Ein Bier, ein Wein, ein Mord. Susanne Mischke
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Ein Bier, ein Wein, ein Mord - Susanne Mischke страница 4
Plötzlich stand die Frau mit der roten Lockenmähne hinter ihm. Er hatte die Tür gar nicht gehört.
»Gib her!«, sagte sie mit fester Stimme. Ihre Augen funkelten böse. »Das gehört mir.«
Hannes lachte auf. Sie war gut einen Kopf kleiner als er und recht zierlich. »Jetzt nicht mehr«, zischte er. »Sei froh, wenn ich dich nicht verpfeife.«
Kurzerhand schob sie ihr Sweatshirt hoch und zog eine Pistole aus dem Hosenbund. Die Mündung hielt sie Hannes vor die Brust.
»Du mieser Scheißer!«, fauchte sie. »Gib her! Sofort.«
»Okay … okay«, stammelte er. »Machen … machen wir doch halbe/halbe.«
»Her damit!« Sie machte einen Schritt nach vorn und entriss ihm den Rucksack. Automatisch nahm er die Hände hoch.
»Is’ ja schon gut …«, jammerte er.
»Die Hose runter!« Sie fuchtelte bedrohlich mit der Pistole.
»Die Hose?«
»Ja, die Hose. Los schnell!«
Hannes öffnete Gürtelschnalle und Hosenbund seiner Jeans. »Wozu das Ganze?«
»Runter damit!« Sichtlich nervös drehte sie sich zur Tür um. »Nun mach schon.«
Widerwillig schob Hannes seine Hose bis auf die Knöchel. »Ach so, verstehe«, ließ er verlauten. »Du hast Schiss, dass ich dir folge.«
»Schnauze! Die Unterhose auch!«
»Was …? Nein …!«
»Doch!« Sie senkte die Pistole in Richtung seiner Genitalien.
Voller Panik riss Hannes seine Boxershorts in die Kniekehle. Er schämte sich mächtig und wurde sogar ein wenig rot. Im Gesicht, versteht sich.
»Das war noch nicht alles.« Mit dem Lauf der Pistole deutete sie auf das Toilettenpapier neben ihm an der Wand. »Und jetzt stopf dir Papier in den Mund. Los, schnell!«
»Och, nee …!«
Die Mündung der Pistole deutete auf seine schweißnasse Stirn. »Keine Widerrede!«
Sein Widerstand war gebrochen. Gehorsam riss er ein paar Papierblätter von der Rolle und stopfte sie eins nach dem anderen in seinen Mund.
»Mehr!«, forderte sie. »Viel mehr. Und dreh dich um!«
Hannes gehorchte erneut. Nachdem er sich der Fliesenwand zugewandt und noch weitere Blatt Papier zwischen die Lippen geschoben hatte, spürte er plötzlich einen Luftzug im Nacken. Aus der Gaststube schwappte Lärm in die Damentoilette, Lärm und Musik, die das Ende des Tatorts verkündeten.
Vorsichtig wandte er den Kopf. Die Frau war verschwunden. Dafür stand der Wirt in der Tür. Dessen Gesichtsausdruck sprach Bände.
*
»Mensch Hannes!«, rief der Wirt. »Was ist denn hier los?«
Hannes zog hastig seine Boxershorts hoch und fummelte sich das Toilettenpapier aus dem Mund. Dabei fing er an zu husten.
»Ich … ich wollte …«, prustete er, während er die Reste vom Papier ausspuckte. »Da … da war …« Es lag nicht allein an den klebrigen Zelluloseresten in seinem Mund, dass er keinen vernünftigen Satz herausbekam. Er wusste einfach nicht, was er sagen sollte.
»Komm endlich aus dem Damenklo«, schimpfte der Wirt. Im Laufe der Jahre hatte er schon so manche Kuriosität im Kalabusch erlebt, aber so etwas wie den blankgezogenen Hannes im Damenklo war ihm noch nie untergekommen. »Mensch, wenn dich hier einer sieht.«
»Ich erklär’s dir später«, nuschelte Hannes in seinen Schnauzbart, während er seine Jeans zuknöpfte. »Du wirst es nicht glauben …«
Der Wirt packte ihn kurzerhand am Arm. »Los komm jetzt! Du hast richtig getippt. Als Einziger.«
»Getippt …?«
»Ja, beim Tatort, du Depp.« Der Wirt schob Hannes in die Gaststube. »Der Mörder war der Jagdaufseher.«
»Na, wenigstens etwas.«
In der Gaststube empfing ihn Applaus; hochgehaltene Biergläser reckten sich ihm entgegen. Hannes blinzelte irritiert in die Runde der Gratulanten. Eine junge hübsche Frau mit rotblonden Locken und einem Rucksack war nicht unter ihnen.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.