Trotz Depressionen ein erfolgreiches Leben. Wilfried Zaube
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Ich schloss die Fachoberschule erfolgreich ab. Im Vorfeld hatte ich mich um einen Studienplatz in Gießen bemüht. Doch wo die Liebe nun mal hinfällt. Die enger werdende Freundschaft zu Monika führte dazu, den Plan aufzugeben und zunächst in Leverkusen zu bleiben. Nach drei Jahren „44“ hatte sich die Gemeinschaft in alle Himmelsrichtungen aufgelöst. Daraufhin habe ich mir ein kleines Appartement gemietet und sollte jetzt unerwartet einige Jahre nachts unterwegs sein.
4. Erster Job als Taxifahrer
Als Student ist man finanziell schon sehr eingeschränkt. Deswegen wollte ich bis zum Studienbeginn an der Fachhochschule in Köln noch einige Monate etwas Geld verdienen. Graham Bonney sang zu der Zeit „Wähle 333 auf dem Telefon …“. Für meine Dienste sollte jetzt hoffentlich jeder nachts 3333 der Taxigenossenschaft Leverkusen wählen. Ich fand den Job derart aufregend, dass aus den geplanten wenigen Monaten zwei Jahre geworden sind. Leverkusen ist trotz seiner Großindustrie nicht gerade der Ort für ein ausgiebiges Nachtleben. Dennoch war ich gern nachts unterwegs, zumal zu der Zeit nur wenige Taxis im Einsatz waren. Dennoch bedeutete es viel Wartezeitzeit auf den Taxihalteplätzen und unendlich viel Gelaber mit den Kolleg(inn)en. Ich habe das Taxifahrervolk zu der damaligen Zeit als eine eingeschworene Gemeinschaft kennengelernt. Ich durfte dann bald auch dazugehören. Wir feierten viel zusammen und verbrachten viele gemeinsame klasse Stunden und sogar Urlaube auf Malle. Die Zeit hat mir dermaßen viel Spaß bereitet, dass ich sogar eine Taxikonzession mit Auto von meinem Unternehmer erwerben wollte. Wenn es innerhalb der Woche doch recht gemütlich zuging, so waren die Wochenenden schon recht lebhaft. Während ich vor meiner Taxifahrerzeit während Karneval und Silvester selbst ausgiebig Party gemacht hatte, so saß ich jetzt im Auto. Das war sehr lukrativ – doch auch äußerst stressig. Rückblickend gesehen, habe ich bei dem derartigen Trubel und langen Wartezeiten auf den Halteplätzen mit Kurzfahrten um die Ecke sehr viele Nerven gelassen.
Das war dann auch der wesentliche Grund dafür, weshalb ich die Festanstellung im Taxigeschäft aufgegeben habe. Während der zwei Jahre hatte ich das Fahrzeug fast jede Nacht zur Verfügung. Ich war täglich viele Stunden unterwegs und hatte relativ wenig Freizeit. Meine guten Freunde und sogar meine künftige Ehefrau gingen zum Feiern, während ich auf der Straße unterwegs war und auf Fahrgäste wartete.
Vergessen werde ich dabei niemals, dass ich durch den hohen Zeiteinsatz genug Geld gespart habe, um eine große Hochzeit auszurichten sowie nach der Heirat eine neue Wohnung komplett einzurichten. Wenn ich heute mit einem Taxi unterwegs bin, dann denke ich automatisch und gern an diese schöne und recht aufregende Zeit zurück, die mich als Mensch auch sehr geprägt hat.
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