Dresden - HeimatMomente. Jenny Menzel

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Dresden - HeimatMomente - Jenny Menzel

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vergessenen Wachstuben und ein überbautes Stadttor, kann man in der „Festung Experience“ erkunden. Die Hochwassermarken der letzten 450 Jahre zeigen, dass die Brühlsche Terrasse heute noch ihren Zweck erfüllt: Sie schützt die Dresdner vor ihrem letzten Feind.

      Das Ludwig-Richter-Denkmal vor dem Albertinum

      Info

       Lage:

      am Altstädter Elbufer zwischen Augustusbrücke und Carolabrücke; Treppenzugang vom Georg-Treu-Platz oder vom Hasenberg, Straßenzugang an der Jungfernbastei. Ein Aufzug neben der Freitreppe ermöglicht den barrierefreien Zugang auch am Nordende der Brühlschen Terrasse.

      •Vom Brühlschen Garten hat man Zugang zur Kunstakademie im Lipsius-Bau, zur Festung Dresden mit der „Festung Experience“ und zum Albertinum mit der Galerie Neue Meister und der Skulpturensammlung.

      •Der königliche Daumenabdruck ist nirgends markiert; Tipp: in der Nähe des Böttger-Denkmals suchen, ziemlich genau gegenüber der Neuen Synagoge.

      Anfahrt: Parkmöglichkeiten in der Tiefgarage An der Frauenkirche oder auf dem Parkplatz Schießgasse; günstiger und stressfreier mit Straßenbahnlinie 3/7 Haltestelle Synagoge, von hier aus Zugang über den Hasenberg/Tzschirnerplatz

      Öffnungszeiten: immer

      Eintritt: nichts

       Restaurant:

      •Café Brühlscher Garten: liegt direkt neben dem Original und dem Albertinum; täglich ab 7:30 Uhr, warme Küche bis 22 Uhr; Tel.: 0351 481 890 1, bruehlscher-garten.de

      Website: tourdresden.de/highlights/der-balkon-europas

      KÖSTLICH, KÖSTLICH!

       Museumsbesuche sind anstrengend. Wie gut, dass direkt gegenüber dem Eingang zum Residenzschloss die Chocolaterie „Camondas“ liegt, wo man eine feine Trinkschokolade oder ein köstliches Schokoladeneis genießen kann.

      Nach der verdienten Stärkung soll es gleich weitergehen mit der Kultur? Moment! Wer eine halbe Stunde übrig hat und Schokolade mag, der kann hier direkt im Hinterstübchen des Schokoladen-Shops ein kleines, aber sehr feines Museum entdecken. Im 2018 neu eröffneten Schokoladenmuseum wartet eine ganze Reihe an Überraschungen, und zwar nicht nur für Schokoladen-Liebhaber. Hier zeigt sich eine ganz neue Facette der Barockstadt: Kaum ein Dresden-Reiseführer erzählt davon, dass Dresden im 19. Jahrhundert einer der weltgrößten Erzeuger von feinsten Schokoladenerzeugnissen war.

      Kakao und Schokolade waren lange Zeit kein Naschwerk für Kinder, sondern extrem teure Delikatessen aus dem fernen Amerika, die man mit Andacht verzehrte, wenn man sie sich überhaupt leisten konnte. Und die Schokolade war nicht einmal süß! Vielmehr sollte sie gesund sein. Von Kurfürst August dem Starken wird erzählt, dass er sich jeden Morgen eine Trinkschokolade ans Bett bringen ließ, und zwar standesgemäß von einem „Schokoladenmohren“ in speziellem Schokoladengeschirr aus Meißner Porzellan.

      Der Graf von Brühl, der von neidischen Zeitgenossen für seine Verschwendungssucht kritisiert wurde (und Dresden an den Rand des Bankrotts führte), hatte in einem eigens angelegten „Chocoladen-Gewölbe“ neun Zentner der begehrten braunen Köstlichkeit gehamstert. Als der Premierminister des Kurfürsten starb, verkaufte man seinen Nachlass, wodurch die Schokolade in Dresden vom seltenen Luxusgut zur Alltagsleckerei wurde – Angebot und Nachfrage.

