Gemeinsam saßen sie am Kamin, so als würde es den Krieg nicht geben. Vielleicht, so dachte Albert bei sich, ginge er ja zwischenzeitlich zu Ende und Vater könnte ganz zu Hause in Klotainen bleiben. Mit diesem Gedanken ging er zu Bett, während in der Wohnstube noch leise das Grammphon spielte.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.