      Damals, in den guten alten Zeiten, waren in der sächsischen Metropole mehr als 30 Schokoladenmanufakturen und Fabriken ansässig, die 4000 Arbeitskräfte beschäftigten. Im Schokoladenmuseum zeugt davon ein interaktiver Stadtplan, vor dem selbst alteingesessene Dresdner lange staunend stehen. Dresdner Schokoladen-Strategen erfanden den Schokoladen-Adventskalender und sogar die Milchschokolade (die ursprünglich mit Eselsmilch hergestellt wurde). Schokolade aus Dresden von Jordan & Timaeus oder Hartwig & Vogel genoss Weltruhm.

      Der Zweite Weltkrieg und die genussfeindliche DDR-Planwirtschaft waren das Aus für die Dresdner Schokoladenkultur. Keine einzige Fabrik überlebte die DDR-Zeit. Erst in den letzten Jahren wurden wieder einige kleine Manufakturen gegründet, deren Schokoladen man im Camondas-Shop kaufen kann.

      Warum gute Schokolade ihren Preis hat und warum man sie mit Genuss im Mund schmelzen lassen sollte, vermitteln die wenigen Ausstellungsräume des Schokoladenmuseums mit klug ausgewählten Exponaten und Beispielen. Und weil man Schokolade nicht erklären, sondern schmecken muss, kommt jeder in den (buchstäblichen) Genuss einer Verkostung mit allen Sinnen. Im direkten Vergleich und unter fachkundiger Anleitung lernt man, welche Zutaten in der preiswerten Supermarktschokolade vermischt werden und wie dort Geschmack quasi erschwindelt wird. Merke: Je besser eine Schokolade schmeckt, desto weniger Bestandteile hat sie. Und die kosten nun mal mehr als billige Ersatzstoffe. Qualität hat ihren Preis, aber sie schmeckt eben auch besser!

      Das „Camondas“ ist gleichzeitig Shop, Museum und Café

      Die Museumsleiterin schmunzelt immer wieder, wenn sie Fans handelsüblicher Schokolade von edlem Criollo-Kakao überzeugen kann und am Ende der Führung die liegengebliebenen Verkostungstäfelchen der Billig-Schokolade entsorgen muss. Wer einmal gute Schokolade gekostet hat, der gibt sich nicht mehr mit Durchschnittsware zufrieden!

      Curry, Pfeffer oder Salz machen Schokolade erst interessant

      Info

      Lage: Schlossstraße 22, 01067 Dresden, gegenüber dem Eingang zum Residenzschloss; Tel.: 0351 3202 9191

      Anfahrt: Parken in der Tiefgarage unter dem Altmarkt, im Haus am Zwinger, im Contipark an der Semperoper oder im Q-Park Frauenkirche; stressfreier ist die Anfahrt mit Straßenbahnlinie 1/2/4 zur Haltestelle Wilsdruffer Straße oder Straßenbahnlinie 7/10/11/12 und Buslinie 62/75 zur Haltestelle Postplatz.

      Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag 11 bis 18 Uhr

      Eintritt: Erwachsene 5 EUR, Kinder (7 bis 14 Jahre) 3 EUR, Familienkarte (max. zwei Kinder) 15 EUR, kleine Familienkarte (ein Erwachsener, max. drei Kinder) 10 EUR

      Website: camondas.de/schokoladenmuseum

      HINWEISE: Eine Mini-Filiale des „Camondas“ liegt gleich um die Ecke an der Frauenkirche. Drei Schritte weiter an der Sporergasse ist eine weitere Außenstelle, die teures, aber tolles Eis verkauft.

      BOTSCHAFTER AUS POLEN

       In Dresden kann man an einigen Orten kleine Zwerge entdecken. Hübsch sehen sie aus, aber warum stehen sie hier? Dazu muss man wissen, dass in Breslau genau solche Kunstwerke ebenfalls zu sehen sind. Die „Krasnale“ waren ursprünglich ein Kunstprojekt der politischen Oppositionsbewegung „Orangene Alternative“,

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